Ein Geschäftsführer vertraute einem christlich-wissenschaftlichen Ausüber an, daß er gerade seine Stellung aufgegeben habe. Er hätte diese Stellung begehrt und sie durch eigensinniges Vorgehen erlangt; doch dann habe sie sich als eine bittere Enttäuschung erwiesen. Kurz nach dieser Unterredung kam ein anderer Geschäftsmann zu demselben Ausüber. Eine sehr begehrenswerte Stellung sei zu haben; und er wünschte Beistand des Ausübers, um sie zu erlangen. Da der Ausüber erkannte, daß dies die gleiche Stellung war, die der andere Geschäftsführer gerade aufgegeben hatte, fragte er: „Sind Sie sicher, daß dies das Richtige für Sie ist?“ Zögernd antwortete der Geschäftsmann mit einem „Nein“. Der Ausüber war imstande, beiden Männern zu helfen, so daß ihr Denken sich über die irrige Gewohnheit menschlichen Planens erheben konnte.
Erscheint ein menschliches Ziel begehrenswert? Um eine materielle Stellung oder materielle Dinge zu beten und zu arbeiten, schafft nicht die richtige Grundlage für ihre Erlangung. Eigenwillige menschliche Beharrlichkeit macht definitive Pläne. Dies bedeutet nicht, geistiges Verständnis anzuwenden, und muß aufgegeben werden, ehe man die rechte Lösung eines Problems finden kann. Um materielle Dinge zu bitten, bedeutet, die Tür des Bewußtseins für Enttäuschungen zu öffnen. Niemand kann seinen Weg in das Himmelreich selbst planen. Man sollte danach verlangen, den Willen Gottes in seinen Angelegenheiten erfüllt zu sehen. In Wirklichkeit kann nichts die Entfaltung des göttlichen Planes verhindern.
Was uns not tut, ist rechtes Verlangen. Im Verhältnis, wie dies Verlangen selbstlos ist, wird es in der menschlichen Erfahrung Erfüllung finden. Wenn wir darum beten, daß der Wille Gottes geschehe, so werden wir niemals enttäuscht werden. Es gibt nur ein Gemüt, nur eine Gegenwart, und darin finden wir Frieden, die Erfüllung jedes rechten Verlangens und alle Intelligenz, Fähigkeit und Versorgung, deren wir bedürfen.
Da menschliches Planen nicht die rechte Art ist, Lösungen zu finden, wie kann die richtige Lösung eines Problems gefunden werden? Durch Erleuchtung. Wir sind geneigt, mit dem Problem zu beginnen. In Wirklichkeit werden wir das Problem nicht los. Es schwindet einfach aus unserem Bewußtsein. Die Unwissenheit weicht der wahren Intelligenz. Im Verhältnis, wie wir verstehen, daß der Mensch unendliche Intelligenz widerspiegelt, erkennen und demonstrieren wir die richtige Lösung, oder vielmehr, die geistige Tatsache, die bereits gegenwärtig ist, und die das Problem nur zu verbergen sucht.
Auch wird die rechte Lösung nicht dadurch gefunden, daß wir uns mit anderen Sterblichen vergleichen. Wir sollten uns mit dem Menschen Gottes vergleichen, um unsere unvergleichliche geistige Selbstheit wahrzunehmen. Dann hören wir auf, uns zu begrenzen, und verstehen gleichfalls, daß wir gefeit sind gegen die übergreifenden Ansprüche des materiellen Sinnes. Der Mensch ist nur den Forderungen des Allmächtigen unterworfen. In dem Maße, wie Gottes Forderungen an uns anerkannt werden, sind wir imstande, allen rechtmäßigen menschlichyen Verpflichtungen mit Leichtigkeit nachzukommen. Kurz, die beste Art, die rechte Lösung eines Problems zu erlangen, besteht darin, auf die Stimme Gottes zu lauschen, und dann in Übereinstimmung mit der unfehlbaren Führung des einen Gemüts zu handeln.
