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Allumfassende Harmonie

Aus der Dezember 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Hirten, die in der Nacht, als der Heiland geboren wurde, ihre Herden hüteten, schauten über die Ansichten und Töne des sterblichen Sinnes hinaus. Ihr geistiger Sinn war abgestimmt auf das große Ereignis ihrer Zeiten, und sie erhaschten einen Schimmer von dem Strahlenglanz der allumfassenden Harmonie, der Ordnung des Himmels. „Ehre sei Gott in der Höhe!“ hatten sie die himmlischen Heerscharen singen hören, „und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ (Luk. 2:14.) Die Klarheit der Heiligkeit, die um diese bescheidenen, redlichen Menschen leuchtete, schien tatsächlich in ihren eigenen Herzen. Ihre Güte machte sie zu allumfassenden Denkern. Sie fühlten den großen Frieden des allgegenwärtigen Reiches Gottes, den der Heiland der Welt brachte.

Die Geistiggesinnten sind die Universalgesinnten, ob sie es nun wissen oder nicht. Sie spiegeln das eine alles in sich schließende Gemüt wider und haben Teil an dem Wesen des allgegenwärtigen Geistes. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 165): „Als ein wirksamer Teil eines großartigen Ganzen macht Güte den Menschen wesensgleich mit dem allumfassenden Guten.“ Die Güte ist niemals isoliert. Sie ist allumfassend in ihren Segnungen; denn sie ist die Widerspiegelung des einen unteilbaren Gemüts, das allen Raum erfüllt. Das Gute zu lieben und ihm gemäß zu leben, bedeutet, sich mit Gott und Seinem Weltall der Ideen in Beziehung zu bringen.

Wir brauchen keine weltweiten Bekanntschaften noch einen weiten Bereich menschlicher Erfahrungen, um universalgesinnt zu sein, das allgegenwärtige Gute widerzuspiegeln und zum Weltfrieden beizutragen. Doch wir müssen das innere Himmelreich verstehen lernen, das innerhalb unseres gegenwärtigen Verständnisses liegt. Wir müssen rechtes Denken — Gerechtigkeit und Liebe — in unsern individuellen Beziehungen ausdrücken, und so dazu beitragen, die universelle Brüderschaft ans Licht zu bringen. Wir müssen Gott als Vater oder schöpferisches Prinzip begreifen lernen, und den Menschen — kollektiv sowie individuell — als Seinen geistigen Ausfluß.

Das Kindlein, dessen Geburt von den himmlischen Heerscharen — reinen geistigen Eingebungen — verkündet wurde, war dazu bestimmt, die Welt auf den Weg des Friedens zu lenken, die Menschen zu lehren, wie sie den Himmel der Vollkommenheit finden können, indem sie die Ordnung des wirklichen Seins demonstrieren, wo Gottes Wille unumschränkt herrscht. Als Jesus heranreifte und später seine große heilende Sendung auf sich nahm, war sein persönlicher Wirkungskreis nur begrenzt, doch die geistigen Wahrheiten, die er demonstrierte, die Eigenschaften der Liebe, die er ausdrückte, waren ebenso universell und ewig wie Gott. Ihr Einfluß wird nie enden. „Auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende“, sagte der Prophet von dem Christus, dem unsterblichen Ideal Gottes (Jes. 9:7).

Die Weihnachtsengel singen allemal, wenn wir die Vaterschaft Gottes und die Friedfertigkeit des Menschen, des vollkommenen Kindes Gottes, demonstrieren. Und da die Einflußsphäre des wissenschaftlichen Wissens unbegrenzt ist, wird jede Vergegenwärtigung der Wahrheit, jeder Antrieb der göttlichen Kraft, von denen gefühlt, die bereit sind, sie zu empfinden. Eine junge Frau, die in einem fernen Lande wohnte, wurde dazu geführt, die Christliche Wissenschaft zu studieren, und wurde eine treue Anhängerin dieser Wissenschaft. Sie ist überzeugt, daß die Christliche Wissenschaft sie geistig berührte, ehe sie von ihr wußte; denn als sie zum ersten Mal christlich-wissenschaftliche Behandlung hatte, wurde sie sich dessen bewußt, daß sie die geistige Atmosphäre, die solch eine Behandlung begleitet, schon vorher empfunden hatte. Geistige Eingebungen verkünden heutzutage das Nahen des Christus in der Wissenschaft; und diejenigen, die dafür bereit sind, sich führen zu lassen, finden diese große Wissenschaft, wo sie auch immer sein mögen.

