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Kindschaft

Aus der Juni 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Matthäusevangelium (3:16, 17) finden wir den folgenden Bericht: „Da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf über ihm. Und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.“ Der hier beschriebene Vorfall übermittelt jedem Anhänger der Christlichen Wissenschaft die wunderbare Bedeutung der geistigen Taufe, und — was wohl das Wichtigste von allem ist — er enthüllt unverkennbar des Menschen göttliche Kinschaft, die ihn mit dem Vater verbindet. Er deutet an, daß in dem Maße wie wir getauft, nämlich geläutert und geistig erlöst, werden, sich auch über uns der Himmel öffnet und das Bewußtsein der göttlichen Wirklichkeit erscheint. Der Geist Gottes fährt auf uns herab, ebenso wie er herabfuhr auf Jesus, und die Stimme Gottes erklärt und versichert uns liebevoll, daß wir Seine geliebten Kinder sind, an denen Er Wohlgefallen hat.

Der Christus offenbart und übermittelt dem aufnahmefähigen Herzen in der Christlichen Wissenschaft die Demonstration unserer wahren Kinschaft und unserer unlöslichen Gottverbundenheit. Der Christus ist die Offenbarung der wahren geistigen Identifizierung des Menschen als Idee der Seele. Mit Beziehung hierauf schreibt Mary Baker Eddy in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 316): „Christus stellt den unzerstörbaren Menschen dar, der vom Geist geschaffen, gebildet und regiert wird. Christus veranschaulicht jenes Verschmelzen mit Gott, seinem göttlichen Prinzip, welches dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde gibt.“

Der Christus, die göttliche Idee der Sohnschaft, stellt daher, wenn er demonstriert wird, die wahre Idee der Kindschaft für uns alle dar. Um sich über die vielen Einwendungen des materiellen Sinnes zu erheben, muß ein jeder früher oder später verstehen lernen, was unsere Verbundenheit mit Gott als unserm Vater wirklich bedeutet. Sie bildet die Grundhlage einer jeden Demonstration über Sünde, Krankheit und Tod. Jesus mußte beweisen, daß der Christus, seine geistige Sohnschaft und Identität, nicht den materiellen Annahmen und den sogenannten Gesetzen der Materie unterworfen war; und in der Christlichen Wissenschaft lernen wir verstehen und demonstrieren, daß unsere wahre Kindschaft nicht von materiellen Umständen abhängig ist noch sein kann. In der Wissenschaft wird das unkörperliche Sein des Menschen als völlig unabhängig und losgelöst von den Annahmen des menschlichen Hasses und Zornes erkannt, — völlig getrennt von dem Traum des materiellen Daseins.

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß es nur einen Christus gibt, die geistige Idee Gottes; doch diese Idee ist unendlich und wird daher in unendlicher Weise vom Einzelmenschen ausgedrückt und entfaltet. In Erläuterung dieser Tatsache sagt Mrs. Eddy in einem Interview, das in dem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes) wiedergegeben wird (S. 344): „Wenn wir sagen, die Sonne stelle sinnbildlich Gott dar, dann stellen alle ihre Strahlen zusammen den Christus und die einzelnen Strahlen Männer und Frauen dar. Gott, der Vater, ist größer als der Christus, doch Christus ist, eins mit dem Vater‘ — und so ist das Rätsel wissenschaftlich erklärt. Es kann nur einen Christus geben.“

Jesus demonstrierte das Zusammentreffen des Göttlichen mit dem Menschlichen. Er bewies, daß der Christus praktisch anwendbar war im menschlichen Erleben, wie er es auch heutzutage noch in der Christlichen Wissenschaft ist. Mit Beziehung hierauf schrieb unsere Führerin in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 482): „Jesus war der höchste menschliche Begriff vom vollkommenen Menschen. Er war untrennbar von Christus, dem Messias — der göttlichen Idee Gottes außerhalb des Fleisches. Dies befähigte Jesus, seine Herrschaft über die Materie zu demonstrieren. Engel verkündeten den Weisen der alten Zeit diese Dopperlerscheinung, und Engel flüstern diese Botschaft durch den Glauben den hungernden Herzen in jedem Zeitalter zu.“

