Eine der weitreichendsten all der Unternehmungen, die von unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy gegründet wurden, ist die Herausgabe der Zeitschriften, die die Organe der christlich-wissenschaftlichen Kirche bilden. Eine jede derselben wurde von Mrs. Eddy zu einem besonderen Zweck gegründet, um eigens eine Aufgabe zu erfüllen, und wurde dementsprechend von ihr benannt. Im Handbuch Der Mutterkirche traf sie Verfügungen für ihre Veröffentlichung, ihre Herausgabe und ihren Schutz. Sie sorgte sogar für ihre Aufnahme und Anwendung seitens der Mitglieder ihrer Kirche, als sie in Artikel VIII, Abschnitt 14, schrieb: „Es soll das Vorrecht und die Pflicht eines jeden Mitglieds sein, sofern es seine Mittel erlauben, auf die Zeitschriften zu abonnieren, die die Organe dieser Kirche sind.“
Da Mrs. Eddy wußte, daß diese Zeitschriften jedem Anhänger der Christlichen Wissenschaft von sehr großem Wert sein würden, vermied sie vorsichtigerweise, es der menschlichen Entscheidung zu überlassen, ob man darauf abonnieren sollte. Wir sind unserer Führerin ewig dankbar für diese liebevolle Forderung; denn im Maße wie wir Fortschritte in der Wissenschaft machen, erkennen wir immer klarer, daß wir nicht gut ohne diese inspirierten Botschafter der Wahrheit auskommen können. Daher können die Mitglieder der Schriftenverteilungsausschüsse immer die frohe Gewißheit haben, daß für die Deckung ihres Bedrafs bestimmt und unausbleiblich Sorge getragen ist. Wenn es zu irgendeiner Zeit scheinen sollte, als ob der Bedarf an Zeitschriften für die Verteilung nicht gedeckt sei, so sollte die Wahrheit behauptet und erkannt werden, daß der Mensch eine geistige Idee ist, die Gott, dem göttlichen Prinzip, immer gehorsam und stets bereit ist, die Wahrheit zum Ausdruck zu bringen. Wir sollten uns die Tatsache vergegenwärtigen, daß der Mensch nicht ein Sterblicher ist, der von den Irrtumssuggestionen des Mangels betrogen wird, sondern ein Unsterblicher, der immer auf die Gebote des Gemüts lauscht.
Der treue Anhänger der Christlichen Wissenschaft hat einen reichlichen Vorrat an jener Liebe, die nicht nur zurfrieden damit, das in den Zeitschriften enthaltene Gute für sich selber zu behalten, von dem Wunsche beseelt, ist, es durch die Literaturverteilung seiner Kirche auch mit andern zu teilen. Wenn er gewisse Nummern gern behalten möchte, so ist das ganz in der Ordnung. Doch kann er sich auch klarmachen, daß ebenso wie den Kindern Israel in der Wüste jeden Tag frisches Manna gespendet wurde, die Bibel, die Werke unserer Führerin und die laufenden Zeitschriften ihm jederzeit die Inspiration liefern, deren er in seinen Erfahrungen des täglichen Lebens bedarf.
Die Anfangsgeschichte der kostenfreien Literaturverteilung ist sehr interessant. Sie wurde mit „Wissen und Zustimmung Mrs. Eddys“ gegründet, gemäß einem Bericht, der bei einer Versammlung der allgemeinen Unternehmungen Der Mutterkirche am 9. Juni 1936 verlesen wurde. Der Christian Science Sentinel vom 15. Februar 1900 berichtet von dem Aussenden von Literatur seitens der Christlich-Wissenschaftlichen Schülervereinigung Nr. 39 von Minneapolis in Minnesota. Hier wurde offenbar mit individuellen Beiträgen erworbene Literatur zur Verteilung gebracht, und zwar als „Zwei-Dollar-Literatur- Päckchen für kostenlose Verteilung“. Der Bericht erklärt: „The Christian Science Journal und der Sentinel sind an das Gefängnis, das Zuchthaus, die Feuerwehr und die PostBücherei in Fort Snelling gesandt worden.“
Der Sentinel vom 8. Septemeber 1906 berichtete von den Methoden, Literatur in unserer nationalen Hauptstadt zu verteilen, und erwähnte, daß ein „Gemeinsamer Literaturverteilungsausschuß“ dort seit mehreren Jahren tätig gewesen sei. Weiter wurde erwähnt, daß Abonnements auf das Journal und den Sentinel an die zu den Abteilungen der Bundesregierung gehörigen Büchereien gesandt worden seine, wie auch, daß eine Adressenliste von mehreren hundert Namen für die Verteilung zur Verfügung stände.
