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Wie Schmerz gestillt wird

Aus der Mai 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manchmal glaubt jemand, es sei etwas gesagt oder getan worden, das ihm im Innersten wehe tat. Dann pflegt er zu sagen, daß ihm etwas sehr schmerzlich sei, oder daß er sich verletzt fühle. Dieser Schmerz ist jedoch nicht körperlich, sondern mental, und er wird gestillt, wenn der Leidende seine Gedanken über die Umstände oder über diejenigen, die damit verbunden sind, ändert. Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß aller Schmerz, gleichwohl ob er körperlich oder mental zu sein scheint, nur ein falscher Zustand oder Begriff des sogenannten sterblichen Gemüts ist.

Der materiellen Wissenschaft gemäß handelt es sich bei körperlichen Schmerzen immer um beunruhigte oder gestörte Nerven. Doch wie kommt es, daß der Schmerz aufhört, wenn man schläft oder unter dem Einfluß von Morphium steht, oder wenn die Aufmerksamkeit vom Körper abgelenkt wird? Der materielle Augenschein behauptet, daß die Nerven unverändert seien, aber der Mensch fühlt keinen Schmerz mehr. Das ist ein Beweis dafür, daß der Schmerz nicht im sogenannten materiellen Körper oder den Nerven ist, sondern im sterblichen Bewußtsein, oder in dem, was wir gewöhnlich das sterbliche Gemüt nennen.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß der sterbliche Körper nicht wirklich ist, sondern nur ein falscher Begriff oder eine Illusion des sogenannten sterblichen Gemüts. Daher sind es falsche Annahmen des sterblichen Gemüts hinsichtlich eines sogenannten materiellen Körpers, die durch die Wahrheit berichtigt werden müssen, ehe Schmerzen, gleichwohl ob körperliche oder mentale, gestillt werden können. Und die Wahrheit, die allen Schmerz stillt, ist die große Tatsache, daß der Geist, das reine göttliche Bewußtsein, und seine Ideen immerdar harmonisch, sündlos und schmerzlos sind.

Die Pflege der Geistigkeit ist daher fundamental, wenn die Bekundung von Schmerz verhütet werden soll. Das menschliche Denken muß durch das Wirken des Christus, der Wahrheit, erneuert und geläutert werden. Mary Baker Eddy gibt uns diese hilfreiche Mahnung in einer ihrer Predigten in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 128): „Wachet und betet täglich, daß böse Suggestionen, unter welcher Maske sie auch kommen mögen, nicht in euren Gedanken Wurzel fassen noch Früchte tragen. Prüft euch oft und fragt euch, ob nicht irgendwo ein Hindernis der Wahrheit und Liebe zu finden ist, und, behaltet das Gute‘.“ Wie unsere Führerin uns sagt, sollte dieser Rat täglich befolgt werden.

Um uns vor Schmerz zu bewahren, und um ihn zu stillen, müssen wir uns vor den irrigen Annahmen hüten, die den Schmerz verursachen. Falsche Gelüste, Sinnlichkeit, boshafte oder neidische Gedanken, Selbstbedauern und Selbstsucht, finden unvermeidlich Ausdruck in dem sogenannten physischen Körper, falls sie nicht durch geistige Wachsamkeit berichtigt werden. Wenn wir uns nicht vor den mentalen Eindrücken hüten, die uns durch Rundfunk, oder die Beschreibung von Krankheiten und deren Heilmitteln durch das Fernsehen, und durch Berichte von Katastrophen sowie von Familien- und Geschäftsschwierigkeiten in Zeitungen suggeriert werden, dann öffnen wir die Tür für das Eindringen von Schmerz und Disharmonie.