Die Christliche Wissenschaft legt dar, daß auch wir in unserm wahren Sein untrennbar mit dem Christus verbunden sind, — ein höchst wichtiger Punkt, den wir verstehen sollten. Ein wahrer Christ bemüht sich, den Christus in jeder Einzelheit seines Lebens zum Ausdruck zu bringen. Der Beweis dafür, daß wir heutigentags den Chrisuts besitzen und offenbaren, ist aus den Heilungswerken zu ersehen; denn „an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“. Die Früchte des immer wirkenden Christus offenbaren sich in jeder Heilung, jeder Demonstration der Macht Gottes, die in Erscheinung tritt. Jede Heilung ist ein augenscheinlicher Beweis jener Erklärung Jesu (Joh. 10:30): „Ich und der Vater sind eins.“ Sie ist die Demonstration der unlöslichen Gottverbundenheit des Menschen, seines Zusammenbestehens und Vereintseins mit Gott.

Wenn Jesus eine die anderen ausschließende Gotteserkenntnis gehabt hätte, so hätte er nicht der Erlöser sein können; doch er wußte, daß alles, was er erkannt hatte, durch Widerspiegelung auch jedem andern in seinem wahren Sein zugehörte. Und warum wohl? Weil es nur ein Bewußtsein oder Gemüt gibt und dies unendlich ist. Das Gemüt, das in Christus Jesus war, ist natürlicherweise unser aller Gemüt. Er wußte, daß die göttliche Wirklichkeit, die seine wahre Wesenheit ausmachte, auch uns zur Verfügung stand, und ebensowohl unser eigen war, wie das seine, — und er erwartete, daß wir das demonstrierten.

Das Verständnis und die Vergegenwärtigung unseres fortdauernden Einsseins und Verbundenseins mit Gott bilden die Grundlage allen geistigen Fortschritts. In dem Verhältnis, wie man seine wahre Wesenheit als den Ausdruck des sich entfaltenden geistigen Seins erkennt, treten die Möglichkeiten unbegrenzter Offenbarungen und geistiger Höchstleistungen in Erscheinung, und das absolute Bewußtsein des ewigen, ununterbrochenen Daseins wird befestigt.

Wenn sich das Christuselement in menschlichen Wesen geltend macht, und das ist natürlich in verschiedenem Grade zu allen Zeiten der Fall gewesen, wie wir aus dem Leben eines Moses, eines Elias, eines Elisa und vieler andrer ersehen können, so bedeutet dies das Inerscheinungtreten des Wesens Gottes in der geistigen Taufe oder als geistige Taufe. Der Christus war es — das göttliche Verstehen des Lebens, der Wahrheit und der Liebe — was Jesus Vollmacht verlieh über Sünde, Krankheit und Tod; und es ist diese gleiche Christus-Kraft, die uns heute noch mit geistiger Vollmacht ausstattet — wovon die Heilungswerke der Christlichen Wissenschaft weitgehend zeugen.

Die Christlichen Wissenschafter streben aufrichtig danach, die volle Bedeutung der geistigen Taufe zu erfassen un zu demonstrieren, denn sie verstehen, daß dies die unlösliche Verbundenheit des Menschen mit seinem göttlichen Vater ans Licht bringt. Wie Paulus im dritten und vierten Kapitel seines Briefes an die Galater darlegte: „Ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jes um. Denn wieviel euer auf Christum getauft sind, die haben Christum angezogen.. .. Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.. .. Weil ihr denn Kinder seid, hat Gott gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der schreit: Abba, lieber Vater! Also ist nun hier kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder; sind's aber Kinder, so sind's auch Erben Gottes durch Christum.“


Wir haben eine feste Stadt, Mauern und Wehre sind Heil. Tut die Tore auf, daß hereingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt! Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verläßt sich auf dich. — Jesaja 26:1—3.

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