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Gleichnisse gebrauchen

Aus der Juli 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der große Lehrer, Christus Jesus, erreichte seine Schüler auf die unmittelbarste und ansprechendste Art. Ein hervorragendes Beispiel hiefür ist im ersten Kapitel des Evangeliums des Markus berichtet, wo wir lesen, daß Jesus am Meer entlang ging und zwei Fischer sah, Simon (den er später Petrus nannte) und dessen Bruder Andreas. Er sagte zu ihnen: „Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ Wie hätte er mit diesen ganz in ihrer Beschäftigung aufgehenden einfachen Fischern unmittelbarer verfahren können, als daß er ihnen auf dem Boden ihrer eigenen Erfahrung entgegenkam und sie von dort aus auf einen höheren Beruf hinwies? Er wandte sich an diese künftigen Jünger vom Gesichtspunkt ihrer eigenen menschlichen Beschäftigung — dem Fischfang.

So machte es der Meister immer. Er ging unter die Menschen. Er beobachtete, was sie taten und worauf ihr Denken gerichtet war, damit er ihnen die großen Wahrheiten des geistigen Seins anziehend darbieten konnte. Er entnahm seine Gleichnisse und zog seine Vergleiche aus vertrauten Erscheinungen und allbekannten Begebenheiten. Er sprach die Sprache des Volks, aber mit einer solch tiefen geistigen Bedeutung, daß seine Lehren als „die neue Zunge“ bekannt wurden.

Ebenso kann der Sonntagsschullehrer, der im Denken auf das Gebiet der Alltagserfahrung der Schüler eingeht, durch bekannte Hinweise nicht zu den Kindern hinabsprechen, sondern in einer Weise mit ihnen sprechen, durch die er sie für die Wahrheit gewinnt. Nicht selten kommt ein Kind in die Sonntagsschule, erpicht darauf, über etwas zu reden, was sich kurz zuvor ereignet hat; oder es ist sich vielleicht eines neuen Kleidungsstücks — neuer Schuhe oder eines neuen Kleids oder eines neuen Anzugs — zu sehr bewußt. Obgleich es scheinen kann, als hätte das Kind für nichts anderes Sinn, kann der Lehrer gerade von diesem Gegenstand aus das Denken der Klasse auf einen Teil der Lektion hinlenken.

Eines Sonntagmorgens kamen zum Beispiel zwei kleine Knaben in Soldatenanzügchen in die Sonntagsschule. Allem Anschein nach war ihr größtes Verlangen, Soldaten zu spielen, und die Lehrerin fand, als die Klasse eröffnet wurde, daß sie ihre Aufmerksamkeit nicht fesseln konnte. Dann begann sie weise, die Lektion vom Gesichtspunkt eines Soldaten darzubieten. Sie machte darauf aufmerksam, daß alle Christlichen Wissenschafter „Soldaten“ oder Streiter sind, und sie führte einige Zeilen aus dem Lied an: „Onward, Christian soldiers“ (Vorwärts, christliche Streiter). Sie fragte die Schüler, was für Pflichten und Verantwortlichkeiten ein Soldat habe. Er muß vor allen Dingen Befehle ausführen lernen. Er muß gehorsam sein. So muß der christliche Streiter die Zehn Gebote befolgen. Manchmal muß ein Soldat Wache stehen. Dann muß er wachsam sein. Er darf dem Feind keinen Einlaß in das Lager gestatten. So gibt der christliche Streiter auf sein Denken acht, daß keine bösen Gedanken eindringen, daß nichts Einlaß findet, was nicht zu denen gehört, die reines Herzens sind; denn Jesus sagte: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Durch dieses verständnisvolle Verhalten der Lehrerin hörten die Kinder auf, unruhig zu sein; sie paßten auf und fanden Gefallen an der Lektion.

Ein anderes Mal kam ein elfjähriges Mädchen in einem hübschen neuen Kleidchen, das sie von einer wohlhabenden Tante geschenkt bekommen hatte. Sie sprach fortgesetzt von Dingen, die die Tante für sie getan hatte, und lobte ihre Verwandten, die sich durch Fleiß und Ausdauer aus Armut herausgearbeitet hatten und jetzt wohlhabend waren. Die Lehrerin benützte die Gelegenheit, über Fleiß und Ausdauer und andere bewundernswerte Eigenschaften zu sprechen, die Mary Baker Eddy vorlebte, um den Kindern ein volleres Verständnis beizubringen, was unsere Führerin für die Welt getan hat. Auf diese Weise wurde das Kind nicht unterdrückt, sondern mit Liebe und Verständnis zusammen mit den andern Schülern zu einer größeren Würdigung der Christlichen Wissenschaft und ihrer Entdeckerin und Gründerin geführt.

Eine andere Lehrerin fand, daß ihre sechsjährigen Schüler, als sie eines Sonntagmorgens in die Klasse kamen, von nichts anderem reden wollten als dem Zirkus, der einige Tage vorher in der Stadt gewesen war. Als der Unterricht begann, ging die Lehrerin einen kurzen Augenblick auf das Gespräch ein und erwähnte besonders die Tiere im Zirkus. Daran schloß sie die Geschichte von Daniel an, der die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe verstand und in der Löwengrube unverletzt blieb. Der Zirkus wurde in der ganzen Stunde nicht mehr erwähnt.

Wenn kleine Kinder über ihre neuen Kleider sprechen, kann man sie leicht auf Berichte hinweisen, wie zum Beispiel die Israeliten in der Wüste fanden, daß ihre Kleider „nicht veralteten“, oder auf die Geschichte von Samuel, als er noch klein war und seine Mutter ihm jedes Jahr ein neues Oberkleid brachte, während er im Tempel Gott dienen lernte. Oder sie gehen wahrscheinlich freudig darauf ein, wenn ihnen erzählt wird, daß Gott liebevoll für alle Seine Kinder sorgt, wie der Meister dies gezeigt hat in seinem Vergleich mit den Vögeln unter dem Himmel und den Lilien auf dem Felde. Solche Bibelstellen können für den Unterricht herangezogen werden, wenn die Gebote, die Seligpreisungen und das Gebet des Herrn mit seiner geistigen Auslegung gelehrt werden, die dem Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy gemäß die ersten Lektionen der Kinder bilden.


Sei stark ... durch die Gnade in Christo Jesu. Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren. ... Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit.—2. Timotheus 2, 1. 2. 15.

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