Wenn wir Jesu Erklärung anführen (Joh. 8:31, 32): „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“, dann sind wir geneigt, nur an den Lohn zu denken und zu übersehen, welch emsige Arbeit getan werden muß, um den Lohn zu empfangen. Dieses Bibelzitat macht es ganz klar, daß eine Bedingung erfüllt werden muß, bevor wir den Lohn erwarten können. Die Bedingung ist, daß wir in der Wahrheit fest bleiben. Das beständige Suchen in der Heiligen Schrift und in Mary Baker Eddys Schriften sichert uns das Finden der Wahrheit.
Der Prophet Jeremia sagt uns (29:13, 14): „Ihr werdet mich suchen und finden. Denn so ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ Suchen bedeutet auch forschen und ergründen. Es gibt Menschen, die ihr Leben an öden Plätzen verbringen, um nach verborgenen Schätzen zu suchen, von denen sie sich Reichtum versprechen. Sollten wir nicht noch eifriger nach dem größten Schatz, der erreichbar ist, suchen, nach der köstlichen Perle, der Christlichen Wissenschaft? Doch gleich dem Kaufmann, der alles verkaufte, was er hatte, um die Perle zu erwerben, so müssen auch wir unsere materiellen Annahmen aufgeben, um diese unschätzbare Perle zu gewinnen.
Oft werden Belohnungen oder Preise ausgesetzt für die Lösung eines Rätsels oder das Verfassen eines Aufsatzes. In jedem Fall erfordert es jedoch ein Bemühen, die Aufgabe zu erfüllen und sich den Lohn zu verdienen. Genau so verhält es sich mit unserer Suche nach der Wahrheit.
Christus Jesus kannte Gott, wie niemand sonst ihn je gekannt hat. Er sagte (Joh. 4:24): „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Infolge seines uneingeschränkten Verständnisses von Gott, erkannte er, daß wir, seine Nachfolger, bei dem Christus beharren müssen, der die Wahrheit über Gott und den Menschen offenbart, jene Wahrheit, die Jesus predigte und demonstrierte.
Jesus war auch der Wegweiser. Von seiner frühesten Kindheit an, als er seinen Eltern erklärte, daß er in dem sein müsse, das seines Vaters war, bis zu seiner Himmelfahrt, war er sich beständig Gottes bewußt, lebte er in Gott und vollbrachte er Seine Werke. Zuweilen verbrachte er lange Stunden im Gebet, in der Gemeinschaft mit dem Vater.
Im ersten Brief des Paulus an die Thessalo-nicher finden wir die folgende eindringliche Mahnung (5:17, 18): „Betet ohne Unterlaß, seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch.“
Mrs. Eddy sagt uns in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 4): „Das beständige Streben, immer gut zu sein, ist Beten ohne Unterlaß. Die Beweggründe zu solchem Beten werden in den Segnungen offenbar, die sie bringen — Segnungen, die bezeugen, daß wir würdig sind an der Liebe teilzuhaben, selbst wenn sie nicht in hörbaren Worten anerkannt werden.“ Und weiter sagt sie (ebd., S. 109): „Nach meiner Entdeckung suchte ich drei Jahre lang nach der Lösung dieses Problems des Gemüts-Heilens, forschte in der Heiligen Schrift, las wenig andres, hielt mich von der Gesellschaft fern und widmete Zeit und Energie der Entdeckung einer positiven Regel.“ In ihren folgenden Lebensjahren blieb Mrs. Eddy unwandelbar und beständig in ihrer Hingabe an die Wahrheit.
Wenn es uns zuweilen schwierig und mühsam erscheint, ohne Unterlaß mit unserem Beten und Arbeiten fortzufahren, dann laßt uns einen Augenblick innehalten und der Opfer gedenken, die unser Meister für uns brachte, und der Hingabe, mit der unsere geliebte Führerin sich der Aufgabe widmete, die Heilige Schrift durch ihr Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ so wunderbar zu erleuchten. Auf Seite 22 dieses Lehrbuchs sagt sie uns klar, jeder einzelne von uns habe eine Aufgabe zu erfüllen: „, Schaffet, daß ihr selig werdet,‘ ist die Forderung von Leben und Liebe, denn zu diesem Zweck arbeitet Gott mit euch.“
Der Verfasser dieses Artikels, der an der Tür seines Bewußtseins nicht aufmerksam Wache gehalten hatte, wurde eines Tages von einer schweren Lähmung befallen, die ihm viel Schmerzen verursachte. Er verbrachte einige Zeit im Sanatorium der christlich-wissenschaftlichen Wohltätigkeitsanstalt in Chestnut Hill, Massachusetts, wo er ruhen und sich dem Studium und dem Gebet widmen konnte. Außerdem hatte er Hilfe von einem getreuen Ausüber. Es dauerte nicht lange, und er war von diesen Beschwerden geheilt und kehrte nach Hause zurück, um sein arbeitsreiches Leben wiederaufzunehmen.
Wer im Wettkampf den Siegespreis erringen möchte, bereitet sich durch sorgfältiges Trainieren und emsiges Arbeiten darauf vor. Wenn wir die Wahrheit erkennen und frei werden möchten, sollten w dann nicht auch willens sein, unsere Bemühungen unermüdlich fortzusetzen?