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Die wahre Quelle der Kraft

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Januar 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In unserer Zeit, in der das Sportinteresse im Wachsen begriffen ist, ist es wichtig, die wahre Quelle der Kraft zu verstehen. Die heute so beliebten Olympischen Spiele hatten ihren Ursprung in dem griechischen Tal Olympia. Wir können uns wohl vorstellen, daß die ersten Olympischen Spieler ihre Wettkämpfe nicht antraten, ohne ihre Götter um Kraft und Schutz angefleht zu haben. Daher ist der Schluß berechtigt, daß die ursprüngliche Bedeutung des Sports etwas Edles und Wahres sein muß.

Es bedarf der Inspiration, um sich auf jeglichem Gebiet Erfolg zu sichern. Wer sich auf physische Kraft verläßt, ist nicht in der Lage, sich vor den Tücken des Irrtums zu bewahren. Wenn der Sportsmann oder Spieler nicht mit den Eigenschaften des Geistes ausgerüstet ist, wie Energie, Freude, Ruhe, Mut, Scharfsinn usw., dann ist er all den vagen Mutmaßungen der materiellen Umstände preisgegeben. Wenn er ein Christlicher Wissenschafter ist, weiß er, worin seine wahre Inspiration liegt und wo die Quelle seiner Kraft zu finden ist.

Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft hat er gelernt, daß Gott diese Quelle ist, und daß der Mensch als die reine Widerspiegelung Gottes von Gott empfängt, was er braucht. Er weiß auch, daß seine Kraft unerschöpflich ist, und daß er von dieser Kraft ebensowenig getrennt werden kann, wie der Mensch von seinem Schöpfer.

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß er ohne absolutes Vertrauen auf Gott auf keinem Gebiet wahres Gelingen haben kann. Er wird nie in einen Wettkampf eintreten, ohne vorher ernstlich um die nötige geistige Inspiration gebetet zu haben. Das wird ihm zweifellos die Tatsache zum Bewußtsein bringen, daß es im göttlichen Reich keine Gegner und keine sich bekämpfenden Konkurrenten gibt, sondern daß eine jede geistige Idee die Entfaltung unbegrenzter Fähigkeiten darstellt.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß jedermann in Wirklichkeit die Eigenschaften Gottes als Seine unveränderliche Gabe besitzt sowie die geistige Kraft, sie beständig zum Ausdruck zu bringen. Mit den Worten des Psalmisten können wir singen (Ps. 18:32): „Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Tadel.“ Leben wir bewußt in Gott? Auf Seite 465 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ erklärt uns Mary Baker Eddy: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe.“

Wenn wir auf das eine Gemüt lauschen, dann offenbart sich dieses Gemüt in unseren täglichen Erfahrungen in harmonischer Weise. Wenn wir uns dessen bewußt werden, daß das göttliche Gemüt das gesamte Universum durch seine schöpferische Kraft erschaffen hat und daß es seine Schöpfung fest und kraftvoll erhält, sie mit unendlicher Liebe umschließt — können wir uns dann vorstellen, daß es in diesem ewigen, göttlichen All irgendwo eine schwache Stelle gibt? Können wir annehmen, daß eine von Gottes zahllosen Ideen nicht kräftig genug sein könnte, ihre Pflichten zu erfüllen, ihren Platz zu behaupten? Nein! Die Kraft des Gemüts ist unbegrenzt, weil sie göttlich ist.

Wenn wir Gemüt, Geist, allein als unsere Quelle anerkennen, dann verstehen wir, daß unsere Kräfte und Fähigkeiten nicht materiell sondern geistig und daher ewiglich unverändert sind. Jede Versuchung, uns auf physische Kraft zu verlassen, ist deshalb ausgeschlossen. Unser Körper bekundet das, was wir als wahr anerkennen.

