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Den Zehnten geben

Aus der Januar 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seinem Bemühen, die Menschen zu einem vergeistigteren Begriff der Gottesverehrung zu erheben, schrieb der Prophet Maleachi (3: 10): „Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei; und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ Jeden Tag bitten viele von uns den Vater, des Himmels Fenster aufzutun und Seinen Segen auf uns herabzuschütten. Wir bitten um bessere Gesundheit, ein besseres Geschäft, ein besseres Heim und bessere Beziehungen. Haben wir zuerst einmal das Gebot befolgt, „die Zehnten ganz in Sein Kornhaus“ zu bringen?

Die Verfasserin studierte sorgfältig die Definition des „Zehnten“, die Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt. Ein Teil lautet (S. 595): „Beitrag; der zehnte Teil; Huldigung; Dankbarkeit.“ Als sie über die Bedeutung dieser Definition nachdachte, drängten sich ihrem Denken die folgenden Fragen auf: Tragen wir bei zu Frieden und Fortschritt in unserem Heim, unseren Kirchen, unseren Beziehungen zu anderen und daher zu der ganzen Welt? Oder tragen wir bei zu der scheinbaren Unrast, Verwirrung und Sinnlichkeit der heutigen Zeit? Es wurde ihr klar, daß der größte Beitrag, den jemand leisten kann, Liebe ist — jene selbstlose Liebe, die verzeihend und erbarmungsvoll ist, die in jedem Menschen das Gute erhebt und den Irrtum unpersönlich sieht, die über die menschliche Persönlichkeit hinaus die wahre geistige Individualität des Menschen sieht, der doch das Bild und Gleichnis Gottes ist. Wenn diese rechte Vorstellung vom Menschen aufrecht erhalten wird, so wird sie sehr viel dazu beitragen, die Disharmonien und Spannungen in der Welt von heute zu mindern.

Dies Überlegen führte sie zu der Frage: „Benutzen wir den zehnten Teil eines jeden Tages, um in der Heiligen Schrift zu forschen und Mrs. Eddys Schriften zu studieren, so daß wir rechtschaffene und unsträfliche Arbeiter sein können, die da, recht teilen das Wort der Wahrheit'?“ (2. Tim. 2:15.) Wenn man die Stunden zusammenrechnet, die mit Baden, Ankleiden, Speisen und Ausruhen des Körpers dahingehen, so wird uns klar, wie unverhältnismäßig wenig Zeit wir dem Nachsinnen über Gott widmen, über Seine Schöpfung, Seine Allheit, Seine Güte und Seine Macht, und über des Menschen Selbstheit als Seinen Ausdruck. Wenn wir dem Nachsinnen über Gott mehr Zeit widmen, so wird dies das Denken vergeistigen. Diese Vergeistigung des Denkens würde nicht nur unsere eigene Erfahrung mit besserer Gesundheit und mehr Harmonie durchdringen, sondern würde alle segnen, mit denen wir in Berührung kommen.

Wir müssen entscheiden, wem wir unseres Herzens Huldigung darbringen — der Materie, dem persönlichen Sinn, den menschlichen Wünschen oder Gott. Sind wir Diener des Mammons oder Gottes? Christus Jesus, unser geliebter Beispielgeber, beschrieb seine Stellung wie folgt (Luk. 22:27): „Ich aber bin unter euch wie ein Diener.“ Er diente Gott und seinen Mitmenschen. Er erkannte, was unsere Führerin in den folgenden Worten in ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 107) ausdrückt: „Im Maße wie wir uns über die scheinbaren Nebel der Sinne erheben, erkennen wir klarer, daß alle unsere Herzenshuldigung Gott gehört.“

Der einfachste Zehnte, den wir geben können, ist ein einfaches „Ich danke Dir, Vater,“ für jeden einzelnen Segen des Tages. Auf Seite 3 von „Wissenschaft und Gesundheit“ stellt Mrs. Eddy die treffende Frage: „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute?“ Und sie setzt hinzu: „Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen.“

Wir sollten keinen eigenen guten Gedanken, keine eigene gute Tat, noch die eines anderen achtlos hinnehmen, noch sollten wir sie ohne Anerkennung vorbeigehen lassen, sondern wir sollten sie als von Gott kommend ehren und sie dankbar in das Kornhaus unseres Bewußtseins bringen. Nichts trägt wirksamer zur Heilung bei als Dankbarkeit, denn sie löst Entmutigung und Furcht auf und bringt Licht in die dunkelsten Winkel des menschlichen Denkens. Gar mancher Christliche Wissenschafter hat Befreiung von körperlichen Beschwerden erlangt durch die Anwendung der unschätzbaren und unerläßlichen Eigenschaft der Dankbarkeit.

