Als vor über 25 Jahren die Ärzte die Diagnose stellten, meine Mutter könne nur noch kurze Zeit leben, wurde sie durch eine uns Unbekannte auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht. Die Betreffende konnte nicht französisch, die Sprache meiner Mutter, sprechen, doch sie brachte ihr die französische Ausgabe des Herald of Christian Science. Dies war für meine Mutter der erste Schritt der Freiheit entgegen, nach neun Jahren des Krankseins. Meine Mutter bat, sofort aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Dann erhielt sie eine Bibel und eine französische Übersetzung des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy. Durch das Studium dieser Bücher nahm sie die Wahrheit schnell auf und war bald geheilt und imstande, ihre üblichen Pflichten wieder aufzunehmen.
Eines Morgens erwachte ich mit den Symptomen einer Krankheit. Ein sehr arbeitsreicher Tag lag vor mir, und ich wußte, daß ich das Haus früh verlassen mußte. Mit meinen Gedanken vollständig vom Körper abgewandt, begann ich die Lektionspredigt der Woche aus dem Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zu lesen. Ich freute mich zu wissen, daß die Heilung kommen würde, und daß nichts anderes als die Wahrheit gesehen werden oder sich kundtun konnte.
Ich zog mich an, um wie geplant auszugehen, doch plötzlich überkam mich ein großes Schwächegefühl, und Furcht flüsterte mir ein, es sei besser, zu Hause zu bleiben. Nun richtete ich mein ganzes Denken auf Gott, wissend, daß Er die Quelle alles Guten ist, und daß meine augenblickliche Not bereits gestillt war. Eine Stelle aus dem Lehrbuch fiel mir ein (S. 385): „Was auch immer deine Pflicht ist, kannst du tun ohne dir zu schaden.“ Ich wußte, daß dies wahr war, und Vertrauen und Friede strömten in mein Bewußtsein. Ich ging weg und war fähig, die ganze Arbeit dieses Tages zu erledigen. Am Abend war ich vollständig frei und auf meinem Posten als Ordner in der Kirche.
Ich habe viele Heilungen erlebt, unter anderen, die Heilung eines entzündeten Fußes, die Heilung von Halsentzündung, Verdauungsstörungen und außerordentlich großer Nervosität. Auch die Neigung zu Melancholie und Schüchternheit verschwand. Bei mehreren Fällen, wenn wichtige Entscheidungen zu treffen waren, wandte ich die in unserem Lehrbuch enthaltene Wahrheit an und konnte dann klar sehen, was zu tun war. Ich wurde augenblicklich von Kummer geheilt, als ich vom Hinscheiden eines sehr nahen Freundes hörte. Die Fortdauer des Lebens wurde klarer für mich, und ich verstand, daß der geliebte Mensch in Wirklichkeit glücklich und frei weiterschritt. Ich bin für all diese Segnungen tief dankbar.
Die Christliche Wissenschaft hat mich verstehen gelehrt, daß der wirkliche Mensch keine Feinde hat, und daß der einzige Feind der Sterblichen ihr eigenes falsches Denken ist. Als ich während der letzten Besetzung Frankreichs in Paris lebte, bot sich mir häufig Gelegenheit, das was ich von der Wahrheit verstand, anzuwenden. Ich erkannte, daß, wenn wir bereit sind, Jesu ausdrücklichem Gebot zu folgen, unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben, wir auch bereit sind, den Menschen als das Bild und Gleichnis Gottes zu sehen. Durch diese Erkenntnis konnte ich manche unangenehme Situation vermeiden und andern in meiner Umgebung helfen.
Ich kann keine Worte finden, um meine Dankbarkeit gegen Gott für unseren Wegweiser Christus Jesus und für unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy zum Ausdruck zu bringen. Ich bin dankbar für all die Einrichtungen der christlich-wissenschaftlichen Bewegung wie auch dafür, daß ich kurz nach meiner Ankunft in den Vereinigten Staaten Klassenunterricht haben und einer Jahresversammlung Der Mutterkirche beiwohnen konnte.—New Orleans, Louisiana, U.S.A.