Ein Studium des Wortes Schmerz in einem Wörterbuch zeigt klar, daß der Schmerz eng verbunden ist mit solch sterblichen Zuständen wie Besorgnis, Kummer, Unzufriedenheit, Gereiztheit, Zorn, Ärger und dem wohlbekannten Irrtum — schlechte Laune. Mrs. Eddy sagt uns, daß wir lernen müssen, unser Bewußtsein so sorgfältig vor diesen Irrtümern zu bewahren, wie wir uns vor äußerer Störung schützen, indem wir unsere mentalen Türen fest verschließen.

Der Mensch, der sein Bewußtsein sorgfältig bewacht, fragt jeden Gedanken, der Einlaß begehrt: fragt jeden Gedanken, der Einlaß begehrt: „Kommst du von Gott?“ Ist die Antwort: „Ja“, dann kann die Tür mit voller Erwartung des Guten geöffnet werden. Heißt sie jedoch: „Nein“, so muß die Tür vor dem Irrtum verschlossen bleiben. Fragt euch: „Wer sagt mir, daß, ich furchtsam oder unglücklich oder krank oder kummervoll oder in Schmerzen bin? Ist es Gott? Nein! Dann muß es die Lüge sein, die wir sterbliches Gemüt nennen. Und da es eine Lüge ist, ist es unwahr und unwirklich und gehört daher nicht zu mir, kann mir nicht schaden, noch mir Schmerzen verursachen. Jesus sagte von den Suggestionen der Sterblichkeit (Joh. 14:30): „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir.“

Es ist wichtig, die ersten Anzeichen von Disharmonie und Schmerz zu entdecken und sogleich etwas dagegen zu tun. Keiner Suggestion des Bösen sollte es gestattet sein, sich im Bewußtsein zu entfalten. Zuzugeben: „Ich habe Schmerzen“ oder: „Ich bin unglücklich“ oder: „Ich bin zornig“, bedeutet sich der Annahme nach von Gott und Seiner harmonischen Schöpfung trennen. Der wachsame Wissenschafter kehrt augenblicklich die Suggestionen von Schmerz und Disharmonie mit der Erkenntnis um, daß er untrennbar mit Gott verbunden ist, und daß er in Wirklichkeit vollkommen geistig, und daher sündlos, furchtlos und schmerzlos ist.

Oft sind es die Freuden der Sinne, vor denen man sich hüten, und die man als unwirklich beweisen muß, wenn man die Schmerzen der Sinne vermeiden will. Niemand freut sich, krank zu sein oder körperliche oder mentale Schmerzen zu spüren. Doch diejenigen, die falschen Gelüsten frönen und sich der Trunksucht und sündigen Handlungen hingeben, ernten die Strafe des Ungehorsams gegen das göttliche Gesetz. Bedauern, Reue und Umwandlung müssen folgen, damit diese Annahmen nicht fortfahren können, die entsprechenden Schmerzen hervorzurufen.

Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 265): „Die Schmerzen der Sinne sind heilsam, wenn sie falsche Annahmen von Lust in uns entwurzeln und die Neigungen vom Sinn in die Seele verpflanzen, in der die Schöpfungen Gottes gut sind und die Seele erquicken.“

Durch ernste und treue Hingabe an die Vergeistigung des Bewußtseins und die Erkenntnis der unablässigen Regierung und Fürsorge Gottes für Seine Ideen können wir den wahren Begriff von unserer untrennbaren Verbundenheit mit dem Geist erlangen, und so die ruhelosen und schmerzhaften Suggestionen der Sterblichkeit zum Schweigen bringen.

Wie schön drückt der Dichter in den folgenden Zeilen jenen Frieden aus, den diejenigen finden, die sich auf Gottes Fürsorge verlassen (Christlich-Wissenschaftliches Gesangbuch, Nr. 134):

Ich schau’ auf Dich in aller Not,
Verliere nie den Mut.
Ich fühle Deine ew’ge Lieb’,
Und es ist alles gut.
Der Gottgedanke zieht ins Herz
Und löscht aus Sünde, Sorg’ und Schmerz.

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