Die geduldige Demonstration geistiger Gedankeneigenschaften — Liebe, Hingebung, Huldigung, Dankbarkeit und dergleichen — vergeistigt das Bewußtsein, so daß „Speise“ in unserm Hause ist. Nur Geistigkeit kann uns über aggressive Einflüsterungen erheben und uns die Fähigkeit verleihen, den Reichtum an Gutem — Gesundheit, Harmonie, Frieden und Wohlstand — zu erkennen, den Gott dem Menschen, Seinem geliebten Kinde, unaufhörlich verleiht.

Während wir unserem menschlichen Tagewerk nachgehen, müssen wir beweisen, daß unser Geben des Zehnten uns zu besseren Freunden, besseren Verwandten, besseren Kirchenmitgliedern und besseren Bürgern macht. In den Worten eines Liedes (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 140):

„Wenn unser Herz mit Ernst sich müht,
Zu heil'gen alles, was es sieht,
Wird Gott dem Streben gnädig sein
Und wird uns Kraft dazu verleihn.

Es wird dann alles trauter hier,
Wenn mehr vom Himmel sehen wir.“

Dann werden sich auch des „Himmels Fenster“ auftun, und die Früchte unseres Zehnten werden in unser Bewußtsein einströmen. Wir werden den Menschen beständiger so sehen, wie Gott ihn erschaffen hat — geistig, vollkommen und vollständig — ohne Eigenschaften, die seinem Vater-Mutter Gott unähnlich sind, dessen vollständige Widerspiegelung er ist. Wir werden uns weniger fürchten, und die Einflüsterungen von Disharmonie, welche Gestalt sie auch immer anzunehmen scheinen, werden durch unsere augenblickliche Verneinung vertrieben werden, daß irgend etwas anderes als das Gute gegenwärtig ist. Gott ist gut und Gott ist Alles; daher muß alles gut sein. Wir werden die Hand Gottes in den kleinsten Einzelheiten unseres Alltagslebens erkennen. Jeder kann gelehrt werden, den Zehnten zu geben — jene Gedankeneigenschaften, die ihn gesund und glücklich erhalten, dankbar in sein Bewußtsein oder Kornhaus zu bringen.

Die Verfasserin und ihr Mann sahen sich einst dringenden geldlichen Verpflichtungen gegenüber. Eine große Lohnliste mußte innerhalb weniger Stunden ausgezahlt werden, und jede menschenmögliche Quelle, von der man das Geld hätte bekommen oder borgen können, war erschöpft. Das Denken wandte sich Gott zu, in Dankbarkeit für Seine Fürsorge und Seinen Schutz während all der vergangenen Jahre. Sie erinnerten sich der Worte (1. Sam. 7:12): „Bis hierher hat uns der Herr geholfen.“ Zweifel und Furcht wurden als der Huldigung unwürdig verworfen. Da wurde von ganz unerwarteter Seite eine Geldsumme verfügbar. Ohne Aufforderung fragte ein Mitglied der Gesellschaft an, ob es einen Geschäftsanteil erwerben könne und machte eine Barzahlung in einer Höhe, die vollständig ausreichend für die Lohnliste war. Diese Einlage erwies sich als ein Segen für den neuen Teilhaber sowohl wie für alle Beteiligten.

„Des Himmels Fenster“ tun sich auf, wenn wir die Zehnten ganz in Sein Kornhaus bringen; und der Segen wird in Fülle auf uns herabgeschüttet. Es muß Raum genug dasein, den Segen zu empfangen. Das Geben des Zehnten hilft Raum schaffen!

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