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„Es ist das Licht süß“

Aus der November 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bewußt oder unbewußt haben die Menschen immer nach jenem Licht der Wahrheit gesucht, das allein frei machen und das tiefste Sehnen des menschlichen Herzens befriedigen kann. Daß dieses Suchen nach Licht einem göttlichen Gebot entspricht, geht aus Mary Baker Eddys bedeutsamer Erklärung in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 255) hervor: „, Es werde Licht‘ ist die beständige Forderung von Wahrheit und Liebe, welche das Chaos in Ordnung und die Disharmonie in Spärenmusik umwandelt.“

Der Ausblick der Welt ist heute verdunkelt durch den falschen Glauben, daß Macht Recht sei, und der finstere Einfluß der Furcht fesselt Menschen und Völker und verbirgt den Weg zur Befreiung. Wie lieblich dieser beunruhigten Welt die Versicherung des gesegneten Meisters klingt (Joh. 8, 12): „Ich bin das Licht der Welt“, und seine gütige Verheißung (Matth. 28, 20): „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Ein nie versagendes Licht! Kein Abnehmen seines Glanzes, kein Aufhören seiner Macht! Dadurch, daß die Christliche Wissenschaft den unpersönlichen Christus als den immer gegenwärtigen, immer zugänglichen Retter der Menschen offenbart, zeigt sie der Menschheit, wie das Licht der Wahrheit auf ihre Schwierigkeiten angewandt werden kann.

Christus Jesus bewies die Zweckdienlichkeit dieser heilenden, rettenden Macht überzeugend. Unstimmigkeit und Leiden jeder Art verschwanden durch sein Wirken. Während die Menschen, die um ihn waren, glaubten, daß das Böse wirklich und unvermeidlich sei, konnte der Meister, der sich nur auf Gott verließ, die Unwirklichkeit von Sünde, Krankheit, Mangel, Leid und Tod beweisen. Durch Gebote und Gleichnisse, Beispiel und Beweis bemühte sich der Meister, seinen Jüngern eine anwendbare Kenntnis der Wirklichkeit des Guten beizubringen. Er suchte die Menschen vom Materiellen abzuwenden und sie auf die unendlichen Hilfsmittel der Seele hinzulenken; ihnen zu zeigen, daß sie nur im Bewußtsein der göttlichen Liebe Frieden, Kraft und Ruhe finden können, daß ihnen nur hier des Menschen Erbe der Freiheit und der Vollkommenheit offenbar werden kann. Die Christliche Wissenschaft ist der verheißene Tröster, der in keiner Hinsicht von des Meisters Worten und Werken abweicht, sondern das Licht geistigen Verständnisses auf die Heilige Schrift wirft.

Jahrhundertelange Finsternis hat an dem Licht der Wahrheit, das durch die Lehren des Messias in die Welt kam, nichts geändert. Sie hat das Wesen des Christus nicht beeinträchtigt, noch seine Heilkraft aufgehoben. Mrs. Eddy erlangte auf Grund ihrer Heilung durch geistige Mittel die Gewißheit, daß Ursache und Wirkung dem Geist, Gott, angehören. Es wurde ihr offenbar, daß das Verständnis der Wahrheit über Gott und Seine Idee, den Menschen, das die Heilungswerke des Meisters bewirkt hatte, heute so mächtig ist wie zu der Zeit, als er in Galiläa heilte. Sie lernte verstehen, daß die Menschen durch dieses Verständnis aus der Knechtschaft der Materialität befreit werden und ihr rechtmäßiges Erbe, Frieden, Sicherheit, Gesundheit und Herrschaft, zurückfordern können.

Diese edle Frau gab der Menschheit nach Jahren des Betens und geduldiger, hingebungsvoller Arbeit das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit, worin die Lehren Christi Jesu ausgelegt und erläutert sind. In diesem Buch schreibt sie (S. 332): „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein redet.“ Was für ein liebliches Licht diese Offenbarung bringt! Gott ist nicht mehr eine weit entfernte oder willkürliche Gottheit, sondern ein liebender Vater, der Seinen Kindern eine gütige Botschaft Seiner Nähe und Liebe schickt, die ihnen die Ewigkeit des Lebens, die Immergegenwart und Fortdauer der Wahrheit enthüllt sowie die Tatsache, daß alles von der Liebe durchdrungen ist! Wie der Regen das trockene Land erquickt, schüttet der Christus seine Segnungen aus, gibt er den Kranken Gesundheit, den Traurigen Trost, den Lahmen Kraft zu gehen, den Blinden Sehvermögen, leitet er die Verirrten und befreit die Geknechteten.

