Ein sehnlicher Wunsch, die Wahrheit zu erkennen ist gewißlich das Streben, das viele zur Christlichen Wissenschaft geführt hat. Wie Jeremia es ausgedrückt hat (29:13, 14): „So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ Ich bin dankbar, sagen zu können, daß meine Erfahrung dieses Bibelwort bestätigt, und es würde mich freuen, wenn ich durch diesen Bericht zeigen könnte, welche Wunder ein Körnlein der Wahrheit vollbringen kann.
Vor etwa dreißig Jahren las ich einige Artikel über die Christliche Wissenschaft, die in einer französischen Zeitschrift erschienen. Zu der Zeit war ich in einem schrecklichen Zustand. Eine schwere Krankheit hatte mich fast vollständig gelähmt gelassen, so daß ich nicht gehen konnte. Auch im übrigen war mein Gesundheitszustand recht schlecht, und die Ärzte hatten vorausgesagt, daß ich wohl kaum über mein zwanzigstes Jahr hinaus leben würde. Meine Familie hielt meinen Fall für unheilbar, und glaubte, daß es für mich keinen andren Ausweg gäbe, als den Rest meiner Tage im Krankenhaus zu verbringen.
Jene Artikel interessierten mich sehr, und obwohl ich nicht ihre volle Bedeutung erfassen konnte, sprach mich die in ihnen enthaltene Logik sehr an. Im Wesentlichen erklärten sie, daß das Böse und die Materie nicht zugleich existieren konnten mit der Allheit Gottes, des Geistes, des unendlichen Guten, und daß, wenn Gott doch alles ist, das Böse weder Platz noch Wirklichkeit haben kann. Diese Wahrheiten leuchteten mir sehr ein und fanden willige Aufnahme in meinem Bewußtsein; sie verliehen mir großes Vertrauen auf die Wirklichkeit des Lebens und eine beständige Erwartung des Guten. Ich las diese Aufsätze immer wieder und sehnte mich danach, mehr von dieser göttlichen Wissenschaft zu erfahren, doch wußte ich nicht, wie dies geschehen könnte, denn ich war ja hilflos und Tausende von Meilen von Boston entfernt. Doch die rechte Sehnsucht war erweckt worden, und seitdem habe ich verstehen gelernt, daß „Verlangen ... Gebet“ ist, wie Mrs. Eddy in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 1) darlegt. So sagt unsre Führerin auch auf Seite 2: „Gebet kann die Wissenschaft des Seins nicht ändern, aber es dient dazu, uns mit derselben in Einklang zu bringen.“
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