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Vor einigen Jahren hatte ich eines Tages...

Aus der Juli 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einigen Jahren hatte ich eines Tages eine geschäftliche Unterredung mit einem hervorragenden Arzt unserer Stadt. Plötzlich deutete er mit dem Finger auf mein Gesicht und sagte in erschrecktem Ton, daß er mich am folgenden Tage ins Krankenhaus bringen würde, um etwas wegzuschaffen, ehe es mich wegschaffen würde. Ich lächelte und sagte zu ihm, ich wäre sicher, daß er sich meinetwegen keine Sorge zu machen brauchte. Darauf erwiderte er: „Sie wissen nicht, wovon Sie reden; Sie haben hier ein böses Krebsleiden, und wenn nicht sofort operiert wird, so versäumen Sie vielleicht Ihre letzte Gelegenheit.“ Ich versuchte von neuem, die Unterhaltung abzulenken, doch er bestand darauf, weiter von der Sache zu sprechen, bis er telefonisch abgerufen wurde.

An dem Abend befaßte ich mich eingehend mit dem Problem, forschte in unsern Schriften und machte mir klar, daß als vollkommene Ideen des Gemüts weder ich noch irgend jemand anders etwas Solches haben könnte. Ich sah den Arzt alle paar Tage, wenn er in die Bank kam, in deren Direktion ich tätig war, und jedesmal, wenn er mich allein antraf, hielt er mir einen warnenden Vortrag über die Gefahren des Krebses. Schließlich wurde die Sache mir peinlich, obwohl ich keine Furcht in mein Denken eingelassen hatte; denn ich hatte keine der von ihm gemachten Erklärungen als wahrhaft oder maßgebend angenommen.

Der Flecken, den er auf meinem Gesicht gesehen hatte, war etwa so groß wie eine kleine Silbermünze, oder sogar noch kleiner. Er war seit drei oder vier Jahren dagewesen, und ich hatte ihn nie für irgend etwas anderes als ein Muttermal gehalten. Meine Arbeit und mein Gebet befaßten sich jedoch niemals mit diesem Flecken, sondern vielmehr mit der peinlichen Lage, in die das Gebahren des Arztes mich versetzt hatte. Schließlich sagte er eines Tages in Gegenwart meiner zwei Vorgesetzten: „Ich wünschte, Sie beständen darauf, daß dieser Mann ins Krankenhaus ginge, um diesen Krebs entfernen zu lassen. Er ist mir ein zu lieber Freund und der Bank zu wertvoll, um ihn dieser Gefahr zu überlassen.“ Die andern Männer fragten, ob es denn wirklich Krebs wäre. Er bejahte dies und fügte hinzu, daß es ein besonders bösartiger sei. Daraufhin wandte ich mich zu ihm und sagte Worte, die mir unmittelbar von dem unendlichen Gemüt eingegeben wurden: „Lieber Doktor, ich weiß, daß Sie ein wahrer Freund sind, und es gut mit mir meinen, doch ich glaube nicht an das, was Sie gesagt haben.“ Der Gegenstand wurde daraufhin fallen gelassen, als ob er nie erörtert worden wäre, und er wurde nie von irgendeinem jener Gruppe von Männern wieder erwähnt.

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