Die Christliche Wissenschaft verlangt kein Annehmen schwer verständlicher sittlicher Lehren, sondern sie zeigt, daß der Christus, die Wahrheit, eine beweisbare heilende und rettende Kraft ist. Diese Wissenschaft verlangt von denen, die sich mit ihr befassen, daß sie vom Materiellen und vom Augenschein der körperlichen Sinne immer mehr wegsehen und nach den Dingen des Geistes sehen; aber man braucht sich zu dieser Aufgabe nicht wie ein Einsiedler zurückzuziehen; man erfüllt sie auch nicht durch Nachdenken im Lehnstuhl oder auf dem gepolsterten Kirchenstuhl. Wir müssen Gottes Allheit dadurch beweisen, daß wir menschliche Schwierigkeiten meistern, anstatt ihnen auszuweichen. Bloß sagen: „Ich will dir folgen“, ist ein leeres Versprechen, wenn wir des Meisters Lehren nicht in allen Lagen des menschlichen Lebens in freudigem Dienen bereitwillig befolgen.

Die Christliche Wissenschaft lehrt den Anhänger, wie er die Machenschaften des Bösen dadurch vereiteln kann, daß er dem Irrtum oder dem Bösen, das in das menschliche Leben zu kommen scheint, die Tür des Bewußtseins verschließt. Sie beweist ihm ferner, daß die Wahrheit den Irrtum austreiben kann, auch wenn er noch so fest im Bewußtsein eingewurzelt scheint. Er braucht sich vor keiner Erscheinungsform des Bösen zu fürchten, denn vor dem „Schweig und verstumme“ des Christus, der Wahrheit, weicht jede zurück. Der Apostel Jakobus zeigt klar, mit welcher Macht der Mensch ausgerüstet ist, in seiner kurzen Ermahnung (4, 7): „Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch“. Mrs. Eddy schreibt in ähnlichem Sinne (Wissenschaft und Gesundheit, S. 446): „Wenn du dem Bösen widerstehst, überwindest du es und beweist seine Nichtsheit.“ So erreicht der Wissenschafter jenen erhabenen Bewußtseinszustand, wo ihm Gottes Allheit offenbar wird, und er sein Leben nach dem göttlichen Muster umgestaltet.

Die Menschen suchen beständig Befreiung von irgend einer Form der Knechtschaft und hoffen oft, der Furcht und Sklaverei dadurch ein Ende zu machen, daß sie Vorräte an Lebensmitteln, Rüstungen oder anderen materiellen Dingen anhäufen. So nötig diese Schritte jeweils auch scheinen mögen, so muß der Christliche Wissenschafter doch seinem Standpunkt auf der Seite der Wahrheit vertreten lernen,wo sein wahres Selbst als das Ebenbild der Liebe immer mehr offenbar wird und er es in menschlicher Befreiung beweist.

Die Bestimmung der Kirche Christi, Wissenschafter, ist das christliche Heilen. Wie verhält sich der Mensch, der dieses christliche Heilen ausübt? Er verläßt sich vollständig auf die Wahrheit, weil er weiß, daß Krankheit nur menschlicher Irrtum ist. Er ist stark, aber gütig; er ist zuversichtlich, aber bescheiden, geduldig und einsichtsvoll. Er läßt sich von der zwingenden Macht der göttlichen Liebe leiten. In dem bewußten Innewerden, daß seine geistige Wesenseinheit Gottes Ebenbild ist, findet er alle seine Bedürfnisse befriedigt. So kann er in der Klarheit eines höherstrebenden Denkens wie der Prediger freudig ausrufen (Pred. 11, 7): „Es ist das Licht süß.“

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