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Dankbarkeit — die Erkenntnis der Güte Gottes

[Aufsatz ursprünglich in deutscher Sprache]

Aus der Januar 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Apostel Paulus schreibt in seinem 1. Brief an die Thessalonicher (5. 18): „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch.“ In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy und in den andern Werken unserer weisen und Gott so nahen Führerin finden wir einfache und zweckdienliche Ausführungen über wahre Dankbarkeit und ihre Wirkung in unserem täglichen Leben.

Auf Seite 3 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen.“ Wer sich erst mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen beginnt, fragt vielleicht: „Was für Segnungen?“

Der Wissenschafter lernt verstehen, daß Gott, der Geist, der einzige Schöpfer ist, daß Er die allumfassende Liebe ist und Seinen Kindern nur Segnungen verleiht. Der Mensch besitzt als Gottes Bild und Gleichnis durch Widerspiegelung alle Eigenschaften und Fähigkeiten des göttlichen Gemüts. Wenn der sündige oder kranke Sterbliche dankbar an dieser geistigen Tatsache festhält und sich bewußt wird, daß der wirkliche Mensch schon jetzt an allem Guten teilhat, erhebt er sich zu der wahren Auffassung des Seins. Durch dieses neugewonnene Verständnis kann er den Beweis erbringen, daß unstimmige Zustände wie Sünde und Krankheit abnehmen und verschwinden.

Eine rechte Auffassung der ewigen Tatsachen des Lebens, der Wahrheit und der Liebe, der Allgegenwart und Allmacht Gottes, sowie Seiner Liebeshuld gegen die Menschen kann wie helle Lichtstrahlen die Finsternis aus dem menschlichen Herzen vertreiben und es mit Hoffnung, Glauben und Verständnis erfüllen. Selbst wenn es uns nicht zu gelingen scheint, uns über die Trugvorstellung des materiellen Sinnenzeugnisses zu erheben, öffnet die Dankbarkeit, die wir für Gottes Gegenwart ausdrücken, sanft unser Denken, so daß es mehr aus der Quelle alles Guten empfängt. Die göttliche Liebe drückt sich in segnenden geistigen Ideen aus, die im sogenannten menschlichen Leben als tägliche Versorgung, als Arbeitsmöglichkeiten, als Freuden, die nie ermüden, unfehlbar in Erscheinung treten und so jede menschliche Notdurft befriedigen.

Wir lesen in der Bibel, daß Paulus und Silas beteten und Gott lobten, als sie noch von den Gefängnismauern umschlossen schienen. Sie konnten Gott preisen, weil sie sich immer der Gegenwart Gottes bewußt blieben. Die wunderbare Befreiung, die ihr Gebet und Lobpreisen bewirkte, ist mit den Worten berichtet (Apg. 16, 26): „Schnell aber ward ein großes Erdbeben, also daß sich bewegten die Grundfesten des Gefängnisses. Und von Stund an wurden alle Türen aufgetan und aller Bande los.“ Wenn der Christliche Wissenschafter durch Gebet und tägliches Forschen in seinen Lehrbüchern freudig und dankbar Gottes Allmacht erkennt und anwendet, was er gelernt hat, erlebt er den Beweis, daß ihn nichts betrüben oder quälen oder ihm das Gute rauben kann, das ihm als dem Kind Gottes rechtmäßig gehört.

Folgende Erfahrung lehrte die Verfasserin, daß man durch das Ergründen der in der Christlichen Wissenschaft geoffenbarten geistigen Tatsachen des Seins eine Erleuchtung erlangen kann, die selbst unter den schwierigsten Umständen Schutz gewährt. In einer Stunde großer Gefahr, als ihr Heim und ihre Sicherheit bei einem Volksaufruhr durch eine zügellose Menge bedroht war, fiel ihr ein, was Mrs. Eddy auf Seite 3 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Wenn wir für Leben, Wahrheit und Liebe undankbar sind, und dennoch Gott für alle Segnungen Dank sagen, so sind wir unaufrichtig und ziehen uns den scharfen Tadel unsres Meisters zu, den er über die Heuchler ausspricht.“

Die drohende Menge stand angriffsbereit vor der Haustür, aber im Denken der Verfasserin traten die eben angeführten Worte leuchtend hervor. Sie war sich der Verantwortung, die sie als Christliche Wissenschafterin hatte, ernstlich bewußt. Sie dankte aus tiefstem Herzen dafür, daß sie die Christliche Wissenschaft einigermaßen verstehen gelernt hatte und daher erkennen konnte, daß das Leben der Geist, Gott, also unzerstörbar ist, und daß der Mensch ewig von der immergegenwärtigen göttlichen Liebe umgeben ist. In dieser Stunde äußerster Not wandte sie im Gebet die geistigen Wahrheiten an, die sie kannte. Das Bewußtsein der Allgegenwart und Allmacht der göttlichen Liebe verhinderte das Eindringen des Bösen; die Übeltäter wichen zurück, und sie und ihr Heim blieben unberührt. Dieser Vorfall liegt viele Jahre zurück; aber das Licht der Liebe, das der Verfasserin in jener Stunde durch Gebet und Dankbarkeit offenbar wurde, leuchtet in ihrem Bewußtsein heute noch in unverminderter Kraft.

Der Meister, der große Beispielgeber, lehrt uns die Dankbarkeit, die auf dem Vertrauen zu dem göttlichen Prinzip und auf der vollen Zuversicht beruht, daß das geistig Gute in Erfüllung geht. Er dankte, ehe die Beweise der Gegenwart und Macht Gottes sichtbar waren. Er war sich immer der Gegenwart des geistigen Seins bewußt. Daher konnte er vor der Erweckung des Lazarus aus heiliger Überzeugung sagen (Joh. 11, 41. 42): „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Doch ich weiß, daß du mich allezeit hörst.“

Der Christliche Wissenschafter wird sich des segnenden Einflusses der Dankbarkeit bewußt, wenn er Gottes Güte nicht nur in Worten, sondern auch in seinem täglichen Handeln ausdrückt. Das erhabenste Beispiel der Dankbarkeit gab Christus Jesus bei seinem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern unmittelbar vor der Kreuzigung. In dieser dunklen Stunde in seiner erhabenen Laufbahn gab er seinen Jüngern das Brot und den Kelch, die er gesegnet hatte — den wahren Begriff des geistigen Lebens und das, was seine irdische Erfahrung lehrte. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 33): „Überschattet von der erhabenen Herrlichkeit eines ewigen Sieges, sagte er Dank und sprach: ,Trinket alle daraus'“.

Dankbarkeit befreit die Unterdrückten von der Last auf ihren Schultern und befähigt das Bewußtsein, Gott zu erkennen.

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