Ist es möglich, daß unsere Lebenskraft uns plötzlich oder allmählich verlassen kann, wenn wir verstehen, daß sie geistig und nicht materiell ist? Nein! Wenn wir bewußt in Gott leben, kann die Quelle unserer Kraft niemals versiegen. Wir werden niemals fürchten, daß unsere Lebenskraft abnehmen könnte, daß wir schwach werden oder sterben könnten, denn Gott selbst ist unser Leben, daher bringt unser Leben Kraft, Freude, Intelligenz, Erfolg zum Ausdruck. Niemand und nichts kann die Allmacht Gottes verändern, noch ihr etwas hinzufügen oder abnehmen. Leben bleibt ewiglich unverändert.

Weil Gott, Wahrheit, immer wahr ist, gibt es keinen Irrtum, keine Lüge. Wir dürfen die Lügengeschichte der Gebrechlichkeit nicht glauben. Da sie kein Gesetz ist und Gott sie nicht kennt, ist sie unwahr. Der Christliche Wissenschafter versteht, daß die Schöpfung geistig ist, nicht materiell.

Wenn wir uns absolut bewußt sind, daß Gott Liebe ist, werden wir niemals müde werden, Gutes zu tun. Gutes tun, Gutes reden, denken und schreiben empfängt unfehlbar göttliche Kraft. Die göttliche Liebe ist ewiglich stark genug, das ganze Universum, einschließlich des Menschen, zu tragen, zu umschließen und zu erhalten. Wenn wir selbst als die Kinder Gottes — als Kinder der göttlichen Liebe — verstehen, so erkennen wir die göttliche Kraft an und wissen uns sicher und geborgen darin.

Die Verfasserin hat unzählige Male erfahren, daß Gott die einzig zuverlässige Quelle der Kraft ist. Sie hat nie erlebt, daß ihre Kräfte nicht ausgereicht hätten für eine Pflicht, die sie zur Ehre Gottes ausführte, seien es kirchliche Pflichten, Berufs- oder Hausarbeit oder sportliche Leistungen. Wenn immer eine Arbeit sie ermüdete, und sie ernstlich ihr Denken prüfte, dann entdeckte sie, daß sie während des Arbeitens unharmonische Gedanken gehegt hatte; Gedanken des Verdrusses, der Arbeitsunlust, des Mißtrauens in ihre Fähigkeiten oder der Überarbeitung. Nicht körperliche Ruhe oder Schlaf gaben ihr dann ihre Kraft zurück, sondern das Berichtigen ihres Denkens.

Geistige Kraft kann niemals aufgebraucht werden; sie nimmt niemals ab. Daher braucht sie auch niemals zuzunehmen. Sie ist einfach überall vorhanden. Und wo ehrliche Arbeit mit Mut, Intelligenz und Freude getan wird, wird sich dies in unserem Leben als wahr erweisen.

Im Lehrbuch auf Seite 385 sagt Mrs. Eddy: „Es ist sprichwörtlich, daß Florence Nightingale und andre Menschenfreunde, die zum Wohl der Menschheit gearbeitet haben, imstande gewesen sind, ohne zu unterliegen Ermüdungen und Gefährdungen auszuhalten, welche gewöhnliche Menschen nicht hätten ertragen können.“ Der Christliche Wissenschafter gedenkt in tiefer Ehrfurcht und Dankbarkeit Mrs. Eddys, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die „ohne zu unterliegen“ kämpfte, wenn eine Welt des Mißverstehens sich gegen sie zu erheben schien. Mrs. Eddy wird als eine zarte, sanfte Frau geschildert, doch diese scheinbare Zartheit war keine Schwäche. Es war eine Zartheit, die in wunderbarem Einklang mit der tiefen Gläubigkeit, dem festen Zielbewußtsein und der reinen Geistigkeit dieser Frau stand. Sie selbst schreibt im Lehrbuch auf Seite 514: „Zartheit begleitet alle Macht, die der Geist verleiht.“

Gott beruft nicht seine Auserwählten und läßt sie dann ohne ausreichende Kraft, ihre Berufung auszuführen. Wir sind alle dazu berufen, das Sein Gottes in unserem täglichen Leben zu demonstrieren. In dem Verhältnis, wie wir diesem Rufe folgen, werden wir die Kraft haben, in unserem Leben die göttlichen Eigenschaften auszudrücken, die Gott — Gemüt, Geist, Leben, Wahrheit und Liebe — widerspiegeln.


Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden. — Jesaja 40:31.

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