„Die Wissenschaft alles Heilens ist auf das göttliche Gemüt gegründet — die Macht der Wahrheit über den Irrtum“, schreibt Mary Baker Eddy in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 154). Die Christliche Wissenschaft legt die praktische Methode dar, wie die Wahrheit benutzt werden kann, um die Kranken zu heilen, die Sünder umzuwandeln und die Todesannahme zu überwinden. Gott, das Gemüt, wird als die einzig wirkliche Macht offenbart. Diese Macht wirkt universell und ewig in Übereinstimmung mit einem festen Gesetz. Die Wissenschaft offenbart, daß die Macht Gottes, des Gemüts, allerhaben, unwiderstehlich und unerschöpflich ist. Das Gemüt ist gleichzeitig der Mittelpunkt und der Umkreis alles Seins. Es wirkt überall mit gleicher, nie abnehmender Kraft.
Im Gemüt gibt es keine gegenteilige, ja nicht einmal eine mitwirkende Kraft; denn das Gemüt ist einzigartig, allmächtig, Alles-in-allem. Nur im Bereich der sogenannten sterblichen Annahme, gibt es anscheinend eine andere Macht. Diese Nachahmung von Kraft erscheint niemals im göttlichen Bewußtsein, und sie ermangelt, selbst im Bereiche der Annahme, jeder Spur von Fortdauer. Sie ist zeitgebunden und gänzlich überflüssig.
Wenn man einen Baseball durch die Luft schleudert, so verliert er schnell seine Schwungkraft und fällt zu Boden, wegen des Widerstandes der Reibung und der Anziehung der Schwerkraft. Die Triebkraft, die den Ball in Schwung gebracht hat, wird verbraucht und bleibt unwirksam, bis der Ball von neuem geschleudert wird. Wie jede andere materielle Kraft, so ist auch diese Kraft offensichtlich begrenzt. Mrs. Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 293): „Die materiellen sogenannten Gase und Kräfte sind Fälschungen der geistigen Kräfte des göttlichen Gemüts, dessen Wirkungsvermögen Wahrheit, dessen Anziehungskraft Liebe, dessen Adhäsion und Kohäsion Leben ist, das Leben, welches die ewigen Tatsachen des Seins immerwährend erhält.“
Eine Nachahmung von Kraft kann Gott oder Seine Ideen ebensowenig berühren wie Dunkelheit das Licht. Der falsche Anspruch des Bösen, Macht zu besitzen, läßt immer nach im menschlichen Bewußtsein in dem Maße, wie die Übermacht des göttlichen Gemüts anerkannt wird. Mrs. Eddy gründete die christlich-wissenschaftliche Bewegung, um die Übermacht der Wahrheit über den Irrtum im menschlichen Bewußtsein festzulegen. Im Leitartikel der ersten Nummer des Christian Science Monitor, die am 25. November 1908 erschien, sagte sie, nachdem sie im besonderen auf die Benennung der anderen Veröffentlichungen eingegangen war (Miscellany, S. 353): „Die nächste nannte ich Monitor, weil sie ungeteilt die unerschöpft weiterwirkende Wissenschaft verbreiten sollte.“
Die Wissenschaft des Christentums, das Gesetz Gottes, des Guten, wirkt „unerschöpft“ weiter. Sie wird gebraucht, doch sie ist niemals verbraucht oder erschöpft. Wenn man die Vollkommenheit Gottes und Seiner Idee, des Menschen, begreifen lernt, so kommt man in Berührung mit dem absoluten, untadeligen Gesetz Gottes, des göttlichen Gemüts. Die Wissenschaft ist wahres Wissen; folglich ist sie nicht eine materielle Theorie. Sie ist der Befehl Christi, der Wahrheit, der den Irrtum vernichtet. Sie ist ein göttliches Geheiß oder Gebot, nicht ein menschliches. Die Wissenschaft ist das Licht der Wahrheit, ja die Christus-Wahrheit, die dem menschlichen Bewußtsein aufdämmert. Sie ist der Ausfluß, die Offenbarwerdung, des göttlichen Gemüts, das Verstehen des geistigen Seins. Sie veranschaulicht das Heilen durch Gemüt allein.
