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Sichere Heilung für Menschen und Nationen

Aus der Mai 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft wird bald gewahr, daß die Intelligenz — die Intelligenz, die tatsächlich ihm sowohl wie andern zur Verfügung steht — weit mehr bedeutet, als er annahm. So liest er zum Beispiel im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 469), daß Intelligenz „Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht“ ist. Was auch immer seine eigene Erfahrung zu sein scheint, er erkennt, daß ihm hier die Versicherung gegeben wird, daß die wirkliche Intelligenz keine unbeantworteten Fragen, keine ungelösten Probleme kennt, da sie allwissend ist; daß sie nicht enttäuscht werden noch der notwendigen Kraft ermangeln kann, unter welchen Umständen es auch sein mag, da sie allmächtig ist; und daß sie nirgends abwesend sein kann, da sie allgegenwärtig ist.

An andrer Stelle in demselben Buch wird ihm versichert, daß die Intelligenz Gemüt ist oder Gott, welcher vollkommen, unendlich und absolut gut ist, und daß er, der Anhänger, wie jeder andere, nicht nur in der Lage ist, sich an diese göttliche Intelligenz zu wenden und gelegentlich Hilfe zu erlangen, sondern, daß sie sein wirkliches Sein und er ihr unmittelbarer und vollkommener Ausdruck ist. Und es wird ihm weiter versichert, daß diese freudigen Tatsachen Schritt für Schritt im menschlichen Leben bewiesen werden können.

So wird es dem Anhänger klar, daß der Christlichen Wissenschaft gemäß die Intelligenz nicht nur von besserer Beschaffenheit, als er gedacht hatte, sondern, daß sie auch umfassender ist. Er erkennt die Vernunftmäßigkeit der Lehre, daß wahre Intelligenz das Wichtigste für die Heilung von Krankheit ist. Er liest im Lehrbuch, daß die Krankheit, da sie Gott, dem unendlichen Guten, unähnlich ist, eine falsche Annahme, ja nur eine falsche Auffassung der Wirklichkeit, ist, wie wirklich und hartnäckig sie dem menschlichen Sinn auch vorkommen mag. Daher muß die Krankheit in Gegenwart der wahren Intelligenz, die wir als unser eigen beansprucht und demonstriert haben, in natürlicher Weise, mit allen scheinbaren Symptomen verschwinden. Der Wissenschafter nimmt auch bereitwillig die Lehre des Buches an, daß Übel aller Art in derselben Weise wissenschaftlich überwunden werden, gemäß den Worten Christi Jesu (Joh. 8:32): „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Es ist kaum zu verwundern, daß man sich durch die Betrachtung solcher Lehren zugleich herausgefordert und ermutigt fühlt. Was jedoch das Interesse des Wissenschafters befestigt, ist gewöhnlich der Beweis, der sich ihm bietet, wenn er anfängt, diese Lehren zu erfassen. Wenn er zu Gott, dem göttlichen Gemüt, aufschaut, um wahre Intelligenz zu finden — wozu er natürlich geführt wird — entdeckt er, daß sie sich ihm enthüllt. Er wird sich gewisser Gaben bewußt, von denen er selbst nicht wußte, daß er sie besaß. Bald mag er bemerken, daß sein Fassungsvermögen und sein Verständnis für die Aufgaben, die ihm zufallen, sowie seine Leistungsfähigkeit zugenommen haben. Wenn er seine Studien fortsetzt, wird er sicherlich finden, daß seine Gedankenwelt immer weiter und lichter wird. Und selbst in den ersten Stadien seines Interesses für diesen Gegenstand mag er, durch seine eigenen Bemühungen, erstaunliche Beweise von der Kraft der göttlichen Intelligenz im Überwinden von Krankheit und anderen Übeln erleben.

Mrs. Eddy macht es eindeutig klar, daß wir, um die Intelligenz richtig anwenden zu können, ein volles Verständnis derselben erlangen müssen, und in ihren verschiedenartigen Erklärungen über deren Wesen liefert sie alles, was für diesen Zweck notwendig ist. Es hat sich immer wieder als wahr erwiesen, daß irgendeine dieser Erklärungen, ja sogar irgendwelche Einzelheiten aus ihnen, dem Wissenschafter von großem Nutzen sein können. So zum Beispiel die Definition von „Gemüt“ im Glossarium zu „Wissenschaft und Gesundheit“. Hier wird das Gemüt — das schon vorher im Glossarium als gleichbedeutend mit Intelligenz beschrieben wird (S. 588: Z. 25–27) — definiert als „der einzige Geist, die einzige Seele, göttliches Prinzip, Substanz, Leben, Wahrheit, Liebe“ (S. 591).

