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Unbegrenzte Gelegenheit

Aus der April 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede einzelne der Ideen Gottes ist in die reiche Güte und Glückseligkeit der Liebe mit eingeschlossen. Da Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat, spiegelt der Mensch unbegrenzte Fähigkeiten wider und existiert an dem Punkt unbegrenzter Gelegenheiten, die in ihrer Reichweite unendlich sind.

Jesus, unser großer Meister, erkannte keinen Lebensbegriff als wirklich an, der von Gott getrennt war und wußte, daß seine Fähigkeiten auf seiner Gotteskindschaft beruhten. Er sagte (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun.“ Er bewies, daß Gott einen jeden seiner Gedanken beherrschte.

In dem Maße, wie man das Bewußtsein von dem eigenen geistigen Einssein mit dem Vater-Mutter Gott in sich pflegt und hochschätzt, wird man auch der unbegrenzten Gelegenheiten gewahr werden. Man wird finden, daß man nicht mittels des materiellen Körpers seine vielseitigen Pflichten erfüllt, sondern dank des geistigen Verständnisses von der gottverliehenen Fähigkeit, die göttliche Macht und Kraft zu bekunden. Man wird erkennen, daß das eigene Leben mehr Freudigkeit, größeren Fortschritt und mehr Ergebnisse zeitigt, wenn man richtig denkt, seinen Nächsten liebt und den von Gott erschaffenen Menschen als vollkommen und vollständig sieht.

Da der Mensch Gott widerspiegelt, geht er ebensowenig wie Gott, Geist, durch Phasen der Unreife, des Verfalls oder des Unvermögens. Die Schüchternheit der Jugend oder die Gedächtnisschwäche des Alters sind nichts weiter als sterbliche Annahmen und ermangeln der göttlichen Autorität, das geistige Bewußtsein zu beherrschen. Die menschliche Annahme von Jugend oder Alter ist ohne Kraft und Existenz, denn Gott, das Leben des Menschen, ist ohne Tage oder Jahre. Das Sein des Menschen kann niemals auch nur einen Augenblick lang am Ausdrücken der Harmonie und der fortgesetzten Tätigkeit gehindert werden, noch von Zweck und Plan der göttlichen Liebe ausgeschlossen sein. Seine Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 260): „Die Wissenschaft enthüllt die Möglichkeit, alles Gute zu vollbringen, und heißt die Sterblichen das entdecken, was Gott schon getan hat; aber Mißtrauen in die eigne Fähigkeit, das ersehnte Gute erringen und bessere und höhere Resultate erzielen zu können, hemmt oft den Versuch unsre Schwingen zu entfalten und macht das Mißlingen von vornherein zur Gewißheit.“ Um geistiges Glück und Wachstum zu erlangen muß sich das menschliche Bewußtsein über die Erscheinungsformen einer von Gott getrennten Selbstheit wie Eigenwille und materielles Planen erheben. In dem Verhältnis, wie man beharrlich Gottes Allheit und Macht anerkennt und Gott als die einzige Ursache und das einzige Gemüt demonstriert, wird man Erfolg und nicht Mißerfolg ernten; weise Beurteilung ohne Fehler; geistige Wahrnehmung ohne Mißverstehen.

„Das Aufgeben von allem, was den sogenannten materiellen Menschen ausmacht, und das Anerkennen und Erlangen seiner geistigen Wesenheit als Kind Gottes ist die Wissenschaft, die die Schleusen des Himmels öffnet“ sagt unsre Führerin in „Miscellaneous Writings“ (S. 185). Eine Anhängerin der Christlichen Wissenschaft hatte die Freude in ihrer eigenen Erfahrung diese Wahrheit in einem gewissen Maße zu beweisen. Sie war eine hochbesoldete Angestellte und eines Tages außer Stellung infolge der Auflösung der Firma, in der sie jahrelang gearbeitet hatte. Man nahm an, sie würde nun mit einem viel geringeren Gehalt wieder von neuem anfangen müssen.

