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Der Wille Gottes

Aus der Februar 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist gut, wenn man im menschlichen Leben dahin kommt, wo man ohne geheimen Vorbehalt zu Gott sagen kann: „Dein Wille geschehe“; denn wenn man so das Selbst aufgibt, findet man den wahren Weg zu Gesundheit, Glück und Frieden. Es ist Gottes Wille, wie Jesus in so vollem Maße bewies, allen Gutes zu tun, zu heilen, zu segnen, zu ermutigen, zu trösten. Er bewies, daß keine Hemmung, kein Hindernis und kein Widerstand Gottes Willen vereiteln konnte, daß er seine göttliche Bestimmung erfülle. Dieser Wille, den Mary Baker Eddy im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 597) als „die Macht und Weisheit Gottes“ erklärt, ist eine immergegenwärtige Kraft, die Gutes wirkt, und die alle finden und beweisen können, die willens sind, deren Gegenteil, das Mrs. Eddy auf derselben Seite als „die treibende Kraft des Irrtums; sterbliche Annahme; tierische Kraft“ erklärt, in ihrem Leben unterzuordnen.

Der Christliche Wissenschafter lernt nach und nach unterscheiden zwischen den menschlichen und den göttlichen Trieben, die der Beweggrund zu seinem täglichen Handeln sind und es zum Guten oder Bösen beeinflussen. Er lernt auch verstehen, daß jede tierische Neigung machtlos ist, seine Angelegenheiten zu gestalten, wenn er seinen Weg wahrhaft Gott anheimstellt. Jesus sagte vor seiner Kreuzigung zu Pilatus (Joh. 19, 11): „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von obenherab gegeben.“

Man braucht die Beherrschung, die der Wille eines andern einem anscheinend aufzudrängen sucht, nicht zu fürchten, noch zu versuchen, ihr menschlich zu widerstehen. Still und zuversichtlich kann man seinen Weg Gott anheimstellen und wissen, daß der göttliche Wille allmächtig und allerhaben ist, und dadurch Schutz finden.

Die Verfasserin erlebte diesen Beweis in den ersten Jahren ihres Ergründens der Christlichen Wissenschaft. Sie war oft von Auflehnung und Empörung erfüllt über das, was jemand anders ihr aufzudrängen suchte. Als sie in einem solchen Fall im Begriff stand, sich heftig zu verwahren gegen eine wiederholte besondere Form von Ungerechtigkeit, hörte sie plötzlich die stille, sanfte Stimme sagen: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin“ (Ps. 46, 11). Der ganze Streit und innere Kampf hörte auf, als sie ihr Denken mit dem Christus, Gottes vollkommenem Ideal, in Übereinstimmung brachte. Diese Erfahrung lehrte sie, daß Gottes Wille und Segen für alle in Betracht Kommenden nicht immer in dem augenscheinlich wird, was man menschlich für recht halten mag.

Menschliches Verlangen und menschliche Ansicht erheben laut Einwendungen bei Auseinandersetzungen. Aber es gibt, so machtvoll die Einwendung zugunsten der Wirklichkeit vieler widerstreitender Gemüter und Willen auch sein mag, doch nur ein Gemüt, Gott, und einen Willen, Gottes Willen. Das unerschütterliche Überzeugtsein von der Einheit, der Allmacht und unbedingten Herrschaft dieses Gemüts löst, selbst wenn vielleicht nur eine der beteiligten Personen diese Überzeugung hat, jede Streitfrage friedlich auf.

Tückische Erscheinungsformen des menschlichen Willens, die in der Verkleidung von Gutem kommen, wirken in der Annahme zuweilen hindernd auf das Walten und die Verfahren des Guten ein. Planen, sich ausdenken, wie das Gebet erhört werden könnte, einseitige und starre Ansichten, materielle Wünsche, auf bloßes menschliches Überlegen gegründete unnachgiebige Gesichtspunkte, und eine als Last empfundene Verantwortlichkeit gehören zu diesen Erscheinungsformen. Starre und mühsame Beweisführungen beim Behandeln der Kranken entspringen einem falschen Verantwortlichkeitsgefühl. Christlich-wissenschaftliche Behandlung im reinsten Sinne ist eine freudige Vergegenwärtigung der Allmacht, der Allheit und der Allgegenwart der göttlichen Liebe. Sie sucht nur die Befriedigung, die Wahrheit verwirklicht zu sehen. Sie kann nicht materiell ausgedacht werden. Das Verneinen des Irrtums bahnt den Weg für die Verwirklichung der Wahrheit, oder es dient zur Klärung des Denkens, um Gott besser zu hören. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 144): „Wahrheit und nicht der körperliche Wille ist die göttliche Kraft, die zur Krankheit sagt: ‚Schweig und verstumme.‘“ Es ist wichtig, zu wissen, daß in jedem Falle das von Gott gewollte Gute, Sein schon getanes Werk, nur darauf wartet, menschlich erkannt und dadurch bekundet zu werden.

Wie oft wir doch sagen hören: „Ich möchte so gern Gottes Willen tun, wenn ich nur wüßte, was Gottes Wille ist.“ In der Bibel lesen wir (Micha 6, 8): „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Gott kennt unser Herz und unsere geheimsten Gedanken, und Er belohnt rechte Wünsche sicher so, wie sie es verdienen. Ja, es ist recht, daß wir alles Gute und Nötige haben; aber ein auf materielle Bedürfnisse gerichtetes Denken kann zu sehr vom Irdischen eingenommen sein, um die immer vorhandenen geistigen Wirklichkeiten zu sehen. Man suche Gott zuerst in heiligen Gedanken und reinen Bestrebungen. Man suche Freude, Gesundheit und Glück in das Leben anderer zu bringen. Man suche von ganzem Herzen und dankbar Dienste zu leisten, und ehe man sich versieht, sind die im Eifer wahren Suchens vergessenen Dinge in Fülle vorhanden.

Diejenigen, die willig und gehorsam im Schatten des wohltuenden Willens Gottes wandeln, haben ihr Alles in Ihm gefunden. Sie lassen sich von Ihm führen, und da sie kein anderes Gemüt, kein anderes Handeln oder Verlangen kennen, schreiten sie von einer Herrlichkeit zur andern. Es gibt keinen größeren Frieden, kein größeres Glück im menschlichen Leben als das, das sie gefunden haben.

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