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Das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch

Aus der Mai 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Manuskript der ersten Ausgabe von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ wurde von Mary Baker Eddy in einem stillen Mansardenzimmer mit einem Dachfensterchen als einziger Lichtquelle vollendet. Die in diesem Buch enthaltene mächtige Wahrheit sollte die Wissenschaft der Heiligen Schrift offenbaren und das ursprüngliche christliche Heilen wieder einführen. Später wurde das Buch zusammen mit der Bibel zum Seelsorger aller christlich-wissenschaftlicher Kirchen in der ganzen Welt ordiniert.

In Mrs. Eddys Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1900 lesen wir (S. 6): „Eine moderne Erklärung der prophetischen Schriften erwähnt 1875 als das Jahr des erwarteten zweiten Kommens Christi. Das war das Jahr des ersten Herauskommens des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“.

Gewiß des göttlichen Ursprungs und der göttlichen Kraft des in seinen Blättern enthaltenen Wortes, sandte Mrs. Eddy mit wunderbarer Kühnheit ihr Buch und seine inspirierten Lehren aus in die intellektuellen und kulturellen Kreise Bostons; denn zu der Zeit standen Literatur, Psychologie, Wissenschaft und Kunst in jener Stadt in voller Blüte. Philosophen und Lehrer wie Emerson und Alcott experimentierten mit ihren Theorien und Philosophien und legten sie in ihren Schriften dar. Geistliche wie Phillips Brooks und Edward Everett Hale zogen Menschenmengen in ihre Kirchen.

In diese Atmosphäre trat plötzlich die stille Botschaft der Christlichen Wissenschaft und begann ihr Heilungswerk und ihren umwälzenden Einfluß in der Gedankenwelt, indem sie die scholastischen Dogmen eines gefallenen Menschen und eines rächenden Gottes herausforderte, die Physiker mit der Behauptung, daß die Materie unwirklich sei, in Erstaunen setzte, und unerschrocken einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen in Seinem Ebenbild verkündete, im Widerspruch zu dem calvinistischen Dogma der Prädestination. Die Heilungsbeweise, die das Studium des Lehrbuchs begleiteten, bildeten ein Bollwerk, gegen das die Kritik nicht standhalten konnte.

Jesu Gleichnis von der Frau, die Sauerteig nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, „bis daß es ganz durchsäuert ward“ (Matth. 13:33), hat ein modernes Gegenstück. Im Reich der Wissenschaft, der Theologie und der Medizin begann „Wissenschaft und der dieser Bote der Wahrheit, sein Wirken und widerstand der Flut der Feindseligkeit und Kritik mit Demonstrationen der Heilung, genau so wie Jesus mit seinem Heilungswerk dem bitteren Antagonismus der Philosophenschulen seiner Zeit entgegentrat.

Aus jahrelangem eingehendem Studium der Bibel hatte Mrs. Eddy die geistigen Wahrheiten gezeitigt, welche die Grundlagen ihres Lehrbuchs bilden — die Erklärungen des Gesetzes, die Jesus gebrauchte, und die auf das göttliche Prinzip gegründet waren. Im Jahre 1870 hatte sie ein Heft mit dem Titel „Die Wissenschaft des Menschen“ beendigt und hatte es rechtlich schützen lassen. Es erschien jedoch erst später im Druck; denn Mrs. Eddy wußte, daß Lehren dieser Art demonstriert werden müssen, ehe sie nutzbringend veröffentlicht werden können. Später wurde es neu bearbeitet und erschien im Lehrbuch als das Kapitel „Zusammenfassung“, das die Basis für allen Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft bildet.

Unermüdliche Wachsamkeit und beständiges Gebet waren vonnöten, um das neue Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ vor der Kritik, der Intoleranz und dem Spott zu schützen, die sich in schneller Folge geltend machten, als Materialität, Bigoterie, Weltlichkeit und intellektueller Hochmut versuchten, die Christus-Kraft, welche die Christliche Wissenschaft offenbart, vom Thron zu stoßen. Doch das Buch gewann täglich neue Leser und Forscher, die durch seine Offenbarung des Christus geheilt, durch seine hohen Ideale christlichen Lebens umgewandelt und durch seine Wahrheiten über die Verbundenheit des Menschen mit Gott — der unendlichen Liebe und dem unendlichen Leben — getröstet wurden. Der Sauerteig der Ideen, die von der Basis der Allheit des Geistes und dem daraus folgenden Nichts der Materie ausgingen, störten die Annahmen der Physiker, daß die Materie Substanz und daher wirklich sei. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft erläutern die in den Lehren Jesu enthaltenen ewigen Wahrheiten, und sie offenbaren, daß seine Lehren demonstrierbar sind und allein von dieser Grundlage aus angenommen werden müssen.