Aus diesen Anfängen entwickelte sich die jetzige Gepflogenheit der Literaturverteilungsausschüsse, Zeitschriften an die Wartesäle der Lufthäfen, der Omnibus- und Eisenbahnstationen, an Hotels, Ruheräume für Angestellte und solche für Kunden der Warenhäuser und Geschäftsgebäude, an Erholungsstätten, Heime für jüngere oder ältere Leute, Friseurläden und Selbstbedienungswaschanstalten, sowie viele andere Orte zu liefern. Oft werden sogar die Wartesäle der Krankenhäuser und die Sprechzimmer der Zahnärzte und Okulisten miteingeschlossen. Die Menschheit ist auf der Suche nach der Wahrheit — mehr denn je zuvor in der menschlichen Geschichte; und wenn die Christlichen Wissenschafter wachsam sind, können sie mit Recht erwarten, immer neue Gelegenheiten für ihre Dienstleistungen zu finden.
Bei ihrer gebeterfüllten Arbeit für die rechte Verteilung der Zeitschriften fand die Verfasserin es sehr nützlich, über Jesu Gleichnis vom Sauerteig nachzudenken, wie Mrs. Eddy es auf Seite 117 und 118 ihres Lehrbuches „Wissneschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ erklärt. Hier zeigt sie, daß die drei Scheffel Mehl drei sterbliche Gedankenvorgänge darstellen; und der Sauerteig versinnblidlicht den Sauerteig der Wahrheit, der immerdar wirkt. Sie sagt (S. 118): „In ihrer geistigen Bedeutung sind Wissenschaft, Theologie und Medizin Mittel des göttlichen Gedankens, die geistige Gesetze in sich schließen, welche von der unsichtbaren und unendlichen Macht und Gnade herrühren.“ Dieser Gedabke, daß wirkliche Wissenschaft, Theologie und Medizin göttlich sind, bliden unsere Grundlage, von der aus wir arbeiten, um die Ansprüche falscher Begriffe von materiellem Gesetz, materieller Religion und materieller Heilkunde, welche die Ausbreitung der Wahrheit aufzuhalten suchen, zu vernichten. Es ist höchst lehrreich, die Werke unserer Führerin zu durchforschen, um die wahre Bedeutung eines jeden dieser Ausdrücke verstehen zu lernen.
Wenn eine Annahme von Umkehrung des Guten bei der Verteilungsarbeit in Erscheinung tritt, so sollte sie von der Grundlage der Allheit Gottes und der Unwirklichekeit jeden Anspruches des persönlichen Sinnes aus überwunden werden. Da alles wahre Sein aus Gott und Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, besteht, gibt es kein sterbliches Gemüt, das infolge von Unwissenheit und falscher Erziehung von sich selbst denken kann, daß es der Christlichen Wissenschaft entgegensteht. Der Irrtum hat keine Leitung durch die er wirken kann, keine Person, die seinem Geheiß gehorcht. Der Mensch kann niemals gezwungen werden, dem Willen seines himmlischen Vaters entgegenzuarbeiten, noch kann er jemals den Wunsch haben, das zu tun. Die allmächtige und immer gegenwärtige Liebe ist die einzig treibende Kraft, und sie zieht beständig die Menschen an, und flößt ihnen den Wunsch ein, die heilenden Ströme der Wahrheit zu suchen, zu finden und mit anderen zu teilen.
Die Mitglieder der Literaturverteilungsausschüsse müssen beständig auf der Hut, hingebungsvoll und treu sein. Gewöhnlich muß diese Arbeit das ganze Jahr hindurch allwöchentlich zu einem Abschluß gebracht werden. Das Bewußtsein, daß es ein Werk im Dienste Gottes ist, befreit einen von jedwedem Gefühl des Druckes oder der Verantwortung, erinnert einen jedoch andererseits an die große Wichtigkeit dieses andererseits und warnt vor der Neigung, den sogenannten menschlichen Vergnügungen den Vorrang zu geben.
Da es eine Arbeit im Weinberge des Vaters ist, können wir erwarten, daß sie Früchte tragen wird. Die Personen, die die Schriften verteilen, kommen oft in interessanter Weise mit denen in Berührung, denen ihre Dienstleistungen gewidmet sind, und berichten von viel guten Früchten. Wie oft hören wir, sowohl bei den Mittwochabend-Zeugnisversammlungen als auch in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, daß jemand, der eine Zeugnis abgibt, berichtet, wie er durch eine Zeitschrift aus einem Verteilungskasten zuerst auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht wurde. Es gibt gewiß viele Wahrheitssucher, die wegen solch einer Erfahrung zurest das Lehrbuch kauften, einen Gottesdienst oder einen Vortrag besuchten, in ein Lesezimmer gingen oder einen Ausüber aufsuchten.
Wir mögen nicht direkt von solchen Fällen gehört haben, doch wir sollten uns nie gestatten, an dem großen Segen zu zweifeln, den dieses Werk hervorbringt. Wenn Entmutigung sich einstellen will, so ist es hilfreich, einen weiteren Begriff von der ausgedehnten christlich-wissenschaftlichen Bewegung als einem Ganzen zu erlangen, und uns selber und unser Werk mit der weltweiten Wirksamkeit zu identifizieren, die der Menschheit das Licht der Wahrheit bringt. Jeder kleinste Liebesdienst bringt den Tag näher, von dem die Bibel spricht (Hab. 2:14), wenn „die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“.
