Unsere Führerin Mary Baker Eddy prophezeite das Kommen schwerer Zeiten, aber sie gab uns auch folgende trostreiche Verheißung (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 96): „Während dieses letzten Kampfes werden sich arge Gemüter bemühen, Mittel und Wege zu finden, um mehr Böses auszuführen; aber diejenigen, welche die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der endlichen Vollkommenheit erwarten.“
In diesem christlichen Wirken ist Jesus unser Vorbild. Er hatte sich mit Zuständen in der Welt auseinanderzusetzen, die den unsren ähnlich sind. Dennoch hob er alle Gesetze der Sterblichkeit auf. In welcher Weise vollbrachte er das? Durch das Verständnis und die Anwendung von Selbstregierung. Was bedeutet Selbstregierung in der Christlichen Wissenschaft? Sie bedeutet, daß wir eine allmächtige, allgegenwärtige, allwissende und allwirkende Kraft erkennen und anerkennen, nämlich das göttliche Prinzip, das durch seine unfehlbaren Gesetze seine ewige, vollkommene Schöpfung geistiger Ideen regiert.
Jesus erkannte diese regierende Macht beständig an und ergab sich ihr. Seine Mentalität wurde mit dem Christus identifiziert, mit dem reinen Ausdruck des göttlichen Gemüts, das alles regiert. Daher übte er wahrhafte Selbstregierung aus und das befähigte ihn, gewaltige Werke zu tun und die falschen Annahmen von Sünde, Krankheit, Disharmonie und Tod zu zerstören. Jeder einzelne von uns spiegelt in seinem wahren Sein die göttliche Individualität wider, und somit regiert auch er sich selbt.
Durch das Anerkennen des göttlichen Prinzips als der einen einzigen Macht und Gegenwart, errichtete Mrs. Eddy, die sich auf diese Weise selbst regierte, Die Mutterkirche in ihrer einzigartigen Form der Selbstregierung. Sie spricht von ihrem einsamen Ringen, um die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft in die Herzen der Menschen zu pflanzen und schreibt (ebd. S. 226): „Ich sah vor mir den furchtbaren Kampf, das Rote Meer und die Wüste; aber durch den Glauben an Gott drang ich vorwärts und vertraute auf die Wahrheit, die starke Befreierin, daß sie mich in das Land der Christlichen Wissenschaft führe, wo die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden.“
Hier ist eine beachtenswerte Erklärung. Sie deutet an, daß nur im Land der Christlichen Wissenschaft „die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden.“ Gerade wie in den Zeiten des treuen Abraham, als Gott ihm verkündete, er werde das weite Land, das sich vor ihm ausbreitete, ererben, so werden auch wir durch unser Erfassen der Lehren der Christlichen Wissenschaft und durch unsere Treue zu ihnen das geistige Land des Friedens und des Wohlergehens betreten.
Die Übel der Welt können nur beseitigt werden, wenn bei dem Individuum damit begonnen wird. Jeder von uns kann weitgehend zur Beendigung der Kriege und der Disharmonie in den Familien, in Kirchen und Heimen, im Geschäft und unter den Völkern beitragen, indem er die Unruhe seines eigenen Herzens und Gemütes stillt. Und dies wird erreicht durch das Abweisen jedes falschen Begriffes von uns selbst, von unseren Familien, unseren Nächsten, unserer Regierung und der Welt; und indem wir nur das Zeugnis des Geistes als wahr annehmen.