Krankheit wird nicht etwa durch das Beobachten materieller Symptome überwunden, sondern durch positive geistige Erkenntnis. Selbst wenn eine Beschwerde wirklich zu sein scheint, so bildet sie doch keinen Teil des wahren Seins des Menschen. Sie ist eine Unwahrheit über ihn, der man keinen Glauben schenken darf. Sie verschwindet, wenn sie nicht unterstützt noch anerkannt wird. Wahre Gesundheit ist nicht etwas, das erst in der Zukunft erlangt werden kann, sondern ist eine gegenwärtige Wirklichkeit. Sie ist eine Eigenschaft des Seins, die der wirkliche Mensch immerdar in sich schließt, und von der er niemals getrennt werden kann. Gott gestaltet die Zustände des Menschen. Daher braucht der Zustand der göttlichen Idee nicht geändert noch gebessert zu werden. Er ist gegenwärtig, um verstanden und genossen zu werden, als die rechte Lösung des Krankheitsproblems.
Den vollkommenen Begriff von Gesundheit zu hegen, ist eine Art, das Gesetz Gottes anzuwenden und die Segnungen dieses Gesetzes zu empfangen. Frohe Zuversicht und Vertrauen auf Gott sind ebenfalls hilfreich bei der Demonstration rechter harmonischer Lösungen. Unwandelbares Vertrauen entfaltet die Überzeugung von der Güte Gottes. Dieses Vertrauen entwickelt sich dann zu einer festen Erwartung des Guten, die sich unfehlbar in Heilung kundtut. Glauben an unsere Gebete, unsere christlich-wissenschaftlichen Behandlungen, ist eine weitere definitive Hilfe zum Erlangen rechter Lösungen von der göttlichen Weisheit. Wie gewiß ist doch die Wirkung eines jeden Wortes der Wahrheit, das Gott uns in den Mund legt!
In dem Maße, wie wir mit Gott in Verbindung stehen, lauschen wir auf die Wahrheit und vernehmen sie deutlich. In dieser lauschenden Haltung und Erhebung werden wir nicht nur die Stimme Gottes hören, sondern auch mit der Überzeugung beten, daß Er uns erhört. Wenn wir den Menschen so sehen, wie Gott ihn erschaffen hat, werden wir weniger daran denken, die sterblichen Menschen besser zu machen, sondern uns mehr der gegenwärtigen Vollkommenheit des wahren Menschen bewußt werden. Wenn wir seine gottgegebene Gesundheit verstehen lernen, werden wir die rechte Lösung finden, die immer gegenwärtig gewesen ist, nämlich, daß der Mensch jetzt schon gesund ist.
Wie erlangen Christliche Wissenschafter die rechte Lösung ihrer Geschäftsprobleme? Vor allem machen sie sich kalr, daß materieller Erfolg, der auf Kosten eines Aufgebens unseres Vertrauens auf Gott erlangt wird, keine rechte Lösung bedeutet. Wie unsere Führerin Mary Baker Eddy in „Rückblick und Einblick“ (S. 28) erklärt: „Unser Verlaß auf irdische Dinge muß umgewandelt werden in die Wahrnehmung der geistigen Dinge, auf die wir dann vertrauen. Wenn der Geist in der Beweisung allerhaben sein soll, so muß er auch in unseren Neigungen das Erste sein, und wir müssen mit göttlicher Macht angetan werden.“ Ein Geschäftsmann weiß, daß sein Geschäft keine Gedanken über ihn haben kann, daß er dagegen Gedanken über sein Geschäft haben kann. Daher ist er nicht i m Geschäft, noch den vorherrschenden Annahmen über sein Geschäft unterworfen; sondern er schließt sein Geschäft in seinem Denken ein und hat daher Herrschaft darüber, denn er hat immer Herrschaft über sein eigenes Denken.
