Die Lehre von einem Gott, der das Gute und Böse in sich schließe und den Menschen einerseits zu Seinem Bilde, anderseits aber aus einem Erdenkloß geschaffen habe, schien mir stets derart widerspruchsvoll, daß ich mich nach etwas Höherem, Absoluterem, sehnte. Schon in meiner Jugend war der Wunsch nach einem Heilmittel für alle Leiden meiner Mitmenschen in mir wach.
Da trat vor ungefähr 16 Jahren eine Wendung in meinem Leben ein, denn ich wurde mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft bekannt. Ich fühlte sogleich, daß ich am Ziel meines Suchens angelangt war. Die erste Berührung mit dieser heilenden Religion befreite mich augenblicklich von der Gewohnheit des Rauchens; und gleichzeitig verschwand jedes Verlangen nach alkoholischen Getränken.
Ich begann, das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy zusammen mit der Bibel eingehend zu studieren. Eine nach ärztlicher Aussage unheilbare Anlage zu Erkältungskrankheiten verschwand. Ich lernte verstehen, daß ich nicht der Mensch bin, „der Odem in der Nase hat“, sondern das geliebte Kind Gottes. Ferner wurde mir klar, daß Gott, die Liebe, nicht für Rechttun straft, sondern Seine eigene Vollkommenheit im Menschen zum Ausdruck bringt.
Ich wurde von Examenangst geheilt und konnte eine schwierige Eignungsprüfung mit Auszeichnung bestehen. Hämorrhoiden, die mich lange Zeit quälten, verschwanden, nachdem eine Neigung, zornig zu werden, überwunden wurde. Ein plötzlicher Anfall von Darmverschlingung, verbunden mit andern sehr gefährlich scheinenden Komplikationen, wurde durch die Christliche Wissenschaft geheilt. Die Heilung war nicht rasch; ich war gezwungen, das Studium der Christlichen Wissenschaft ganz gründlich zu betreiben und gewann durch das Darleben des Gelernten ein besseres Verständnis vom wahren Menschen und vom wahren Sein. Bei der Heilung von krampfartigen Unterleibsschmerzen war mir besonders diese Stelle in der Bibel hilfreich (Kol. 3:12): „So ziehet nun an. .. herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut.“ Blutandrang zum Kopf, Sehstörungen und Hinderung der Atmung fanden ein Ende, als ich willig wurde, Sanftmut, Einfühlungsvermögen für die Mitmenschen, Demut und Toleranz an Stelle von Härte, Eigenwillen und Selbstgerechtigkeit auszudrücken.
Ich war Zeuge vieler Heilungen, die in meinem Heim stattfanden. Ein Fall mentaler Chirurgie ragt wie ein Gipfel über andere Erfahrungen empor. Eine Familienangehörige litt sehr an Unterleibsblutungen und rief in ihrer Not eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe an. Einige Stunden später löste sich von selbst eine große Geschwulst aus dem Unterleib der Frau, und die Blutungen fanden ein Ende. Ein beigezogener Frauenarzt erklärte höchst überrascht, daß seines Wissens derartige Fälle nie ohne operative Eingriffe geheilt werden könnten.
Mit großer Dankbarkeit gedenke ich der Ausüberin, deren Verständnis der Wahrheit so klar war, daß sie solch eine bemerkenswerte Heilung bewirken konnte. Aufrichtig dankbar bin ich auch dem Ausüber, der mir so viele Jahre lang zur Seite stand. Ich bin tief dankbar für Klassenunterricht, für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche, sowie für die geistige Erziehung, die mir durch das Studium des Handbuches Der Mutterkirche zuteil wurde. Tiefe Verehrung und Dankbarkeit empfinde ich für die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy. —Bern, Schweiz.