Wohlmeinende Freunde und Verwandte empfahlen ihr, sich in einer größeren Stadt um eine Stellung zu bewerben, wo sich mehr Möglichkeiten bieten würden, als in der Stadt, in der sie lebte. Andere rieten ihr, da zu bleiben, wo sie war, um Reisekosten zu vermeiden. Etliche Tage vergingen, und obwohl sie mehrere Besprechungen hatte, zeigte sich doch nichts Befriedigendes. Sie wurde beunruhigt und besorgt. Sie war sich nicht einmal klar, welche Art Arbeit sie wollte. Dann, als Anhängerin der Christlichen Wissenschaft, wandte sie ihr Denken ab von dem menschlichen Bild und statt dessen dem Willen Gottes zu, von dem sie wußte, daß er volkommen gut und liebevoll war. Sie hielt fest an der unparteiischen, gerechten und barmherzigen Natur des göttlichen Prinzips und erkannte das Prinzip als die einzige Ursache an, von der alles Gute ausgeht. Sie machte sich klar, daß der Mensch als Ebenbild Gottes untrennbar von dem unendlich Guten und von Gottes göttlicher Gegenwart und Macht ist. Als die Wahrheiten über ihr geistiges Selbst ihr Bewußtsein erfüllten, verschwand das verwirrte Denken.

In Demut und Aufrichtigkeit betete sie: „Vater-Mutter Gott, ich bin bereit, dahin zu gehen, wohin Du mich leitest, alles zu tun, was Liebe für mich zu tun hat, und demütig anzunehmen, was auch immer Prinzip mir bietet.“ Sie ließ ab von dem menschlichen Entwerfen und Planen, gab alle Suggestionen der Entmutigung, Sorge, Furcht und Unzufriedenheit auf und wartete ohne Vorbehalt, daß Gottes Plan des Guten sich ihrem bewußtsein entfalten möge. Am gleichen Tag erhielt sie eine telefonische Aufforderung, sich sofort zu einer Besprechung in einem Büro fünf Minuten von ihrem Haus entfernt, einzufinden. Die Besprechung dauerte eine Viertelstunde; dann wurde sie nach ihren Gehaltsansprüchen gefragt. Sie dachte: „Hier bietet sich mir Gelegenheit, den wahren Gehalt meines Gebetes in die Tat umzusetzen, nämlich mich willig zu zeigen, das anzunehmen, was Prinzip mir bietet.“ Und so, in der Gewißheit und Überzeugung, daß Gott, das Gute, jedes Vorhaben regiert, sagte sie: „Was Sie glauben, daß ich verdiene.“

Nicht die Geldmittel waren ihre Demonstration, sondern ihre Furchtlosigkeit und ihr Vertrauen auf Gottes Liebe. Der Arbeitgeber lächelte und bot ihr dann ein höheres Gehalt an, als sie vorher gehabt hatte, und um das sie selbst nie gebeten hätte. Welch große Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft erfüllte sie, als sie Gott dankend und lobpreisend nach Hause ging, denn sie wußte gewiß, ohne das Studium der Christlichen Wissenschaft würde sie nie solchen Frieden, solches Vertrauen und solchen Mut zum Ausdruck gebracht haben.

In dem Maße, wie wir uneingeschränkt auf den Unendlichen vertrauen, daß Er jedes rechte Unternehmen leite und schütze, werden wir zu unendlichen Gelegenheiten und Segnungen geführt. Alles, was wir wirklich sind und haben, kommt von Gott, dem Urquell jeder vollkommenen Gabe. Der individuelle Mensch ist von dem göttlichen Gemüt untrennbar und daher erlebt er die Energie des göttlichen Prinzips, von dem jedes rechte Handeln regiert, beherrscht und gestützt wird.

Im fünften Kapitel des Johannesevangeliums wird berichtet, daß ein Mensch, der achtunddreißig Jahre lang krank gelegen hatte, behauptete, er habe keinen Menschen, der ihn als ersten in den Teich lasse, wenn das Wasser sich bewege; man nahm an, daß es dann Heilkraft besitze. Als Jesus diese Erklärung hörte, gebot er dem Mann aufzustehen, sein Bett zu nehmen und zu gehen; worauf der Mann geheilt wurde, sein Bett aufnahm und von dannen ging. Diese Gelegenheit, geheilt zu werden, war jederzeit vorhanden und unabhängig von irgendeiner Person, einem Ort oder Ding.

Auch wir sollten des Menschen unbegrenzte Möglichkeiten des Guten erkennen und göttliche Unterstützung suchen, die uns zur Verfügung steht, wenn sie vonnöten ist. Wir sollten Annahmen des Vorurteils, des Aberglaubens, der Parteilichkeit und dergleichen aufgeben, um die unerschöpfliche Güte der göttlichen Liebe zu bezeugen, die sich in der Befreiung von Furcht, Sorge und Verwirrung dartut.

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