Die Bestimmung des heilenden Christus ist, dem menschlichen Bewußtsein die Tatsache einzuprägen, die in der göttlichen Wissenschaft schon besteht, nämlich, daß das Leben ewig ist. Wenn vollständige Vergeistigung des Denkens erreicht ist, wird diese Tatsache in ihrer ganzen Wirklichkeit in Erscheinung treten und die Annahme Tod vernichtet werden. Für alle, die das zu diesem Endziel nötige geistige Wachstum suchen, die Gott und Seinen Christus zu kennen suchen, ist Jesus von Nazareth für immer das Vorbild. Er, der in seinem Liebeswerk den sichtbaren Beweis des Christus lieferte, sagte (Joh. 17, 3): „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen."
Diese in ihrer Einfachheit tiefe, aber in ihrer Reichweite unbegrenzte Erklärung läßt erkennen, daß das rechte Erfassen Gottes und Seines Christus dem Bewußtsein das wahre Verständnis des harmonischen Lebens einprägt. Wenn man ein solches Erfassen sucht und unverrückbar daran festhält, müssen materielle Fesseln jeder Art wegfallen. Dann muß ein immer zunehmendes Freisein von Krankheit und Sünde, von Furcht und Mangel, von Irrtum jeder Art in Erscheinung treten. Jeder dankbar anerkannte weitere Beweis der Allgegenwart und Allheit Gottes bereitet das Denken für noch größere Beweise vor.
Nicht lange nachdem Jesus den Weg gezeigt hatte, der den Beweis des ewigen Lebens möglich macht, bewies er für die ganze Menschheit, daß es keinen Tod gibt, und später erhob er sich über alle materiellen Begriffe. Da die Annahme Tod „der letzte Feind" ist, der überwunden werden muß, und den alle früher oder später überwinden müssen, ist Jesu Beweis für alle, die seinem Beispiel folgen wollen, von größter Wichtigkeit. Weil niemand gern krank ist, wird viel erfolgreiche Anstrengung gemacht, Krankheit zu heilen. Aber der Meister sprach von „größeren Werken“, die vollbracht werden müssen, und er verhieß seinen Jüngern, daß sie sie tun würden. Jeder Jünger, der mit den einfacheren Beweisen anfängt und in zunehmendem Maße danach trachtet, Geistigkeit in dem Umfang wie der Meister zu besitzen, geht jenem höchsten Beweis entgegen, der alle Materialität oder Sünde ausschließt und enthüllt, daß der Mensch unsterblich und ewig ist.
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