Die Wissenschaft ist immerdar wirksam, wandellos, genau; denn das vollkommene Gemüt, Gott, ist der einzige Urquell der Macht und des Seins. Die Wissenschaft, ungleich dem Ball, der durch die Luft geschleudert wird, büßt im Fluge nichts von ihrer Macht ein. Die Wissenschaft behält ewiglich ihre allmächtige Kraft. Sie wirkt ungeschwächt weiter, fort und fort! Da sie ihre Kraft von dem unendlichen Gemüt empfängt, wirkt sie notwendigerweise „unerschöpft“ weiter. Beim Geben einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung, sollte man sich klarmachen, daß es sich dabei um das Gesetz Gottes handelt, das ewig seine volle Kraft behält. Diese Wissenschaft setzt nicht ein, wenn die Behandlung beginnt, noch hört sie auf zu wirken, wenn diese beendet ist. Gottes Gesetz der Vollkommenheit besteht als eine bleibende Tatsache. Die Anerkennung dieser Tatsache bringt das menschliche Bewußtsein in Einklang mit dem Gesetz Gottes, und das Resultat ist Heilung.
Die Wissenschaft verliert niemals ihre göttliche Kraft. Ihre Wirksamkeit und Macht läßt niemals nach, noch hört sie jemals auf; denn sie schließt keine Materialität noch Sterblichkeit in sich. Wenn Materie in Gott enthalten wäre oder bei Seiner Wissenschaft mitwirkte, so würde dies beständige Reibung und somit verringerte Wirksamkeit verursachen, ebenso wie Hemmung eintritt, wenn materieller Widerstand den Schwung eines Baseballs behindert und aufhält. Doch die Wissenschaft ist das Gesetz Gottes und hat daher in sich keine materiellen Hindernisse zu überwinden. Das ist der Grund, weshalb bei der rechten Erklärung der Wahrheit seitens eines Christlichen Wissenschafters das in der Annahme bestehende Hindernis verschwinden muß. Es gibt keine Wirklichkeit, keine wahre Existenz, in einer materiellen Disharmonie oder Krankheit. Die Wissenschaft enthüllt Vollkommenheit als die ewige Tatsache. Keine sogenannte sterbliche Macht kann dem Gesetz des unsterblichen Seins widerstehen.
Gottes Offenbarwerdung, der ewige Christus, ist, der Heiligen Schrift gemäß, „nicht nach dem Gesetz des fleischlichen Gebots gemacht,. .. sondern nach der Kraft des unendlichen Lebens“ (Hebr. 7:16). Christus Jesus bewies durch das Überwinden des Todes, daß die Macht Gottes, des Lebens, der Wahrheit und der Liebe, immer wirksam und allmächtig ist. Er gebrauchte die Wissenschaft beim Auferwecken von Jairus’ Töchterlein. Dasselbe Gesetz Gottes, des Lebens, wurde von neuem veranschaulicht beim Auferwecken des Witwensohns zu Nain und des Lazarus, sowie bei seiner eigenen Auferstehung und Himmelfahrt. Jesus erkannte kein Gesetz der Materie an, sondern er verstand klar die vollkommene Wissenschaft des Heilens, die Wissenschaft des wahren Seins.
Die Christliche Wissenschaft demonstriert heute die Macht des endlosen Lebens. Sie veranschaulicht durch Heilung, daß das Gesetz Gottes, des Guten, erhaben ist über jedwede gefälschte Kraft oder Annahme. Wenn diese Wissenschaft demonstriert wird, so verschwindet gleichzeitig der falsche Anspruch auf Macht. Kein Anspruch des sterblichen Gemüts, gleichviel ob er sich Explosion irgendwelcher Art, Sünde, Krankheit oder Tod nennt, hat irgendwelche Kraft oder Vollmacht gegen Gottes machtvolle Geheiße oder Gesetze. Die Wissenschaft des geistigen Heilens durch die Macht der Wahrheit, wie die Christliche Wissenschaft sie darlegt, ist das anerkannte Gesetz Gottes, und es wirkt unparteilich, unaufhörlich, universell und mit unerschöpflicher Kraft.