Die Universalgesinnten fühlen sich daheim im Bewußtsein des Guten. Durch die Christliche Wissenschaft erkennen sie ihre verwandtschaftliche Verbundenheit mit allen, die die Wahrheit lieben. Ihr Begriff der Liebe ist unparteiisch und unbeschränkt durch Vorurteil oder persönliche Bevorzugung. Und in dem Maße, wie ihr wissenschaftliches Heilungswerk immer besser wird, dehnt sich der Bereich ihrer Nützlichkeit immer weiter aus. Je heller das Licht ihrer Christusähnlichkeit leuchtet, desto klarer wird auch anderen der Wert des Guten.

In ihrem wahren Sein sind alle Menschen Brüder, Ideen des einen Gemüts, die durch das Gebot der Liebe immerdar zusammengehalten werden. Dies ist die Wahrheit, welche die Christliche Wissenschaft offenbart — in einem Zeitalter, das dieser Offenbarung Trotz zu bieten scheint. Doch wie falsch die persönlichen Sinne den Menschen auch darstellen mögen, als fleischlich, neidisch, habgierig und kriegslustig, die Wissenschaft offenbart das Wohlwollen als ein Attribut wahren Menschentums. Die Wahrheit dieser Offenbarung kann der Menschheit nicht immerdar verborgen bleiben. Der Bau, den Gott errichtet hat, die friedliche Brüderschaft der Menschen, wird ewiglich weiterbestehen — außerhalb des mutmaßlichen materiellen Daseinsbegriffs — und die Aufgabe des Christlichen Wissenschafters besteht darin, ihn durch Demonstration ans Licht zu bringen. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 134): „Fest in eurer Treue gegen das Reich der allumfassenden Harmonie, erhebt euch zu seiner Verteidigung. Wenn Gottes Stunde schlägt, erweisen sich die Mächte der Erde und der Hölle als machtlos.“

Die Waffen der Wissenschaft, ihre Demonstrationen von „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“, sind eine sichere Verteidigung, wenn die Sinne mit Vernichtung drohen. Diese Waffen sind universell; sie können allen Umständen angepaßt werden, und sie stehen allen zur Verfügung, deren Eingebungen ihnen die Gegenwart des inneren Himmels offenbaren. Die heutigen Weltprobleme treten immer klarer hervor und werden immer verständlicher. Die menschlichen Kämpfe sind nicht in erster Linie Kämpfe zwischen Nationen oder Völkern, sondern zwischen den Mächten des universellen, untrennbaren Guten, den Kräften des einen Gemüts, und ihrem angeblichen Gegenteil — dem persönlichen, trennenden Denken, dem Willen des Fleisches. „Das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch“, schrieb Paulus mit durchdringender Erkenntnis (Gal. 5:17); „dieselben sind widereinander.“ Die Christliche Wissenschaft beweist die Wirklichkeit des Geistes und die Falschheit des fleischlichen Sinnes.

Der Weihnachtsgeist, den wir am meisten nötig haben, ist die Erneuerung unserer Hingabe an einen Kampf, der nicht enden wird, bis die Disharmonien des persönlichen Daseinsbegriffes zum Schweigen gebracht worden sind, und alle Menschen die Vaterschaft Gottes und die Vollkommenheit Seiner Kinder demonstrieren. Wir alle können universalgesinnt sein, wenn wir das Gemüt widerspiegeln, das allumfassend ist, und uns weigern, die kleinlichen, niedrigen Gedanken zu beherbergen, welche die Menschen böse und unharmonisch erscheinen lassen. Dann werden wir den Frieden haben, den Gott für alle verordnet hat, den Frieden, der von dem Willen der göttlichen Liebe auf ewig vorgesehen ist. Mrs. Eddy ermutigt ihre Nachfolger in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 213) mit den folgenden Worten: „O treue Christliche Wissenschafter, freuet euch: die Nacht ist fast vorüber, der Tag bricht an; das allumfassende Reich Gottes wird erscheinen, die Liebe wird in einem jeden Herzen regieren, und Sein Wille wird geschehen auf Erden wie im Himmel.“

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