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Der Liebe holde Gegenwart

[Von besonderem Interesse für Kinder]

Aus der April 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines Sommers gingen Theos Vater und Mutter mit ihm und seinen zwei großen Brüdern nach Maine an die See. Sie wohnten in einem kleinen Sommerhaus am Strand in der Nähe einer Meeresbucht.

Die Wellen des Meeres waren ganz sanft in dieser kleinen Bucht, und die drei Jungen badeten dort gerne. Sogar Theo lernte schon etwas schwimmen und hoffte, daß er eines Tages hinausschwimmen könne bis zu einer verlassenen Werft, die außerhalb der Bucht lag. Die war ziemlich weit draußen, und es gab dort große Felsen und das Wasser war da sehr tief.

Eines Nachmittags finden er und ein Freund eine große Holzkiste am Strand. Sie spielten damit — die Kiste war ihr Schiff und sie hatten ein großes Werk zu vollbringen. Theo setzte sich in die Kiste, benutzte ein Brett als Ruder und segelte so allein auf das Meer hinaus. Da es beinahe Essenszeit war, hatte er seinen Freund gebeten, zu seiner Mutter zu laufen und ihr zu sagen, daß er nach Hause kommen würde, sobald er sein Werk vollendet hätte.

Das kleine Kastenschifflein schwamm unter den Ruderschlägen des Schiffers fröhlich hinaus in die Weite; doch gar bald, als es in das tiefe Wasser kam, versuchten die Wogen, es gegen die hohen, scharfen Felsen zu schleudern. Theo erschrak; doch er erinnerte sich, daß er in seiner Sonntagsschule — nämlich der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule — gelernt hatte, daß Gott die Liebe ist, und daß die Liebe immer bei ihm war und ihn behütete. Trotz der starken Strömung und des Windes schien etwas das Schifflein von den Felsen wegzulenken, und er wußte, es war die göttliche Liebe, die für ihn sorgte.

Sein Kastenschifflein füllte sich nun immer mehr mit Wasser, und er konnte es nicht mehr recht steuern. Da erinnerte er sich an die biblische Geschichte von Petrus, der sich erschreckte, als er auf dem Wasser wandelte und Wind und Wogen ihn bedrohten. Doch Jesus half ihm, indem er sagte (Matth. 14:31): „Warum zweifeltest du?“ denn Jesus wußte, daß die Liebe in dem Augenblick da gegenwärtig war. Daher sagte Theo jetzt mit lauter Stimme: „Gott ist überall; also ist Er auch eben jetzt hier.“

Plötzlich bemerkte er, daß er ganz nahe an die verlassene Werft herangekommen war. Da stand sie, auf ihren hölzernen Pfählen etwa acht Fuß hoch in die Luft emporragend, ganz bedeckt mit schlüpfrigem grünem Meeresschleim.

Theo wußte zuerst nicht, wie er da hinaufklettern könnte; doch während er sich klarmachte, daß Gott ihm helfen würde, sah er einen Querbalken, der an die Pfeiler befestigt war. Sich daran festhaltend, schwang er sich aus seinem Schifflein heraus. Nun kletterte er hinauf, bis er endlich oben anlangte — und ein sehr froher, hungriger kleiner Junge lief heim zum Abendessen.

Als sein Freund meinte, Theo sei doch ein Held, sagte Theo leise: „Ich hatte einen geheimen Helfer.“

Als Theo auf seine Seefahrt ging, war sein Gesicht infolge einer Giftsumach-Vergiftung mit Ausschlag bedeckt, und er konnte ein Auge kaum aufmachen. Doch als er heimkehrte, war keine Spur dieses Irrtums mehr an seinen rosigen Bäckchen zu sehen, und beide blauen Augen waren weit offen und klar. Theo hatte die holde Gegenwart der göttlichen Liebe bewiesen. Wenn nun Mary Baker Eddys Lied in der Sonntagsschule gesungen wurde, konnte er ihre Worte noch besser verstehen (Gedichte, S. 4):

„Kraft, Freude, Friede, holde Gegenwart,
Die schützend birgt, was noch des Werdens harrt;
Liebreich des Nestlings zagen Flug bewacht,
Dein Fittich trag empor mein Kind heut’ Nacht!“

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