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Die rechte Voraussetzung

Aus der Januar 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Ein Problem, das gelöst werden soll, muß genau überlegt und durchdacht werden. Um die richtige Lösung zu finden, muß man von der rechten Voraussetzung ausgehen. Das gilt dann besonders, wenn man Heilung durch geistige Mittel sucht; denn dann muß die Voraussetzung mehr denn je absolut korrekt sein und auf der Wahrheit beruhen, daß das Dasein geistig ist, einzig und allein eine Schöpfung Gottes, des Geistes.

Nikodemus folgerte von einer materiellen Basis aus, als er auf Christi Jesu Erklärung (Joh. 3:3): „Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ erwiderte: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?“ Jesus antwortete: „Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.“ Wir können nicht erwarten, die geistigen Ideen wahrzunehmen, wenn wir das Materielle oder Fleischliche zu unserer Voraussetzung machen. Und Jesus erklärte, und zwar nicht nur dem Nikodemus, sondern der gesamten Menschheit, daß das Heilen auf einer geistigen Basis beruhen muß, wenn es mit Erfolg ausgeübt und Erlösung erlangt werden soll.

Die Christliche Wissenschaft, die sich auf die Lehren der Bibel gründet, leitet ihre Schlußfolgerungen von nur einer Voraussetzung her, nämlich von der Allheit Gottes, der göttlicher und universaler Geist ist. Diese Wissenschaft behauptet die absolute Geistigkeit der Schöpfung Gottes. Das geistige Dasein ist die einzige Schlußfolgerung, die von der Voraussetzung der Einheit und Allheit des Geistes hergeleitet werden kann. Daher sind der Mensch und das Universum tatsächlich geistig.

Als ein angehender Christlicher Wissenschafter über diese Religion zu einem Freunde sprach, der sich mit dem Studium der Philosophie befaßte, ging dieser Freund sofort zu einem scharfen Angriff über auf das, was er für die Christliche Wissenschaft hielt. Er verglich sie in nachteiliger Weise mit den alten und modernen Pholosophien, die er studierte. Der junge Christliche Wissenschafter wurde beunruhigt, denn er hatte Paulus’ Ermahnung noch nicht erfaßt, daß wir geistliche Dinge geistlich richten müssen (1. Kor. 2:13). Er wußte, daß sein Freund ein Gelehrter war, und so wurde er unsicher, ob er die Christliche Wissenschaft womöglich falsch beurteilt habe. Dann machte sein Freund noch folgende Bemerkung: „Ich gebe dir in einem Punkt recht. Wenn du Mrs. Eddys Voraussetzung annimmst, daß alles Geist oder Gemüt ist, dann sind alle ihre Behauptungen richtig, denn sie stehen alle in genauer und logischer Übereinstimmung mit dieser Voraussetzung.“ Und dann fügte er, aber nicht ganz so zuversichtlich, hinzu: „Meine Voraussetzung stützt sich natürlich auf die Wirklichkeit von Geist und Materie, auf die Überzeugung, daß das Böse so wirklich wie das Gute ist, und genau so mächtig, wenn nicht noch mächtiger.“

Es bedurfte für den jungen Christlichen Wissenschafter keiner weiteren Äußerung. Er wußte, eine wahre Voraussetzung besteht nicht aus Gegensätzen. In den darauffolgenden Jahren erlebte er viele Heilungen, denn er hatte die Voraussetzung von der Allheit und Vollkommenheit des Geistes angenommen als die Grundlage für die richtige Schlußfolgerung in bezug auf die Geistigkeit und Vollkommenheit seines eigenen wahren Selbstes.

Auf Seite 275 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „Um die Wirklichkeit und Ordnung des Seins in ihrer Wissenschaft zu erfassen, mußt du damit anfangen, Gott als das göttliche Prinzip alles Wirklichen anzusehen.“ Von dieser Voraussetzung ausgehend, zieht der Christliche Wissenschafter den Schluß, daß alles, was im Gegensatz zu der geistigen Tatsache der unendlichen, göttlichen Vollkommenheit zu stehen scheint, kein wirkliches Dasein besitzt. Mrs. Eddy fährt fort: „Alle Substanz, Intelligenz, Weisheit, alles Sein, alle Unsterblichkeit, Ursache und Wirkung gehören Gott an. Sie sind Seine Attribute, die ewigen Offenbarwerdungen des unendlichen, göttlichen Prinzips, Liebe.“ Der einzige Schluß, der von dieser Voraussetzung abgeleitet werden kann, ist der, daß keine Kundwerdung der Lebens und Seins gegenwärtig ist außer der des göttlichen Geistes, der seine eigene ewige Natur kundtut.

Wo nur eine Ursache ist, kann es nur eine Wirkung geben, und die Art der Ursache bestimmt die Art der Wirkung. Gott, der ausschließlich gut ist, erschafft den Menschen, Seine Idee, damit er nur das göttliche Gute widerspiegele. Nichts, das dem Guten unähnlich ist, wird je von dem Menschen, dem Ebenbilde Gottes, widergespiegelt. Diese geistige Wahrheit ist jederzeit verfügbar, um uns von den Wirkungen des verständnislosen Glaubens an eine doppelte Voraussetzung zu heilen und zu erretten. Das Ausmerzen der falschen materiellen Voraussetzung aus dem Bewußtsein ermöglicht, die richtige Schlußfolgerung oder geistige Wirklichkeit zu erkennen. Auf Grund dieser Erkenntnis, dieses geistigen Erwachens, findet die Heilung statt.


Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht begriffen. — Johannes 1:1–5.

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