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Die Narben beseitigen

Aus der Juli 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Menschen tragen für den Rest ihrer irdischen Laufbahn die Narben der Vergangenheit an sich. Manchmal treten diese als Folge von Krankheit oder Unfall in körperlichen Gebrechen und Verunstaltungen in Erscheinung. Öfters jedoch sind die Narben mentaler Art, die Folge von Schwierigkeiten, die sich aus unharmonischen menschlichen Beziehungen ergaben. Doch diese Narben sind unnötigerweise Bürden und Gebrechen. Sie sind alle das Ergebnis einer falschen Auffassung vom Sein des Menschen, und durch die treue Betätigung der Christlichen Wissenschaft können sie vollständig ausgemerzt werden.

Lassen Sie uns sehen, wie das geschehen kann. Der Christliche Wissenschafter anerkennt, daß es nur einen Gott gibt, das göttliche Gemüt, das allen Raum füllt. In diesem Gemüt leben alle Ideen, die seine vollkommene Schöpfung ausmachen — der Mensch und das Universum. Das eine vollkommene Gemüt regiert alles durch vollkommenes Gesetz und Ordnung. Niemals in seiner ewigen Geschichte hat das Gemüt noch seine Idee je eine Erfahrung gehabt, die eine Narbe oder ein Gebrechen hinterlassen könnte. Die Vollkommenheit, die Harmonie und Unsterblichkeit des Menschen sind Gaben Gottes und sind immerdar unversehrt. Die Widerspiegelung Gottes ist geborgen in der unfehlbaren Intelligenz des Gemüts.

Das beharrliche Anerkennen des einzelnen von der himmlischen Natur des Menschen beginnt sofort die trüben Erfahrungen der Vergangenheit auszulöschen und mit ihnen die mentalen und körperlichen Narben und Gebrechen, die die Folge davon waren. So beginnt die Neue Geburt, in der die Sterblichkeit Schritt für Schritt aufgegeben wird, und die unvergleichliche Schönheit des Menschen als des Sprößlings der Seele kommt ans Licht in verbesserten mentalen und physischen Zuständen.

Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mary Baker Eddy (S. 258): „Der Mensch, der nie geboren ist und niemals stirbt, kann unter der Regierung Gottes in der ewigen Wissenschaft unmöglich von seiner hohen Würde herabsinken“. Was ist diese „hohe Würde“, die jedem Kind Gottes — einem jeden von uns, angehört? Unsere Führerin sagt uns, daß es makellose Reinheit ist, weil die Ideen des einen reinen Gemütes nur die makellose Natur der Seele, die ursprüngliche Vollkommenheit des Geistes, ererben und ausdrücken können.

Es ist das Vorrecht eines jeden von uns, täglich zu behaupten, daß er in Wirklichkeit immer das Siegel der Göttlichkeit getragen hat. Auf Grund dieser Tatsache können wir jeden Augenblick in unserem Leben beanspruchen, daß wir die sündlosen und furchtlosen Ideen des Unendlichen und daher ohne Alter sind, daß wir nie von irgendeinem falschen Anspruch der Sterblichkeit berührt wurden. Der Prophet Jeremia schrieb über die ewige Fürsorge Gottes für Seine vollkommenen Ideen (31:3): „Der Herr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte“. Gott verläßt die Seinen nie. Laßt uns deshalb Seine immergegenwärtige, erhaltende Liebe nicht verneinen, sondern unsere ewige, unvergängliche Vollkommenheit als Seine Widerspiegelung anerkennen.

Wie schnell die Narben von Gemüt und Körper entfernt werden können, wird durch die Erfahrung einer sündigen und kranken Frau erläutert, aus der Jesus, wie berichtet wird, „sieben Teufel“ oder üble Zustände ausgetrieben hatte. Diese Frau, in tiefer Reue über ihre Sünden, fühlte den Antrieb, zu den Füßen des Meisters in aufrichtiger Demut anzubeten. Und augenblicklich wurde sie geheilt und begann, ihm zu dienen. Kann man sich vorstellen, daß Maria Magdalena irgendwelche Narben der Vergangenheit an sich trug? Vom Tage ihrer Heilung und Wiedergeburt an, war es ihre Mission, dem Meister zu folgen und ihm bei seinem großen Werke zu helfen. In einem Bewußtsein, das sich diesem Dienst geweiht hat, gibt es keine Momente, die in traurigen Vergangenheitsbetrachtungen vergeudet werden, keine ungünstigen Nachwirkungen dessen, das in Wirklichkeit niemals ein Geschehen im Leben des Kindes Gottes war.

Unsere Führerin hat uns im Handbuch Der Mutterkirche eine bedeutsame tägliche Pflicht auferlegt. Es ist interessant, daß sie diese unter der Überschrift „Feierlichkeiten zu Ostern“ veröffentlicht (Art. XVII, Abschn. 2). Sie schreibt: „Jene heiligen Worte unsres geliebten Meisters: ,Laßt die Toten ihre Toten begraben' und ,Folge du mir' regen das christliche Streben dazu an, im täglichen Leben unserm auferstandenen Herrn nachzustreben.“ Hier zeigt uns Mrs. Eddy, wie wir von den Narben der Vergangenheit geheilt werden können.

Wir sollen die Toten ihre Toten begraben lassen; das heißt, wir sollen aufhören, mit unseren Gedanken in der Vergangenheit zu weilen, mit ihren Sorgen, ihren Kümmernissen, Schmerzen und Verlusten. Wir sollen die sterblichen Ansprüche und Annahmen von der Existenz in der Materie ihrer eigenen Vernichtung überlassen. Und wir sollen unser Denken und unsere Energie der Nachfolge Christi im täglichen Leben weihen, wie Jesus es veranschaulicht hat. Wir sollen an den Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft festhalten, sie lieben und täglich ihnen entsprechend leben. Und „ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war“, wie dies auch in Jesu Leben zum Ausdruck kam.

Das Denken, das sich mit dem Selbst beschäftigt, gibt den Narben, den Schmerzen und Enttäuschungen endlose Dauer. Das Denken, das mit dem Christusgeist ausgerüstet ist, sich selbst vergißt und tatkräftig der göttlichen Liebe dient, ist nicht beunruhigt durch die Narben und Makel der Vergangenheit. Dieses Denken identifiziert sich mit dem Geist und ist vollkommen. Das Denken, das von geistigem Verständnis beseelt ist, verleiht dem Menschen ein neues Leben, einen neuen Körper, einen neuen Lebenszweck, eine Erkenntnis des Himmelreiches, das inwendig in uns ist, selbst wenn wir dem Anschein nach noch auf dieser Erde weilen. Laßt uns freudig der Dichterworte gedenken, welche die Macht der göttlichen Liebe verherrlichen; sie entfernt die Narben und Makel der Sterblichkeit (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 40):

Heil des Untröstlichen, Licht des Verirrten,
Hoffnung, die liebend zum Reuigen eilt;
Sanft spricht des Trösters Wort, des guten Hirten:
Es gibt kein Leid, das Liebe nicht heilt.

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