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„Er sendet eine Erlösung seinem Volk“

Aus der April 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Psalmist erklärte (Ps. 130:7, 8): „Israel, hoffe auf den Herrn! denn bei dem Herrn ist Gnade und viel Erlösung bei ihm, und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.“ Obgleich die Christliche Wissenschaft der Heilung körperlicher Krankheit große Wichtigkeit beimißt, sucht Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, das Denken der Leser und Anhänger zu der Erkenntnis zu erwecken, daß individuelle Erlösung eine Vorbedingung zum Heilen ist. Auf Seite 150 ihres Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt sie: „Heute wird die heilende Kraft der Wahrheit weit und breit als eine immanente, ewige Wissenschaft, anstatt als eine wunderbare Schaustellung demonstriert. Ihr Erscheinen ist die Wiederkunft des Evangeliums: ‚Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen‘. Dieses Kommen, wie es der Meister versprochen hat, dient zur Aufrichtung des Evangeliums als einer dauernden Gnadengabe unter den Menschen, aber die Mission der Christlichen Wissenschaft ist heute, wie zur Zeit ihrer früheren Demonstration, nicht in erster Linie eine Mission physischen Heilens. Jetzt, wie damals, werden durch das metaphysische Heilen physischer Krankheit Zeichen und Wunder gewirkt; aber diese Zeichen geschehen nur, um den göttlichen Ursprung dieses Heilens zu demonstrieren — um die Wirklichkeit der höheren Mission der Christuskraft, die Sünde der Welt wegzunehmne, zu bekunden.“

Christus Jesus, der Wegweiser, und unsre Führerin lehrten und verkündeten beide die Notwendigkeit der Wiedergeburt. Von Anfang bis zu Ende tritt die Erlösungsidee in der Bibel und unserm Lehrbuch sowohl wie in den andern Schriften Mrs. Eddys hervor. Sie erklärt, daß geistige Unwissenheit erkannt und berichtigt werden muß, ehe wir Gesundheit und Harmonie in unserm Leben demonstrieren und eine Erkenntnis des Christus beweisen können. Sie sagt uns, daß Selbsterkenntnis eine Vorbedingung für wirkliches geistiges Wachstum ist. Sie macht es ebenfalls klar, daß die einzig richtige Einstellung der Erlösung gegenüber durch das Verstehen und Aufrechterhalten der gegenwärtigen und ewigen Vollkommenheit des Menschen, des wahren und ewigen geistigen Seins des Menschen, sein muß. Es ist das Bewußtsein der nie endenden Vollkommenheit, das da heilt. Es ist das Widerspiegeln desselben Gemüts, das auch in Christo Jesu war, und das Offenbaren der wahren Selbstheit des Menschen, was uns instand setzt, individuelle Erlösung voll zu demonstrieren.

Alle aufrichtigen Christlichen Wissenschafter streben nach dem Ziel hin, wo in jedem Falle die Demonstration der göttlichen Gegenwart sich augenblicklich in Heilung offenbart. Sie erkennen, daß die individuelle Erlösung unsrer Fähigkeit zu heilen zugrunde liegt. Sie lernen in der Wissenschaft verstehen, daß die göttlichen Tatsachen nur in dem Bewußtsein derer wirksam werden und ihre Mission erfüllen können, die wirklich geistig gesinnt sind.

Ein Verständnis für die Wichtigkeit der Erlösung und die Willigkeit, dieses Verständnis in die Tat umzusetzen, lenken einen auf den Weg, der zu metaphysischen Höchstleistungen führt, und verleiht einem wahren inneren Frieden und geistige Kraft. Die Christliche Wissenschaft fordert von einem jeden, nach absoluter Selbstzucht zu streben. Möglicherweise mag der Durchschnittsmensch sich davon abwenden, denn das verlangt so viel von ihm; und doch ist in der Christlichen Wissenschaft die Selbstzucht eine grundlegende Forderung. Niemand kann diese Wissenschaft völlig verstehen und ihres vollen Segens teilhaftig werden, ohne mentale und moralische Selbstzucht zu üben.

Die menschlichen Wesen finden sich gewöhnlich vor sogenannte Probleme einer oder anderer Art gestellt. Sie benötigen göttliche Hilfe gar sehr, doch sind sie nicht immer bereit, die Bedingungen zu erfüllen, die erforderlich sind, um sie zu erlangen. Mrs. Eddy schrieb in ihrem Lehrbuch (S. 113): „Der Buchstabe der Wissenschaft erreicht die Menschheit heute in reichem Maße, ihr Geist aber kommt nur in geringen Graden,“ woraus wir entnehmen können, daß das Wichtigste, wonach wir streben müssen, ist, den Geist zu demonstrieren, das tatsächliche geistige Bewußtsein des Christus.

