Fast jedermann dreht täglich sein Radio an. Ob dies geschieht, um ein Konzert anzuhören, einen Vortrag oder die neuesten Nachrichten — jeder Hörer legt Wert darauf, daß die Übertragung klar und ohne Störung abläuft. Wenn aber doch Störungen auftreten, wissen wir, daß die Musik so wenig wie der Vortragende davon berührt werden. Dasselbe gilt für den Menschen, den wahren Menschen, der zum Ebenbilde Gottes geschaffen ist.
In der Christlichen Wissenschaft verstehen wir, daß Furcht, Zweifel, Sünde und Krankheit Störungen sind, die unser geistiges Lauschen zu beeinträchtigen suchen. Sie müssen entfernt werden. Wir sollten uns daher abwenden von unseren falschen sterblichen Annahmen und unser Denken zum göttlichen Gemüt erheben. Mary Baker Eddy, unsere liebe Führerin, sagt uns im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 89): „Geist, Gott, vernehmen wir, wenn die Sinne schweigen.“
Die göttliche Harmonie weiß nichts von Sorge, Klage und Entmutigung. Selbst angesichts einer anscheinend beunruhigenden Lage müssen wir ruhig bleiben und bereit sein, nur die Harmonie des geistigen Seins als wahr anzuerkennen. Laßt uns den Zustand des Menschen nicht nach seinem scheinbaren Körperzustand beurteilen. Und laßt uns wissen, daß es nicht nötig ist, eine böse Macht zu zerstören, um den Menschen harmonisch und gesund zu machen. Der von Gott erschaffene Mensch ist schon jetzt vollkommen, denn Gott sprach (1. Mose 1:26): „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“; und im 31. Vers lesen wir: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.“ Der Mensch ist geistig, nicht materiell. Er setzt sich nicht aus physischen Sinnen zusammen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß die von Gott geschaffenen Sinne absolut rein und geistig sind.
Christus Jesus sagte (Luk. 8:18): „So sehet nun darauf, wie ihr zuhöret.“ Jeden Tag, jeden Augenblick sollten wir energisch und sorgfältig darüber Wache halten, was wir in unser Denken einlassen. Wir mögen versucht sein, beunruhigt und bestürzt zu werden durch Gespräche über Krankheiten und deren Wirkungen, die wir vielleicht in der Straßenbahn oder im Zug mitanhörten. Der wachsame Christliche Wissenschafter widerlegt in solchem Augenblick diese falschen Annahmen und flüchtet sich unter den „Schirm des Höchsten“, wo er „unter dem Schatten des Allmächtigen“ bleiben kann (Ps. 91:1). Er hört nicht auf das trügerische materielle Sinnenzeugnis, sondern er lauscht auf die Stimme Gottes und ist so beschützt vor Disharmonie.
In der Bibel lesen wir (Jes. 45:22): „Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Enden.“ Diesem Geheiß gehorchen, sich Gottes Führung anvertrauen und nur dem Ruf des Guten folgen — das ist es, was uns befähigt, uns des immer gegenwärtigen Geistes bewußt zu werden. Mrs. Eddy sagt uns (Wissenschaft und Gesundheit, S. 505): „Geist teilt das Verständnis mit, welches das Bewußtsein erhebt und in alle Wahrheit leitet.“ Sie fährt fort: „Dieses Verständnis ist nicht intellektuell, nicht das Ergebnis gelehrter Errungenschaften; es ist die ans Licht gebrachte Wirklichkeit aller Dinge.“
Die Verfasserin dieses Artikels hatte einmal eine häßliche Warze an der Hand, die ihr viel zu schaffen machte. Sie beschloß, ihre Liebe zu den Mitmenschen zu verdoppeln und sich täglich zu weigern, Zweifel, Tadelsucht, Ungeduld und andere unharmonische Gedanken aufzunehmen, die ihr geistiges Verständnis zu verwirren drohten. Nach Ablauf einer Woche bemerkte sie, daß die Warze total verschwunden war und keinerlei Spuren hinterlassen hatte.
Durch das Studium der Bibel und unseres Lehrbuchs erkennen wir, daß Vollkommenheit die Grundlage der Wirklichkeit ist. Die Sterblichen glauben, der Mensch sündige, er werde krank und sterbe. Sie glauben, daß das Böse ein Teil der Wirklichkeit des Seins sei und das Dasein beschwerlich und unsicher. Aber da Gott sah, daß alles „sehr gut“ war, und da Er dem Menschen Herrschaft verliehen hat, haben wir das Recht und die Vollmacht, das Vorhandensein von Disharmonie oder irgendeiner falschen Vorstellung von Sünde, Krankheit und Tod zu verneinen. Auf Seite 355 in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt uns unsere liebe Führerin: „Laß Disharmonie jedes Namens und jeder Art nicht mehr gehört werden, und laß den harmonischen und wahren Sinn des Lebens und des Seins von dem menschlichen Bewußtsein Besitz ergreifen.“
In der göttlichen Liebe gibt es weder Furcht noch Mißklang. Wenn es den Anschein hat, als ob etwas uns zu verwirren suche, dann laßt uns wissen, daß die gewaltigen Harmonien der Liebe beständig gesendet werden. Wir können sie ununterbrochen hören, wenn wir die materiellen Sinne zum Schweigen bringen. Wir tuen gut daran, täglich darum zu baten, so demütig und rein wie Christus Jesus zu sein. In dieser Weise werden die falschen Annahmen, die wir Störungen nennen, ausgeschaltet, und wir werden uns der Vollkommenheit, Gesundheit, Fülle und des immer gegenwärtigen Guten bewußt werden.
 
    