So haben zum Beispiel gar viele Wissenschafter neue Erleuchtung und sofortige praktische Hilfe gefunden, wenn sie darüber nachsannen, daß Gemüt Geist ist. Das bedeutet ganz offenbar, daß die Intelligenz in keiner Weise von der Materie abhängig ist, sondern ihren wahren Charakter bewahrt, ungeachtet physiologischer oder anderer materieller Erscheinungen, und daß sie daher für die Berichtigung solcher Erscheinungen immer zur Verfügung steht.

Das Verstehen des Gemüts oder der Intelligenz als Prinzp, als Leben oder als das, was irgendeiner der anderen Ausdrücke in der Definition bezeichnet, mag sich ebenfalls als hilfreich erweisen, wie es sich tatsächlich schon in vielen Erlebnissen gezeigt hat. Was sich jedoch vielen Wissenschaftern am wertvollsten erwiesen hat, wenigstens in gewissen Phasen ihrer Entwicklung, war das Erkennen des Gemüts als die Liebe. Es war, als ob sich durch diese Erkenntnis eine Tür vor ihnen auftue zu einem volleren Erleben des Guten, der göttlichen Wirklichkeit. Sie sahen bereitwillig ein, wie sie liebevoller sein konnten, während sie vorher nicht so leicht begriffen, wie sie intelligenter sein könnten, und somit erfolgreicher in ihrem Heilungswerk und anderer Arbeit. Und sie entdeckten, daß das eine dem anderen gleich ist.

Die Liebe, die ein Ausdruck der göttlichen Liebe oder Gottes ist und daher gleichbedeutend mit Intelligenz, ist natürlich recht verschieden von vielem, das im menschlichen Leben unter diesem Namen geht. Diese Liebe ist notwendigerweise intelligent. Sie ist weise. Sie verführt niemanden dazu, die falschen Ansprüche des Bösen zu ignorieren, eine Stellung einzunehmen, die solche Ansprüche ermutigen würde, oder irgendwelche Maßnahmen zu versäumen, die sie überwinden könnten. Tatsächlich tut sie gerade das Gegenteil und ist trotzdem die Güte selber. Sie kennt keine Schwankungen. Sie ist unparteiisch, universell, geistig, freudig — ja sie ist in jeder Hinsicht der göttlichen Liebe gleich. Das ist die Liebe, zu deren Beanspruchung und Demonstration man berechtigt ist; und in dem Maße, wie man davon Gebrauch macht, wird unausbleiblich ein vollerer Beweis der Intelligenz erbracht — der Intelligenz, welche die Liebe in Wirklichkeit ist.

Zahllose Erfahrungen dieser Art könnten hier angeführt werden. Schriftsteller haben besser geschrieben, wenn sie sich selbst in dem aufrichtigen Bemühen vergessen konnten, ihren Lesern zu dienen — wenn sie in dieser Art die göttliche Liebe widerspiegelten. Forscher auf verschiedenen Wissensgebieten haben gefunden, daß sich neue Möglichkeiten vor ihnen auftaten, und daß notwendige neue Begriffe sich formulierten, wenn sie Inspiration und Führung bei der göttlichen Liebe suchten. Und das Gleiche war bei schaffenden Menschen auf anderen Gebieten der Fall. Sie haben Anstellung oder auch befriedigendere Arbeit gefunden, und sie haben erfolgreicher und mit weniger Ermüdung gearbeitet in dem Verhältnis, wie sie ihre Arbeit einen Ausdruck der Liebe sein ließen.

Dasselbe kann von dem gesamten heilenden Wirken der Christlichen Wissenschaft gesagt werden. Wenn jemand zum Beispiel an Gedächtnisschwäche zu leiden scheint, so sollte er über die Eigenschaft der Liebe nachsinnen — selbst wenn er in der Hinsicht schon großen Fortschritt gemacht hat. Er mag sich fragen, ob er so bereitwillig zu lieben gewesen ist, und so unparteiisch und treu im Bewahren der Liebe, wie er wünschte, es in seinem Ausdruck des Wissens zu sein. Die Intelligenz, die die Funktion des Wissens zu erfüllen hat, ist die göttliche Liebe; und ein geschwächter Ausdruck von Intelligenz ist oft durch eine bessere Auffassung von Liebe berichtigt worden.