Die einzig wahre Philosophie ist die Wissenschaft des Christus, und wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß der Geist dieser Philosophie allmählich erworben wird, in dem Maße wie wir in unserm Leben die Charakterzüge und Gedankenwerte ausdrücken, die Jesus zum Wegweiser und Beispielgeber machten. Das schließt die Erlösung und Vergeistigung der menschlichen Selbstheit in sich. Es bringt innere Kämpfe mit sich. Es erheischt ernste Zielstrebigkeit. Es bezieht sich auf jenes Ringen mit dem falschen Selbst, von dem Mrs. Eddy sagt, daß es wunderbar ist.

Hier mag jemand den Einwurf machen: „Aber die Christliche Wissenschaft erklärt doch die gegenwärtige Vollkommenheit des Seins. Weshalb sollte es dann notwendig sein, auf das zu achten, was doch ganz unwirklich ist?“ Unsre Führerin gibt darauf eine passende Antwort, wenn sie sagt (ebd., S. 252): „Eine Kenntnis des Irrtums und seiner Machenschaften muß dem Verständnis der Wahrheit, welches Irrtum zerstört, vorausgehen, bis der ganze sterbliche, materielle Irrtum schließlich verschwindet, und die ewige Wirklichkeit, der von und aus dem Geist erschaffene Mensch, als das wahre Gleichnis seines Schöpfers verstanden und erkannt wird.“

Wir alle möchten lieber ausschließlich auf den absoluten Tatsachen des Seins verweilen; aber es ist gut, sich an Mrs. Eddys eigene Erfahrung zu erinnern. Sie sagte, sie hätte gefunden, daß es notwendig sei, das angebliche Gegenteil Gottes, die Annahme des Bösen, zu erkennen, daß das Böse nicht übersehen werden dürfte, sondern daß es aufgedeckt und durch geistige Erkenntnis als unwirklich bewiesen werden müßte. Die Christuswahrheit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft verstanden wird, darf niemals als etwas fern von der menschlichen Erfahrung Bestehendes angesehen werden. In der Christlichen Wissenschaft ist das menschliche Element niemals abwesend. Es handelt sich darin um die Anwendung der wissenschaftlichen Wahrheit auf die von der Menschheit gehegten falschen Annahmen. Die Aufgabe des Christus besteht darin, das Verständnis von Gott in der menschlichen Erfahrung wirksam werden su lassen, um die Irrtumsannahmen aufzulösen und zu vernichten.

Die Vollkommenheit Gottes und des Menschen ist die Tatsache, und die Wissenschafter denken von der Grundlage aus; doch wie Mrs. Eddy es in dem Randtitel auf Seite 233 ausdrückt: — Vollkommenheit wird allmählich erlangt. Da sie die Beharrlichkeit des menschlichen Denkens erkannte, und die Unwilligkeit der Sterblichen, ihre Lieblingsannahmen aufzugeben, war sie weise genug zu verstehen, daß die Demonstration der absoluten Vollkommenheit nicht unmittelbar erscheinen konnte. So lernt der intelligente Anhänger der Christlichen Wissenschaft verstehen, daß er, obwohl er sein Denken auf die absolute Vollkommenheit des Seins gründet, doch auch erkennen muß, daß in der menschlichen Erfahrung gewisse Schritte getan werden müssen, die zu dieser Vollkommenheit führen.

Einer dieser Schritte ist die besondere Aufmerksamkeit, die man täglich der Besserung und Vergeistigung seines eignen Charakters widmet. Das bedeutet eine Weigerung, sich selbst oder irgend einen anderen mit Selbstsucht, Selbstüberhebung oder anderen Kundgebungen des fleischlichen oder sterblichen Gemüts zu identifizieren. Mit Beziehung auf dies erlösende Denken, das eine wahrhaft freudige und begeisternde Erfahrung sein kann und sein sollte, schreibt unsre Führerin (ebd., 242): „Eigenliebe ist undurchsichtiger als ein fester Körper. Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe — auflösen, welches gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist.“ Wer kann in Anbetracht einer solchen Erklärung sagen, daß Erlösung zu diesem Zeitpunkt nicht Arbeit und manchmal sogar ein Ringen bedeutet?

Wenn jemand sich in einem Gemütszustand befindet, der nicht willens ist, diese Schritte zu tun, die zur Vollkommenheit führen, und sich dem entgegensetzt, ist es gut, zu erkennen, daß der Widersacher — die falsche Annahme des tierischen Magnetismus — wenn er eben könnte, die Wissenschafter daran hindern möchte, das zu tun, was ihren Fortschritt fördern, ihr Verständnis vermehren und sie zu wahren Zeugen des Wortes machen würde.

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