In Dänemark, wo ich geboren wurde, war eine evangelisch-protestantische Kirche die Staatskirche. Mein Religionsunterricht in der Schule wurde sieben Jahre lang fortgesetzt, und ich lernte darin mehr biblische Geschichte, als ich je von der Weltgeschichte gelehrt wurde. Als ich jedoch die Hochschule besuchte, war meine Auffassung von Gott und Seiner Schöpfung so verschieden von dem in den Kursen der Naturwissenschaft Gelehrten, daß ich die zwei Lehren nicht vereinigen konnte und daher zeitweilig alle Religion von meinem Denken ausschloß.
Nachdem ich in die Vereinigten Staaten gekommen war, lebte ich von 1891 bis 1896 meistens in Chikago, und während ich in der Stadt wohnte, ging ich gewöhnlich Sonntags in die Kirche. In der Tat gab es wenig Kirchen mit englischen Gottesdiensten, die ich nicht wenigstens einmal besuchte. Ich fand jedoch sonderbarerweise keine christlich-wissenschaftliche Kirche. Einer der Gründe, weshalb ich die Gottesdienste besuchte, war, einen beredten Prediger zu hören, um Englisch zu lernen. Die religiöse Seite der Gottesdienste interessierte mich weniger; denn sie befriedigte nicht meine Sehnsucht, ein besseres Verständnis von Gott und meiner Beziehung zu Ihm zu erlangen. Erst als ich die Christliche Wissenschaft fand, nachdem ich nach Florida übergesiedelt war, fing ich wieder an, für religiöse Dinge das Interesse zu haben, das ich während meiner Studienjahre verloren hatte.
Die Christliche Wissenschaft kam in mein Leben zu einer Zeit großer Not. Meine Frau war seit langer Zeit in ärztlicher Behandlung gewesen, und als ein berühmter Arzt sagte, daß er nichts mehr für sie tun könne, sah die Zukunft recht dunkel aus. Doch „wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten“, denn ein Freund sagte zu mir: „Warum versucht ihr es nicht mit der Christlichen Wissenschaft? Ich kenne jemand, der ein Buch darüber hat, das ihr vielleicht borgen und lesen könnt.“ Ich holte mir das Buch und las einen Teil davon, ehe ich es meiner Frau gab, denn ich wollte nicht, daß sie womöglich eine falsche Religion aufnähme. Dieses Buch war „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy. Die darin enthaltenden Lehren sprachen mich an, obwohl ich nicht viel davon verstand.
Nachdem ich einige Teile aus dem Buch von neuem gelesen hatte, weil sie mich besonders interessierten, mußte ich eine Tagesreise unternehmen, zu einer Zeit, als ich gerade an einem Anfall von Migräne litt. Nach einer Stunde im Zug und einer langen Strecke mit dem Fahrrad wurde es mir sehr schlecht, und ich war gezwungen, mich am Wegrand auszuruhen. Ich fühlte mich sehr entmutigt, doch dann war es mir, als ob ich diese Engelsbotschaft hörte: „Du bist Gottes Kind, eine geistige Idee, wie es in jenem Buch heißt. Du brauchst dich nicht dieser Annahme des sterblichen Gemüts zu unterwerfen. Steh auf, und mache Anspruch auf deine wahre Individualität.“ Ich tat dies und wurde augenblicklich geheilt.
Als ich an dem Abend wieder nach Hause kam und meiner Frau von der wunderbaren Heilung erzählte, gab sie sofort all ihre Arzneien und Diätvorschriften auf. Wir fingen an „Wissenschaft und Gesundheit“ zusammen zu lesen, und nach wenigen Monaten war sie geheilt. Sie hatte keinen Rückfall, und ist nun seit beinah fünfzig Jahren im Dienste der Christlichen Wissenschaft tätig.
Vier der hervorragendsten Heilungen, die ich erlebt habe, waren Heilungen von Geschwüren, Warzenbeinentzündung, Rheumatismus und Malaria. Bei jeder dieser Erfahrungen machte ich große geistige Fortschritte, und ich kann aufrichtig sagen, daß ich dafür dankbar bin.
Ich bin Gott dankbar für zahlreiche Beweise Seiner schützenden Fürsorge, und Christus Jesus, dem Wegweiser, für seine Lehren und sein Beispiel, und Mrs. Eddy, unsrer Führerin, für ihre Schriften, die mich gelehrt haben, daß die Anwendung jener Lehren des Meisters alle meine Probleme lösen kann.—Eustis, Florida, U.S.A.