Das Erlangen eines materiellen Zieles wird manchmal für wichtiger angesehen als der geistige Gehalt unseres Denkens. Das Verstreichen der Zeit wird an sich nicht dazu beitragen, uns unserem Zie näher zu bringen. Was uns not tut, ist Intelligenz. Das Prinzip verlangt, daß die rechte Lösung bei Gott, dem göttlichen Gemüt, gesucht wird. Sie wird in ihm gefunden werden, wenn wir demütig beten, wie der Prophet Jeremia uns rät (23:35): „Was antwortet der Herr, und was sagt der Herr?“
Der Christliche Wissenschafter sucht jedoch Weisheit nicht nur, um ein Problem zu lösen. Er ersehnt Weisheit um ihrer selbst willen, um deswillen, was sie ihm von der Wirklichkeit entfalten wird, nicht um deswillen, was sie menschlich für ihn erreichen wird. Auch wird das Erlangen der rechten Lösung für ein besonderes Problem nicht notwendigerweise bedeuten, daß künftige Probleme ebenfalls dadurch gelöst werden. Doch wird derjenige, der ein Verständnis von dem göttlichen Prinzip hat und von seiner Verbundenheit mit der Quelle aller Intelligenz und Fähigkeit, stets jedwedem Problem gewachsen sein, das das sterbliche Gemüt ihm angeblich entgegenstellt.
Viele Geschäftsleute nehmen sich die Zeit, um neue Ideen zu beten. Das ist anerkennenswert. Doch manche Geschäftsleute behaupten, es sei ihnen nicht möglich, ihr Geschäft aus ihrem Denken auszuschließen, nicht einmal, wenn sie beten. Es sind gerade diese Übergriffe unserer menschlichen Angelegenheiten in unser Denken, wovor wir uns hüten müssen. Besser als um neue Ideen für unser Geschäft zu beten, w es, alle Gedanken über ein Problem fallen zu lassen, und die geistigen Wirklichkeiten des Seins anzunehmen. Auf diese Weise lernen wir, in das Heiligtum Gottes einzugehen und auf die Entfaltung des göttlichen Gemüts zu harren. Wenn wir beten, so erheben wir uns in Gedanken zum Bewußtsein unserer Verbundenheit, unseres Einsseins, mit jener unendlichen Intelligenz, in deren Erleuchtung kein ungelöstes Problem existieren kann. So wird es uns klar, daß Gott bereits alles wohlgetan hat, und immerdar fortfahren wird, in Harmonie zu regieren.
Wieviel rechte Lösungen gibt es für ein Problem? Nur eine. Diese ist Gott, dem unendlichen Gemüt, bekannt, und wird uns durch das Gebet offenbart werden. Die Christliche Wissenschaft versteht, daß die Antwort da schon gegenwärtig ist, wo das Problem zu sein scheint. Wenn eine Lehrerin ihren Schülern ein Rechenproblem aufgibt, so weiß sie die Lösung. Ja, es scheint nur denen ein Problem zu sein, die die Lösung nicht wissen. Wir können jedes Problem lösen, wenn wir genug wissen. Und wir wissen genug; denn unsere wahre Selbstheit, die Kundwerdung des allwissenden Gemüts, kann nur die vollkommene Intelligenz des einen allwissenden, allumfassenden Gottes, des Gemüts, zum Ausdruck bringen.
Die rechte Lösung des Problems ist also nicht einfach eine bessere Stellung oder mehr materielle Versorgung. Ganz gewiß werden diese weiteren Dinge dem selbstlos und verständnisvoll Betenden, der nach der Gerechtigkeit trachtet, zufallen. Die rechte Erhörung dieses Gebets besteht jedoch in Vergeistigung des Denkens — etwas das hoch erhaben ist über allen materiellen Errungenschaften. Diese Vergeistigung des Denkens bekundet das Kommen des Christus oder der geistigen Idee, die über alle materiellen Mittel und Wege hinausgeht. Als Samuel den jungen David salbte, berichtet die Heilige Schrift (1. Sam. 16:13): „Der Geist des Herrn geriet über David von dem Tage an und fürder.“ Der Geist des Allmächtigen zeigt uns die rechte Lösung für jede Lage. Dem, der mit dem Christus gesalbt wurde, wird „der Geist des Herrn“ auch weiterhin die rechten Antworten auf sein Beten offenbaren, die zur Lösung seiner Probleme führen.
In der göttlichen Wissenschaft schließt der Mensch jede intelligente Idee des unendlichen Gemüts in sich. Da er sich seines wahren Seins bewußt ist, macht er sich keine Sorgen um Probleme der Vergangenheit oder der Gegenwart. Für einen, der dies versteht, geht das Wort Gottes in Erfüllung, das von dem Prediger Salomo einst geäußert wurde (Pred. 5:20): „Er denkt nicht viel an die Tage seines Lebens, weil Gott sein Herz erfreut.“