Schwerhörigkeit ist in der gleichen Art geheilt worden. In beiden Fällen bildet manchmal mangelnde Aufmerksamkeit einen Teil der Schwierigkeit. Doch wir zeigen keinen Mangel an Aufmerksamkeit für das, was wir lieben. Gleichwohl ob wir nun unaufmerksam waren oder nicht — die Liebe, die spontan alles kennt und werthält, bewußt als unser Gemüt anzuerkennen, bedeutet, diese beiden Beschwerden — ja, jedweden unharmonischen Zustand — wissenschaftlich zu behandeln.

Mrs. Eddy faßt das notwendige Verfahren in den folgenden Worten in „Wissenschaft und Gesundheit“ zusammen (S. 476): „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eignes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Jesu Heilungswerk war natürlich eine Offenbarwerdung der wahren Intelligenz. Er hätte den vollkommenen Menschen nicht sehen können, ohne ihn zu lieben. Ebensowenig hätte er ihn lieben können, ohne ihn zu sehen. Doch damals, wie auch jetzt, löschte die wahre Intelligenz das falsche Bild aus und demonstrierte die Wirklichkeit.

In wie weit kann diese Art Arbeit wirksam sein? Kann sie nationale und internationale Probleme lösen? Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß es keine Begrenzung in der ihr möglichen Wirksamkeit gibt. Alles, was in irgendeiner Hinsicht wirklich vor sich geht — offenbart diese Wissenschaft, ebenso wie die Heilige Schrift es andeutet — ist eingeschlossen in der einen Intelligenz, in Gott, dem unendlichen Guten, und Seiner vollkommenen Offenbarwerdung. Alle dem widersprechenden Erscheinungen sind mithin Wahnbilder, falsche Vorstellungen des Seins, die nur dem wahr zu sein scheinen, der sie als wahr annimmt. Wenn man sich weigert, sie anzunehmen, und statt dessen Anspruch erhebt auf den Beweis des allmächtigen Guten, so tut man, was man kann, zur Berichtigung der falschen Auffassung. Das Verfahren ist das Gleiche, und die Wirksamkeit ist die Gleiche, ungeachtet der Anzahl Menschen, um die es sich dabei handelt, oder der scheinbaren Nähe oder Entfernung. In jedem Fall wird man in dem Verhältnis Beweise der Wahrheit erleben, wie man sich der Wahrheit klar bewußt wird.

Es ist natürlich höchst wünschenswert, daß alle die Gegenwart und Macht Gottes in dieser Weise erkennen, und daß zu jeder Zeit und in bezug auf jede Entfaltung, die wichtige Entscheidungen für die Menschheit in sich schließt, soviele Menschen wie möglich hingebende Arbeit dieser Art tun. Aber es ist auch klar, daß jeder falsche Augenschein von einem Volk, das von der göttlichen Liebe nicht gesegnet oder nicht genügend gesegnet wird, oder von Volksführern, die der Weisheit ermangeln, oder die der Ansicht sind, daß geeignete Lösungen nicht gefunden werden können, oder die in irgendeiner Weise annehmen, daß die Intelligenz dem Fall nicht gewachsen ist, oder nicht in genügendem Maße vorhanden ist um reichen Segen für alle zu bringen — eine mesmerische falsche Annahme ist und nichts anderes! Es ist ebenso klar, daß jeder, der die wahre Intelligenz für sich in Anspruch nimmt, diesen falschen Augenschein für sich selbst berichtigen kann und dadurch allen Beteiligten Segnungen bringen, die die Erwartungen übertreffen. Denn es ist die Kraft Gottes, die durch diese Arbeit ans Licht gebracht wird, und sie ist unbegrenzt. Es ist die Kraft, die das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens auf Erden aufrichten muß und kann.

Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, daß solches Heilungswerk, gleichwohl ob für uns selber, für einen anderen, für unser Land oder für die Welt, ohne Hingabe nicht getan werden kann, wie es getan werden sollte. Wie bei jedem Unternehmen, das der Mühe wert ist, ist Hingebung an die Aufgabe unerläßlich, und auch, wenn nötig, die Weigerung, sich von Schwierigkeiten entmutigen und von Nichtigkeiten ablenken zu lassen. Doch ein jeder, der sich solch einem Werke weiht, wird beständig von der göttlichen Intelligenz selber erfrischt und neu belebt. Ja, in der Tat, was zu solchen Zeiten geschieht, ist, daß man immer mehr erwacht zu der Intelligenz und dem Frieden, die in Wirklichkeit unser aller eigen sind, als Ausdruck der göttlichen Intelligenz und Liebe. Man erkennt, daß, wie die Heilige Schrift erklärt (Ps. 46:2): „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.“

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