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Die Liebe ist unser Hirte

[Besonders für Kinder]

Aus der April 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der kleine Willi besuchte die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule. Eines Sonntags las seine Lehrerin den hundertsten Psalm aus der Bibel vor.

Nach der Sonntagsschule dachte Willi auf dem ganzen Heimweg über diesen Psalm nach. Als seine Mutter von der Kirche heimkam, sagte er: „Mutter, weißt du noch, wie du mir mit dem 23. Psalm geholfen hast? Würdest du mir jetzt mit dem hundertsten Psalm helfen? Wir hatten ihn heute morgen in der Sonntagsschule.“

Seine Mutter erzählte ihm nun von den Hirten Israels, und wie liebevoll sie für ihre Schafe sorgten. Sie erklärte ihm, wie ein Hirte manchmal, wenn er grüne Auen und frisches Wasser suchte, ein müdes Lämmlein auf den Armen trug, und wie er oft ein Lied sang, wenn er die Herde auf die Weide führte.

Der Verfasser des hundertsten Psalms war ein solch treuer Hirte. Er hat vielleicht, als er im hellen, heißen Sonnenschein seines Weges zog, ein Lämmlein getragen. Wahrscheinlich betrachtete er liebevoll das Tierchen, das so vertrauend auf seinem Arm lag, und streichelte ihm freundlich den Kopf. Und wenn er zu der Mutter hinabsah, die neben ihm herlief und ihr Lamm seiner Fürsorge anvertraute, dachte er wohl, wie gern er doch seine Herde beschützte.

Und im Weitergehen dachte der Hirte vielleicht daran, wie die Schafe sich am Abend vorher mit lautem Blöken in die Hürden gedrängt hatten. Sie waren so froh, die Nacht über geborgen in ihren Hürden zu sein. Alle, die alten Widder, die Mutterschafe und die Lämmer bis zu den kleinsten, die er am Tag zuvor getragen hatte, schienen ihm zu danken, daß er so gut für sie sorgte.

Schließlich machte der Hirte auf einer grünen Weide halt, damit seine Schafe fressen konnten. Er beugte sich nieder und stellte das Lämmlein neben seine Mutter. Die Schafe fraßen befriedigt das grüne Gras. Dann muß er wohl gedacht haben: „Gerade wie die Schafe ihrem Hirten vertrauen, so vertrauen und verlassen sich die Menschen auf Gott.“ Denn er hob an, Gott zu preisen, und sang: „Jauchzet dem Herrn, alle Welt! Dienet dem Herrn mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, daß der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht — und nicht wir selbst — zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“

Vielleicht hörten die Schafe auf zu fressen und lauschten ihrem Hirten. Wenn wir heute unser Denken beruhigen müssen, legen wir die Arbeit beiseite und lesen diese Lobpreisung. Und wir beten mit denselben herrlichen Worten zu unserem himmlischen Vater-Mutter Gott. Wir heißen den hundertsten Psalm einen Dankpsalm.

Willis Mutter fuhr in ihrer Erzählung fort. Ein anderer treuer Hirte war ein Knabe namens David. Er hütete die ihm anvertrauten Schafe liebevoll und sorgfältig. Er sang gern und spielte dazu die Harfe. Er sang gern von seinen Schafen, und in vielen seiner Lieder sang er vom Vertrauen zu Gott, und dankte Ihm für Seine wunderbaren Werke. Er schrieb in seinen Liedern Gott Macht und Herrlichkeit zu und zeigte, daß der Mensch nichts aus sich selber tun kann. Wir kennen David als „den lieblichen Psalmisten Israels“ [engl. Bibel], und der Psalter besteht zu einem großen Teil aus seinen Liedern. Wir können den hundertsten Psalm und Davids Lieder in unserer Bibel lesen. Als die Mutter ihre Erzählung beendet hatte, holte Willi „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von unserer Führerin, Mary Baker Eddy, gab das Buch seiner Mutter und sagte: „Suche bitte etwas, was Mrs. Eddy sagt.“

Die Mutter dachte einen Augenblick nach, schlug dann Seite 578 auf und las: „[Die göttliche Liebe] ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. [Liebe] weidet mich auf einer grünen Aue, und [Liebe] führet mich zum frischen Wasser.“ Dann schlug sie Seite 201 auf und las: „Die beste Predigt, die je gehalten worden ist, ist die Wahrheit, welche durch die Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod betätigt und demonstriert wird. Jesus wußte dies; auch wußte er, daß eine Neigung in uns vorherrschen und die Führung in unserem Leben haben würde; daher sagte er: ‚Niemand kann zweien Herren dienen.‘“

Die Mutter machte das Lehrbuch zu und sagte: „Siehst du, Willi, wir können Gott nicht freudig loben und Ihm mit Freuden dienen, wenn wir nicht die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft kennen und sie in unserem Leben beweisen. Wenn wir nicht wissen, daß ‚der Herr allein Gott ist‘, lieben wir Gott nicht über alles, sondern dienen zwei Herren. Aber Jesus hat uns gesagt, daß wir nicht zwei Herren dienen können. Wenn wir auf Gottes Stimme acht geben und Ihm gehorchen, sind wir nie im Unklaren; denn dann horchen wir nur auf den einen Herrn und dienen nur Ihm. Laß uns, wie der Hirte, der uns den hundertsten Psalm gab, der göttlichen Liebe vertrauen und Gott für Seine große Güte preisen!“

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