Wenn wir bei Schwierigkeiten leicht sagen: „Ich habe den Mut verloren“ oder „ich fürchte mich vor dem Resultat“ oder „was soll aus mir und meiner Familie werden?“, dann sind wir dem Knechte gleich, der sein Pfund oder „Talent“ in der Erde verbarg, und wir werden eine betrübliche Vergeltung für unsere Pflichtvergessenheit ernten. Wenn wir aber das „Talent“ der Demut, der Bereitwilligkeit, unsere Angelegenheiten von Gott regieren zu lassen, betätigen, dann werden wir reichen Lohn dafür empfangen. Wenn wir die Macht des Christus anerkennen und uns ihr unterordnen, wird uns das durch die Untiefen und Begrenzungen der Materie in das Land der Christlichen Wissenschaft führen, „wo die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden.“
Unsere Führerin ermahnt uns, nicht säumig in unserem Wirken als Christen zu werden. Das Wörterbuch definiert einen Säumigen als einen gewohnheitsmäßig faulen Menschen. Wir könnten ihn als jemand bezeichnen, der es versäumt, die unzähligen Wahrheiten und Fähigkeiten oder „Talente“ zu betätigen, die ihm die Christliche Wissenschaft enthüllt. Wenn jemand von Problemen bedrängt wird und Hindernisse nicht weichen wollen, dann kann er die Konkordanzen zu den Schriften unserer Führerin zur Hand nehmen und mit ihrer Hilfe die Stellen studieren, die das Wort „weichen“ [auf englisch: yield] enthalten. Er kann sich dann selbst fragen: „Habe ich mich der Wahrheit ergeben oder bin ich vor dem Irrtum gewichen? Habe ich die Lehren der Christlichen Wissenschaft angenommen oder die Fabeln des materiellen Sinnes? Bin ich vor dem sterblichen Gemüt zurückgewichen oder habe ich festgestanden mit dem göttlichen Gemüt? Erfülle ich getreulich meine täglichen Pflichten als Christlicher Wissenschafter? Was ist mein Ziel, mein Streben? Ist es, Gott zu dienen oder dem Mammon?“ Aufrichtiges Beantworten dieser Fragen wird das Denken aufwärts führen und es bereit machen, sich den großen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zu ergeben und die sie begleitenden, reichen Segnungen zu empfangen.
Ein getreuer Christlicher Wissenschafter kann einem Leuchtturm verglichen werden. Im Brausen des Sturms und der Winde steht er unbeweglich auf seinem Felsen. Obwohl der Sturm ihn umtobt, hat er doch keinen Anteil an diesem Aufruhr. Sein Licht leuchtet klar und ohne Unterbrechung, und seine Strahlen sind dem auf hoher See Kämpfenden ein Warnungssignal. So erfüllt der Leuchtturm einen doppelten Zweck: Durch sein Licht kann er nie im Dunkel sein, und seine Strahlen gehen aus, um den zu führen, der mit dem tobenden Meer kämpfen muß. Genau so steht ein treuer Christlicher Wissenschafter fest auf dem Felsen der Wahrheit und spiegelt den Strahlenglanz der Seele wider. Und diese Widerspiegelung erreicht die Herzen aller, die empfänglich sind und segnet selbst diejenigen, die es nicht sind. So veranschaulicht er Jesu Erklärung (Matth. 5:16): „Lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Das Buch: Der Prediger Salomo enthält die Geschichte von einer kleinen Stadt, die von einem gewaltigen König belagert wurde. In dieser Stadt lebte ein armer, weiser Mann, und durch seine Weisheit befreite er die Stadt vom Feinde. Doch niemand gedachte des armen, weisen Mannes. Jeder von uns sollte sich überlegen, daß er in einer Stadt lebt — der Stadt seiner Gedanken. Und durch den armen, weisen Mann, d. h. durch Demut, Empfänglichkeit und Gehorsam gegenüber den Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft, wird der böse König — der falsche Anspruch des menschlichen Willens und der Materialität — besiegt.
Diese Geschichte deutet auf unsere gegenwärtige Aufgabe hin: Das Land der Christlichen Wissenschaft wahrzunehmen und in dieses Land einzugehen durch geistiges Gebet, Selbstregierung und durch die Betätigung der Eigenschaften wahren Menschentums, wie Christus Jesus sie veranschaulichte. Folgen wir ihm auf diese Weise nach, so werden die Fesseln der Materialität fallen, „und die Rechte des Menschen [werden] völlig erkannt und anerkannt werden.“
In einem Brief an eine Zweigkirche schreibt Mrs. Eddy (The First Chruch of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 185): „Der Friede der Liebe ist verkündet, und das Schwert des Geistes ist gezogen; und es wird nicht eher in die Scheide gesteckt, bis die Wahrheit siegreich über die ganze Erde herrscht. Wahrheit, Leben und Liebe sind unbesiegbar, wo auch immer sie gedacht, gefühlt, gesprochen oder geschrieben werden — auf der Kanzel, im Gerichtssaal, auf der Straße oder in unserem Heim. Sie sind die Sieger, die nie besiegt werden können.“