Vor fünfzig Jahren war es recht schwierig für ein Kind zu sagen, daß es ein Christlicher Wissenschafter sei, und trug ihm Hänseln und Spott ein. Die Schreiberin dieses Zeugnisses kann hiervon zeugen, da sie selbst solche Erfahrungen durchzumachen hatte. Wie frei können unsere jungen Leute dagegen heutzutage ihr Interesse für diese schöne und praktische Religion bekennen und dennoch respektiert werden. Meine Eltern machten sich klar, daß ihre Kinder oft um ihrer Religion willen mißverstanden werden würden; und so lehrten sie uns Kinder sorgfältig und ernstlich die Bedeutung jener Worte: „Liebe spiegelt sich in Liebe wider“ („Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, S. 17). Diese wertvolle Anleitung erwies sich damals und auch in späteren Jahren als sehr hilfreich. Und statt Freunde zu verlieren, haben wir viele treue Freundschaften erworben.
Ich bin eins von neun Kindern, die meinen Pionier-Eltern hoch oben in den Rocky Mountains geboren wurden; sie waren nicht nur Bahnbrecher in der Geschichte Kolorados, sondern auch Vorkämpfer für die Christliche Wissenschaft. Die letzten vier Kinder, zu denen ich gehörte, wurden unter christlich-wissenschaftlicher Behandlung geboren, nachdem unsere Mutter von einem Nierenleiden geheilt worden war. Nach ihrer Heilung wurde sie ein reger Mitarbeiter in der Heiltätigkeit der Christlichen Wissenschaft. Unsere Zweigkirche erlangte die Erlaubnis, in dem staatlichen Zuchthaus in unserer Stadt Gottesdienste zu halten, und meine Eltern beteiligten sich an diesem Werk. Eine Anzahl Gefangener fingen an, sich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren und baten meine Mutter um Behandlung. Ich kann mich noch gut an viele Heilungen erinnern, die ausgearbeitet wurden, und an die Freude meiner Eltern, wenn sie Zeuge von der Rehabilitierung solcher Männer und Frauen werden konnten.
Als Kind, in der sechsten Klasse, bekam ich Lungenentzündung. Obwohl unsere Nachbarn sich sehr darüber aufregten, daß meine Eltern keinen Arzt zu Rate zogen, wurde ich in sehr kurzer Zeit geheilt und konnte wieder zur Schule gehen. Als ich in der Oberschule war, bekam ich einen Kropf. Er wurde sehr groß und höchst unbequem. Die Heilung kam langsam; doch brachte sie mir eine wunderbare Zeit der Bereicherung, da ich mich nun rückhaltloser der Christlichen Wissenschaft zuwandte. Schließlich wurde ich mit Hilfe eines Ausübers vollständig geheilt. Es war eine große Genugtuung für mich, daß die Mitschüler und Lehrer, die zuerst nicht verstehen konnten, warum ich mich ausschließlich auf die Christliche Wissenschaft verließ, diese Heilung miterlebten und anerkannten.
Einige Jahre später wurde ich plötzlich sehr krank infolge einer Speisevergiftung. Durch den Beistand eines treuen Ausübers wurde ich jedoch schnell geheilt und war imstande, am nächsten Tage meinen Unterricht in der Kunstgeschichte fortzusetzen. Bei einer anderen Gelegenheit hielten gebrochene Rippen mich nicht davon ab, zur Arbeit zu gehen; und niemand erfuhr etwas von dem Zustand außer dem Ausüber. Die Heilung kam sehr schnell, und nach zwei Tagen empfand ich keine Schmerzen noch Beschwerden mehr. Auch möchte ich hier meine Dankbarkeit ausdrükken für beständigen Schutz bei ausgedehnten Reisen zu Land, See und Luft.
Ich kann Zeugnis ablegen von schmerzlosen und schnellen Entbindungen bei christlich-wissenschaftlicher Behandlung und der Möglichkeit, nach wenigen Tagen meine häuslichen Pflichten wieder aufzunehmen. Als meine erste Tochter geboren wurde, hatte ich die Freude, nicht nur sie, sondern drei andere Säuglinge stillen zu können und so das Leben dieser kleinen Kinder retten zu helfen.
Unsere drei Töchter, die jetzt verheiratet sind und ihr eigenes Heim haben, wurden wunderbar vor Kinderkrankheiten bewahrt und genossen freundschaftliche Beziehungen zu ihren Lehrern und den Krankenpflegerinnen der Schule, die sehr verständnisvoll waren für ihr ausschließliches Vertrauen auf die Christliche Wissenschaft. Eine Warze, die sich auf dem Kopfe einer meiner Töchter weit ausgebreitet hatte, wurde geheilt, nachdem eine Annahme von Eigensinn überwunden worden war. Eine andere Heilung war das Überwinden eines Anfalls von Geschwüren, bei dem sich ein Geschwür nach dem andern bildete, und manchmal sogar zwei bis drei zur gleichen Zeit. Eine verletzte Zunge wurde wunderbar in wenigen Tagen geheilt. Eine schwere Brandwunde an Hüfte und Beinen gab Gelegenheit zu einer weiteren schönen Heilung. Von allen diesen Heilungen waren Lehrer, Schulpflegerinnen und Nachbarn Zeugen; und es waren schnelle und vollständige Heilungen.
„Die Aufgabe des kühnen Bahnbrechers ist es, die hohe Eiche zu fällen und den rauhen Granit zu behauen. Künftige Zeiten müssen kundtun, was der Bahnbrecher vollbracht hat.“ So sagt unsere Führerin Mrs. Eddy auf Seite vii des Vorwortes zu „Wissenschaft und Gesundheit“. Ich möchte hier meine Dankbarkeit gegen Gott für meine Pionier-Eltern und für alle Pioniere der Christlichen Wissenschaft ausdrücken, die die christlich-wissenschaftliche Bewegung unter der Führung des Handbuchs Der Mutterkirche von Mrs. Eddy weitergeführt haben. Ich bin tief dankbar für die Treue und Liebe meiner Brüder und Schwestern, meines Mannes und meiner Töchter, sowie meines Lehrers und anderer Ausüber der Christlichen Wissenschaft, die mir und meinen Angehörigen geholfen haben, wenn sie um Beistand gebeten wurden. Ich bin in der Tat auch unserer geliebten Führerin dankbar dafür, daß sie uns eine anwendbare Religion gegeben hat, die von aller Welt betätigt werden kann. — Pasadena, Kalifornien, U.S.A.
