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„Das unendliche Licht“

Aus der August 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Apostel Johannes faßt in einem einfachen Bilde die große Lektion zusammen, die Christus Jesus lehrte. Er sagte (Joh. 1:5): „Das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis.“ Licht enthält keine Finsternis. Ohne Mühe verbreitet es sein Leuchten und vertreibt die Schatten. Ebenso schließt Gott, das reine Gemüt, nichts Böses in sich, sondern strahlt das Verständnis Seiner eigenen Allheit aus und beseitigt Unwissenheit, Furcht und Sünde, die die Menschheit in verfinstertem Denken und Verzweiflung halten würden.

Die Christliche Wissenschaft bringt das geistige Licht, weil sie alle Wahrheit in sich schließt. Sie erleuchtet das menschliche Denken, indem sie ihm die Wahrheiten des Seins verständlich macht — die Unendlichkeit Gottes, des Guten, und die dementsprechende Nichtsheit des Bösen und der Materie; die Vollkommenheit des geistigen Menschen, des Ebenbildes Gottes, und die Unwirklichkeit der sterblichen Auffassung des Daseins; die Verbundenheit zwischen dem Vater und Seinem Kinde — eine Einheit, so untrennbar, wie die der Sonne und ihrer Strahlen.

Viele Menschen sind sich der geistigen Erleuchtung bewußt geworden, die das zur Wahrheit erwachende Denken begleitet; sie wurden geheilt und gereinigt. Sie waren gezwungen, zuzugeben, daß Geist wirkliche Substanz ist, erkennbar an dem Licht, das er verleiht. Sie haben dieses Licht angenommen als einen absoluten Beweis für die göttliche Echtheit der Christlichen Wissenschaft. Doch es bleibt die Aufgabe eines jeden Christlichen Wissenschafters, sich diesen Segen zu erhalten, beständig in diesem Licht, in dem „keine Finsternis“ ist, zu verweilen und es mit unverminderter Heilkraft widerzuspiegeln.

In „Nein und Ja“ spricht Mary Baker Eddy über die zwingende Logik der Behauptung, daß der Irrtum unwirklich sei, weil Gott allwissend ist, aber dennoch das Böse nicht kennt. Hier sagt sie (S. 16): „Diese unendliche Folgerichtigkeit ist das unendliche Licht — unverstanden, dennoch immerdar mehr Licht aussendend, da keine Finsternis von ihr ausgehen kann“. Wenige Zeilen weiter bestätigt sie die göttliche Logik mit folgenden Worten: „Er, der das All ist, versteht alles. Er kann nur Sein Bewußtsein kennen und nur von ihm aus folgern, und Er kann nicht mehr als alles in sich fassen“.

Wenn wir uns die geistige Erleuchtung erhalten möchten, dürfen wir uns nie von der „unendlichen Folgerichtigkeit“ entfernen, die „das unendliche Licht“ ist. Jeder Gedanke muß mit den Wahrheiten der Wissenschaft in Einklang gebracht und mit Beharrlichkeit und Treue so erhalten werden. Dann werden wir beweisen, daß der Mensch sich niemals außerhalb der Atmosphäre des Geistes befindet, daß er Geist in allem widerspiegelt, was veredelnd und erleuchtend wirkt — in Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Liebe, Weisheit und Gesundheit.

Wir verlieren die Logik, die das Licht des Geistes vermittelt, wenn wir unedel und schwächlich handeln, wenn wir selbstsüchtig und habgierig sind, entmutigt oder angstvoll, wenn wir voll zersetzender Kritik, wenn wir arrogant und sündig sind. Uns unbewußt beschleicht uns zuweilen mit diesen Irrtümern eine mentale Finsternis, die unsere Gesundheit zu untergraben und unsere Leistungen zu vereiteln scheint. Gehen wir aber zurück zur Logik der Wahrheit, zu dem Verständnis, daß das Böse nichts ist, weil Gott es nicht kennt, und leben wir dieser Erkenntnis gemäß, dann erneuert sich das Licht, das niemals ausgelöscht werden kann.