Julia Michael Johnston schreibt in ihrem Buch „Mary Baker Eddy: Ihre Mission und ihr Sieg“ (S. 83): „Sie [Mrs. Eddy] verkündete die Wissenschaft des Lebens, die Wissenschaft des Christus, ohne Scheu und ohne Zweifel. Sie fühlte, wie die Wogen des Tadels gegen diesen Felsen anprallten, doch die zur Menschheit hinströmende Macht der Liebe war stärker als die einströmende Flut des Hasses und warf sie zurück.“

Gerade die Festigkeit und die Überzeugung von ihrer Richtigkeit, mit der Mrs. Eddy ihre Erklärungen verteidigte, und die ruhige, stille und vor allem die liebevolle Art, mit der sie es tat, reizten das sterbliche Gemüt. Doch die Heilkraft des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs ist seine Hauptcharakteristik, das ihm eigentümliche Kennzeichen, ja das Merkmal, dank dem es seinen Rang als ein wahrer Schlüssel zur Heiligen Schrift einnimmt.

Lyman P. Powell schreibt über Mrs. Eddy, wie folgt: „Frau Eddys vorzügliche Fähigkeit als Führerin zeigt sich in ihrer Art, die Religion zu verbreiten. Sie nimmt es wörtlich, wenn es sich um die geistigen Lehren Christi Jesu handelt. Ihre Art des Verfahrens ist geistig und höchst wirksam. Sie hat Millionen Menschen auf den Pfad gestellt, der zu dem Berge führt, von welchem die Zehn Gebote mit Donnerstimme ertönen, auf daß man ihnen gehorche, und die Seligpreisungen den Segen spenden denen, die danach leben.“ (Mary Baker Eddy: Ein lebenswahres Bild, S. 253.)

Eine neue literarische Ordnung und Methode wurde gebraucht, um unvergängliche Erklärungen der Wahrheit darzulegen und gleichzeitig die irrigen Annahmen des sterblichen Gemüts aufzudecken und zu zerstören. Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 317): „Die Ausdrucksweise, deren ich mich bei der Erklärung der Christlichen Wissenschaft bedient habe, ist originell genannt worden. Die Freiheiten, die ich mir im Gebrauch großer Anfangsbuchstaben nahm, um die „neue Zunge“ auszudrücken, haben sozusagen einen neuen Sprachstil geschaffen.

Um den Vorwurf eines Mangels an literarischem Wert zu widerlegen, benutzte das Veröffentlichungsamt bei einer gewissen Gelegenheit einen Aufsatz, der von einem früheren Schriftleiter der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, einem Schriftsteller von internationalem Ruf, geschrieben worden war. Unter der Überschrift „, Wissenschaft und Gesundheit‘ als literarisches Erzeugnis“ schrieb er (Fort Worth Record, May 8, 1910):

„Sehr in die Augen fallend unter den charakteristischen Merkmalen des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs ist eine gewisse Neubetonung von Ideen, die jedoch nicht eigentlich Wiederholung ist. ... Doch kein literarischer Kunstrichter, der sich bestrebt, ein gerechtes Urteil zu fällen, frei von allen Vorurteilen und gedanklichen Gewohnheiten, kann umhin festzustellen, daß die Wiederbetonung von Ideen oder Wiederholung, über die geklagt wird, in Wirklichkeit eins der Merkmale aller literarischen Erzeugnisse ist, die groß genannt werden. Seit den Zeiten der, Ilias‘ des Homer ist die Betonung der Ideen, von verschiedenen Gesichtspunkten aus und in verschiedenen Tonarten und Stimmungen, ein Kennzeichen aller großen, klassischen Literatur gewesen. ...

Dieselbe Tendenz zeigt sich in der Musik, besonders in den Musikdramen Richard Wagners, der seine musikalischen Themen, seine sogenannten Leitmotive, in allen verschiedenen Tonarten wiederholt, um jeweils die Forderungen des Zuhörers zu befriedigen. Vom literarischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt „Wissenschaft und Gesundheit“ eine der Haupterfordernisse künstlerischer Größe gerade in der Wiederholung des zentralen Leitmotivs, nämlich, daß das unendliche Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung das Alles-in-allem des Seins ausmachen. Eine Behauptung so absoluter Natur ruft natürlich eine Menge von Fragen hervor, und sie führt so zu begleitenden und verwandten Themen, die alle notwendig sind, um die dringenden Bedürfnisse und die höchst verschiedenartigen Wünsche des menschlichen Bewußtseins zu befriedigen. Das sich daraus ergebende Ganze entspringt einer einzigen Wurzel, mit sich stets erweiternden Konsequenzen, und bewirkt die Berichtigung der falschen Begriffe über Gott, den Menschen und das Weltall, die latent im menschlichen Bewußtsein schlummern, indem sie diese gleichzeitig durch die wahren Ideen ersetzen, die in der Metaphysik als die ewigen Tatsachen des Seins anerkannt werden.“

Dankbarkeit gegen Mrs. Eddy erwacht spontan in unseren Herzen, wenn wir an die Liebe denken, die sie befähigte, das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ zu schreiben, und den Mut, der es ihr möglich machte, es dem Publikum zu erhalten — gesichert vor den Mißverständnissen, die seine Geistigkeit hervorrief, und vor der menschlichen Philosophie, die es auszulöschen drohte.

Das Schlußkapitel in „Wissenschaft und Gesundheit“ enthält Zeugnisse von Heilungen aller Art, die durch das einfache Lesen dieses Buches bewirkt wurden. Ja, diese Seiten drücken die Liebe und Dankbarkeit derer aus, die das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch studierten und seine Lehren in ihrem täglichen Leben betätigten.

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