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Die einzig wahre Geschichte

[Urtext in französischer Sprache]

Aus der Dezember 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es mag banal erscheinen, die menschliche Geschichte mit einem Marionettentheater zu vergleichen. Es kann jedoch nicht geleugnet werden, daß dieser Vergleich seine Berechtigung hat, und es ist interessant, festzustellen, warum dies so ist.

Der Verfasser dieses Aufsatzes erinnert sich, daß während seiner Kindheit Marionettentheater solchen Eindruck auf ihn machten, daß er keine Vorstellung beiwohnen konnte, ohne von Furcht geschüttelt zu werden und in der Nacht darauf Angstträume zu haben. Wenn ihm klar gewesen wäre, daß die kleinen Puppen, deren Bewegungen ihn erregten und ihn zum Weinen brachten, nur aus Holz und Stoffetzen bestanden, und daß sie durch unsichtbare menschliche Hände bewegt wurden, so würde sich sein Kummer schnell in belustigte Zuschauerfreude verwandelt haben.

In gleicher Weise müssen die Erwachsenen von der Gewohnheit befreit werden, ihre materielle Umwelt als wirklich zu betrachten und sie als solche anzuerkennen. Genau wie die Kinder lernen müssen, daß die Marionetten kein wirkliches Leben haben, sondern durch eine verborgene Hand bewegt werden, genau so muß der einzelne ein Verständnis von Gott, dem Leben, erlangen, was ihn über das Elend erheben wird, das durch einen gänzlich falschen Ausblick auf die Umwelt verursacht wird.

Wie überraschend ist es doch in diesem Zusammenhang, daß trotz jenes fernen Tages, an dem der Apostel Paulus der Menge auf dem Gerichtsplatz zu Athen Gott verkündigte, die Menschheit im allgemeinen doch in solch verhängnisvoller Unwissenheit über Gott lebte. Unwissenheit hat die Menschheit jener Glückseligkeit beraubt, die sie hätte genießen können, wenn sie nur die beständige Allgegenwart des Schöpfers eines unendlichen Universums wahrgenommen hätte. Dennoch haben die folgenden Worte des Apostel Paulus nichts von der Bedeutsamkeit verloren, die sie zu jener Zeit hatten, als sie zuerst gesprochen wurden (Apg. 17:28): „In ihm [Gott] leben, weben und sind wir.“

Mit Hilfe ihrer verschiedenen weltweiten Tätigkeiten bringt zu unserer Zeit die Christliche Wissenschaft den Menschen das korrekte Verständnis dieser Worte wieder zurück und verleiht ihre Bedeutung in zunehmendem Maße Nachdruck. Die Zeit ist daher gekommen, daß ein klareres Verständnis der göttlichen Wirklichkeit der Menschheit gestattet, jene Ziele zu erreichen, die ihr durch ihre früheren Vorurteile und Aberglauben versagt waren.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy lesen wir (S. 550): „Die beständige Betrachtung des Daseins als etwas Materielles und Körperliches — als etwas, was Anfang und Ende hat und sich aus den Stadien von Geburt, Verfall und Auflösung zusammensetzt — verbirgt das wahre und geistige Leben und läßt unser Banner im Staube dahinschleifen.“ Die materielle Geschichte des einzelnen und der Völker, welche von den Sterblichen beständig betrachtet wird, hat in Wirklichkeit keine andere Beschaffenheit, als Alpträume, optische Täuschungen, Luftspiegelungen oder Fieberträume. Es ist daher nur logisch zuzugeben, wie ungünstig auch die politischen Ereignisse, die Phänomene der physischen Welt oder die materiellen Umstände im Alltagsleben zu sein scheinen, daß sie mit nicht mehr Macht ausgestattet sind, die Menschheit zu beeinflussen oder unglücklich zu machen, als die Possen der Papp- und Holzpuppen in einem Marionettentheater.

Im Anschluß an ihre geistige Auslegung des ersten Kapitels des Ersten Buches Mose und der ersten fünf Verse des zweiten Kapitels, schreibt unsere verehrte Führerin (S. 521): „Die Wissenschaft und Wahrheit der göttlichen Schöpfung ist in den schon betrachteten Versen dargeboten worden, und jetzt soll der gegenteilige Irrtum, eine materielle Anschauung von der Schöpfung, dargetan werden. Das zweite Kapitel der Genesis enthält eine Darlegung dieser materiellen Anschauung von Gott und dem Universum, eine Darlegung, welche das genaue Gegenteil von der zuvir berichteten wissenschaftlichen Wahrheit ist. Wenn die Geschichte des Irrtums oder der Materie wahr wäre, würde sie die Allmacht des Geistes umstoßen; doch ist sie die falsche Erzählung im Gegensatz zu der wahren.“

Wie dankbar sollten wir doch Gott und Mrs. Eddy, Seiner sanftmütigen Sendbotin in diesem Zeitalter, dafür sein, daß sie uns in dieser und vielen anderen Erklärungen die Versicherung gegeben hat, daß unsere Schwierigkeiten, welcher Natur sie auch immer sein mögen, lediglich ein Teil einer Geschichte sind, die nicht wahr ist, niemals wahr gewesen ist und niemals wahr sein kann!

Unsere Besorgnisse und Tränen sind daher nicht gerechtfertigter, als die Furcht eines Kindes beim Anblick einer kleinen selbstverfertigten Holzpuppe. Wir können wahrlich frohlocken, daß wir dank der Christlichen Wissenschaft die in der folgenden Stelle der Offenbarung enthaltene tiefe Wahrheit annehmen können (Offenb. 21:3, 4): „Ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

In Wirklichkeit ist das Menschengeschlecht nicht zwischen zwei sich widerstreitenden Geschichten gefangen. Nur eines sollte uns interessieren, der geistige Bericht, den die Lehren der Bibel und der Christlichen Wissenschaft uns entfalten. Das sterbliche Gemüt wendet sich von dieser Geschichte ab, weil dieses sogenannte dieser nicht imstande ist, das Geistige zu verstehen oder zu schätzen, und weil das Dasein dieses Gemüts tatsächlich bloß die Täuschung ist, die durch die verderbten Sinne und aus Träumen entsteht.

Der Tag ist jedoch gekommen, an dem die von den unglückseligen Erfahrungen der falschen Geschichte bedrückte Menschheit zu der Notwendigkeit aufwacht und erkennt, daß Gott Seine Kinder nicht durch ein albernes und grausames Spiel von Widersprüchen betrügt, wie das Zusammenbestehen von Gut und Böse oder Leben und Tod. Er fordert im Gegenteil Seine Sprößlinge ewiglich auf, des Menschen gesetzmäßiges Recht auf göttliche Vollkommenheit, Harmonie und Glückseligkeit auszuüben. Wenn die Menschen die wahre Geschichte der Schöpfung erkennen und annehmen, so wird die ganze menschliche Familie gesegnet sein. Nur die Christliche Wissenschaft ist imstande, die ganze Menschheit zu der Wahrheit des Seins zu erwecken.

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