Der Christliche Wissenschafter mag versucht sein zu fürchten, die geistige Erleuchtung, die ihn zuerst von der göttlichen Autorität der Wissenschaft überzeugte, könne schwinden oder schwer zu erhalten sein. Aber wer einmal das Strahlen des Geistes erlebt hat, wird es nie vergessen. Es gibt ihm ein hohes und geistiges Ziel, das niederes ehrgeiziges Streben ausschließt. Er hat die Verheißung der Himmelsatmosphäre verstanden. Er weiß, was ihn für sein geistiges Streben erwartet und er drängt vorwärts.

In Christus, der Wahrheit — der universellen Idee des Geistes — muß ein jeder seine wirkliche Identität finden, das Selbst, welches von dem zentralen Licht des Seins verliehen wird. Dieses Selbst verliert niemals sein Licht. Es ist ein Ausströmen des Geistes und trägt das Verständnis in sich, das beides ist, Licht und Macht. Mrs. Eddy sagt in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche vom Jahre 1901 (S. 8): „Mit Jesu Worten: ,Ich und der Vater sind eins' und ,der Vater ist größer als ich', war gemeint, daß wohl ein Lichtstrahl Licht und daher eins ist mit dem Licht, daß er jedoch nicht das volle Sonnenlicht darstellt“. Und auf derselben Seite sagt sie weiter: „Der Christus war Jesu geistige Selbstheit“.

Die Sonne hat viele Strahlen; und der Christus, die Wahrheit, schließt die geistige Selbstheit, die genau unterschiedene und unsterbliche Wesenheit eines jeden Menschen in sich. Es ist die Demonstration der wirklichen, beständig durch die geistige Wahrheit erleuchteten eigenen Identität, die zur Zerstörung der mentalen Finsternis erforderlich ist. Um aber die wahre Selbstheit zu beweisen, muß man beständig die hellen und leuchtenden Eigenschaften, mit denen Gott die Seinen ausstattet, widerspiegeln. Wenn Sünde und Krankheit immer wieder auftreten, so geschieht dies, weil an dem logischen Schluß nicht festgehalten wird, daß man als Ausfluß des Geistes das eine Licht widerspiegelt, und daß der Irrtum, der die wahre Identität verborgen hält, unwirklich ist. Man muß mehr Beweise der Reinheit erbringen, die nichts Böses kennt; mehr Beweise der Liebe, die selbstlos ist; der Wahrhaftigkeit, die nur die Wirklichkeit zugibt; der Gerechtigkeit, die niemals das ihr geschenkte Vertrauen täuscht.

Allein die Wiedergeburt macht es möglich, sich die geistige Erleuchtung zu erhalten. Niemand kann in dem Licht bleiben, das Geist ist, während er auf die Materie vertraut, Krankheit fürchtet, Groll gegen andre hegt, seine Umwelt verabscheut oder in Unwissenheit verharrt. Der Geist ist positiv, und kein negatives, unintelligentes Denken hat Raum in seinem herrlichen Lichte.

In staunender Bewunderung denkt man an das Licht, das alle umfangen haben mag, die dem Meister lauschten und die seiner Offenbarung der „unendlichen Folgerichtigkeit“, die das „unendliche Licht“ ist, folgten — seinen Erklärungen von Gott, dem Himmel und dem Menschen. Doch alle können frohlocken, daß Jesu Lehren nun durch die Wissenschaft erhellt sind, die ihre wahre Auslegung gibt. Das große Licht, das der Meister widerspiegelte, wenn er das Denken all derer, die ihm zuströmten, in den Himmel erhob, ist heute durch die Christliche Wissenschaft geoffenbart. Alle, die die wahre Substanz erkennen, bewahren sie, während sie fortschreiten zum vollen Bewußtsein des Reiches Gottes, des Geistes, in dem „keine Finsternis“ ist.

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