Es mag banal erscheinen, die menschliche Geschichte mit einem Marionettentheater zu vergleichen. Es kann jedoch nicht geleugnet werden, daß dieser Vergleich seine Berechtigung hat, und es ist interessant, festzustellen, warum dies so ist.
Der Verfasser dieses Aufsatzes erinnert sich, daß während seiner Kindheit Marionettentheater solchen Eindruck auf ihn machten, daß er keine Vorstellung beiwohnen konnte, ohne von Furcht geschüttelt zu werden und in der Nacht darauf Angstträume zu haben. Wenn ihm klar gewesen wäre, daß die kleinen Puppen, deren Bewegungen ihn erregten und ihn zum Weinen brachten, nur aus Holz und Stoffetzen bestanden, und daß sie durch unsichtbare menschliche Hände bewegt wurden, so würde sich sein Kummer schnell in belustigte Zuschauerfreude verwandelt haben.
In gleicher Weise müssen die Erwachsenen von der Gewohnheit befreit werden, ihre materielle Umwelt als wirklich zu betrachten und sie als solche anzuerkennen. Genau wie die Kinder lernen müssen, daß die Marionetten kein wirkliches Leben haben, sondern durch eine verborgene Hand bewegt werden, genau so muß der einzelne ein Verständnis von Gott, dem Leben, erlangen, was ihn über das Elend erheben wird, das durch einen gänzlich falschen Ausblick auf die Umwelt verursacht wird.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.