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„Das Zeichen des Propheten Jona“

Aus der April 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir sollten unser geistiges Verständnis nie geringschätzen. Was wir besitzen, genügt für die Anforderungen des Augenblicks, und das ist alles, was nötig ist. Das geistige Verständnis befähigt uns, des Guten voll bewußt zu werden und das Böse dadurch zu vernichten.

Ein Lichtschimmer genügt, um einen Gegenstand sichtbar werden zu lassen. Der Gegenstand mag dagewesen sein, doch bis das Licht ihn offenbarte, war er nicht sichtbar. Das veranschaulicht die Wirkung des geistigen Verständnisses. Es offenbart, was dem materiellen Sinn unsichtbar, dem geistigen Bewußtsein hinwieder greifbar und wirklich erscheint. Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 509): „Das Licht des geistigen Verständnisses gewährt nur einen Schimmer des Unendlichen, geradeso wie Nebelflecke die Unermeßlichkeit des Raumes andeuten.“

Viele christliche Theologen glauben, daß letzten Endes die Wirklichkeit der Existenz geistig ist; aber verhältnismäßig wenige verstehen, daß das vom Geist erschaffene Weltall, einschließlich des Menschen, hier und jetzt einen Schimmer geistigen Verständnisses bedarf, um offenbar zu werden.

Angenommen, ein Sterblicher nimmt mittels des Gesichts, des Gefühls und der Empfindung einen Krankheitszustand wahr. Er sagt: „Ich sehe es; ich berühre es; ich fühle es.“ Der christlich-wissenschaftliche Ausüber kommt mit einem Schimmer geistigen Verständnisses und läßt das verdunkelte Bewußtsein von dem Scheinwerfer der Wahrheit erleuchten. Er ermutigt den Patienten, aufzuschauen zu Gott, dem Guten gehorsam zu sein, und in Gedanken auf dem Guten zu verweilen, nicht auf dem Bösen. Er ermutigt ihn, den Kleidessaum des Christus zu berühren, das heißt, in Berührung zu bleiben mit der geistigen Vollkommenheit, die der Meister offenbarte. Er rät ihm, Gott zu suchen und zu finden, tief einzudringen in die Bibel und die Schriften Mrs. Eddys, um die Juwelen der Wahrheit zu entdecken, die dort zu finden sind.

Dann, wenn Gesicht, Gefühl und Empfindung von dem Reich der Materie in das Reich des Geistes versetzt worden sind, wird die Heilung folgen. Diese Heilung ist ein Zeichen, daß geistiges Verständnis für den Patienten angewendet worden ist; und Patient und Ausüber freuen sich zusammen über ihr neuerworbenes Verständnis.

Als Schriftgelehrte und Pharisäer Jesu baten, ihnen ein Zeichen zu geben, erwiderte er (Matth. 12:39): „Die böse und ehebrecherische Art sucht ein Zeichen; und es wird ihr kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen des Propheten Jona.“ Der Leser wird sich erinnern, daß der Prophet vor dem Herrn floh, und sich, Gottes Geboten ungehorsam, nach Tharsis einschiffte, obwohl Gott ihm geheißen hatte, nach Ninive zu gehen. Ein Sturm erhob sich, und als die Schiffsmannschaft loste, fiel das Los auf Jona; und so wurde Jona als Opfer ins Meer geworfen. Dort verschlang ihn ein großer Fisch, doch nach drei Tagen wurde Jona auf das Geheiß des Herrn hin wieder aus seinem lebendigen Grabe im Bauche des Fisches erlöst.

Auf diese wohlbekannte Geschichte bezog sich Christus Jesus, als die Schriftgelehrten und Pharisäer ihn um ein Zeichen baten, einen schaustellerischen Beweis seiner Heilkraft. Vielleicht betrachteten sie ihn als einen Wunderwirker, der durch geheimnisvolle Mittel wunderbare Phänomene hervorbringen konnte. Die Heilkraft des Meisters war jedoch nicht geheimnisvoll, außer für diejenigen, die nichts von Gott wußten. Er benutzte die Macht Gottes in Übereinstimmung mit dem göttlichen Gesetz, und da er dem göttlichen Gesetz gehorsam war, vermochte er es in der Heilung der Kranken und Sündigen zu beweisen. So speiste er zum Beispiel fünftausend Menschen mit ein paar Broten und Fischen, wandelte auf dem Wasser und erweckte Lazarus von den Toten. Diese Werke waren das natürliche Resultat des geistigen Verständnisses; und Gehorsam gegen Gott war der erste Schritt, der getan werden mußte, um es zu erreichen.

Solange Jona Gott ungehorsam war, hatte er Unglück, denn er ermangelte des geistigen Verständnisses. Als er jedoch willig war, Gott gehorsam zu sein, wurde er schnell erlöst. Während der drei Tage, die Jona im Bauche des Fisches war, betete er ernstlich zu Gott um Erlösung. Zweifellos bereute er seinen früheren Ungehorsam, und daher fand eine geistige Auferstehung oder Vergeistigung des Bewußtseins statt.

Das ist das einzige Zeichen, das gegeben werden kann. Vergeistigung des Bewußtseins ist das einzige Heilmittel für die Sünde; und der erste Schritt zu dieser Vergeistigung des Bewußtseins hin ist Reue und Gehorsam. Es gibt keinen Richtweg zum Himmelreich. Die Reue der Bewohner von Ninive rettete sie und ihre Stadt. Gehorsam gegen Gott und Vergeistigung des Bewußtseins befähigten Jesus, den Tod zu überwinden und in drei Tagen so umgewandelt zu werden, daß die Materie aufhörte, ein Hindernis für ihn zu bilden. Mit vergeistigtem Bewußtsein wandelte er unter seinen Jüngern ebenso wesenhaft, wie sie ihn vor seiner Kreuzigung gekannt hatten — jedoch nun mit geistiger Herrschaft über materielle Bedingungen ausgestattet.

Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 98): „Der Prophet von heute erblickt am mentalen Horizont die Zeichen dieser Zeit, das Wiedererscheinen des Christentums, das die Kranken heilt und Irrtum zerstört, und es wird kein andres Zeichen gegeben werden.“ Das Christentum verlangt Gehorsam gegen das Gesetz der Liebe; Gehorsam bringt geistiges Verständnis, bringt Heilung und Auferstehung; und es wird kein andres Zeichen gegeben werden.

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