Die Veränderungen, die heute vor sich gehen, übersteigen selbst die kühnste Einbildungskraft. Die phantastischen Errungenschaften auf den verschiedensten Gebieten zwingen uns zu der Frage: „Was kommt nun?“ Fraglos beweist die Menschheit in gewissem Maße Überlegenheit über einen großen Teil ihrer Umgebung. Maschinen und Erfindungen, Kräfte von Riesenausmaß, atemberaubende Prophezeiungen der Dinge, die da kommen sollen, beweisen, daß materielle Vorstellungen vor dem Vormarsch wissenschaftlichen Denkens zurückweichen. Könnte es sein, daß dies auf ein Nachlassen im Vertrauen auf die Materie und auf materielle Theorien hindeutet? Dämmert vielleicht die Erkenntnis herauf, daß die Kräfte, auf denen wir wandeln, wenn sie durch die Christliche Wissenschaft erklärt werden, dem Geist angehören und ihren Ursprung im Geist haben? Wenn dies zutrifft, so ist es möglich, daß wir uns der Zeit nähern, in der Geist und seine Gesetze als die fundamentalen Tatsachen des Seins erkannt werden.
Was so oft als nervöse Spannung und mentaler Druck bezeichnet wird, ist eine der störenden Nebenerscheinungen des gegenwärtigen Kampfes um individuelle und wirtschaftliche Überlegenheit. Vermehrte Gelegenheiten und verbesserte Einrichtungen für Erholung befriedigen das Bedürfnis nach Ausspannung nur teilweise. Menschliche Mittel bieten niemals zuverlässige Lösungen menschlicher Probleme, und daher besteht die Last der menschlichen Verantwortung weiter. Die Christliche Wissenschaft fordert die Menschen auf, die geistigen Energien, die stets zur Hand sind, in Betracht zu ziehen. Diese mühelosen Energien und das göttliche Prinzip, das ihnen Antrieb und Ordnung verleiht, sind es, denen eine beständig zunehmende Zahl Menschen zu ihrem eigenen Vorteil ihre Aufmerksamkeit zuwenden.
Viele Männer und Frauen aus dem Geschäfts- und Berufsleben, Erzieher und Politiker machen es zu einer Gewohnheit, die Arbeit eines jeden Tages mit ein paar Augenblicken des Gebets zu beginnen. Sie finden, daß sie empfänglich für die göttliche Führung werden, wenn sie ihr Denken freiwillig und demütig Gott zuwenden. Ferner finden sie, daß ihr menschliches Wirken sich auf einer gesunden Grundlage befindet, wenn ihre Herzen auf Gott gerichtet sind. Sie beweisen, daß Gott gegenwärtig ist und ihr Denken und ihre Einstellung bestimmt und sie in aufbauender Weise zum Wohl aller Beteiligten führt, sei es bei einem Telefongespräch, in einer Sitzung oder bei irgendeiner anderen Tätigkeit.
In der Bibel finden wir viele Ausdrücke für Gott. Einer derselben ist „Fels“, wobei man ganz natürlich an das denkt, was stark, fest und zuverlässig ist. Ein Fels bedeutet Schatten, Zuflucht, eine unerschütterliche Wehr. „Der Herr ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter“ erklärte David, als er über seine Befreiung aus der Hand seiner Feinde frohlockte (2. Sam. 22:2). Und er fuhr fort: „Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor dem Frevel.“
Das Streben, den göttlichen Willen in der Tätigkeit eines jeden Tages auszudrücken, hat eine beruhigende Wirkung auf den menschlichen Willen und segnet uns selbst sowohl als andere. Ferner gibt es ein Gesetz Gottes, das Käufer und Verkäufer zum gegenseitigen Vorteil zusammenführt. Jedesmal, wenn es zu einem solchen Segen kommt, geschieht es auf Grund dieses göttlichen Gesetzes, ob es nun erkannt wird oder nicht. Dieses göttliche Gesetz wirkt auch auf die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Mann und Frau, Eltern und Kinder. Durch ein gewisses Verständnis dieses Gesetzes und seine Erfüllung nehmen menschliche Beziehungen eine geistigere Natur an, und göttliche Eigenschaften werden für die Menschheit erreichbar. Gottes Gesetz, das allen zur Verfügung steht und das auf jede besondere Lage angewendet werden kann, zeigt, daß das Wesen dieses Gesetzes universal sowohl als auch auf den Einzelfall anwendbar ist. Auf Grund seiner Universalität fordert das göttliche Gesetz alle Menschen auf, in Übereinstimmung damit zu handeln und sich die hieraus ergebenden Segnungen zu sichern.
Der Glaube an Gott als die Quelle alles Guten trägt reiche Frucht, besonders, wenn dieser Glaube tief im geistigen Verständnis verwurzelt ist. In seinem Brief an die Hebräer gibt Paulus einige inhaltschwere Erklärungen über dieses Thema. Er sagt zum Beispiel, daß es ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen und er setzt hinzu (Hebr. 11:6): „Denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.“ Zu glauben, daß Gott i s t, bedeutet zu glauben, daß Er segensvoll für Seine Schöpfung, den Menschen und das Universum, wirkt. Eine ehrliche Anerkennung dieser Tatsache öffnet das Denken für jene zahllosen geistigen Ideen, die im Bereich der Seele im Überfluß vorhanden sind. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings, S. 307): „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht. Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch nottut.“
Mrs. Eddy war nicht nur eine hervorragende religiöse Lehrerin in diesem Zeitalter, sondern auch eine erfolgreiche Organisatorin und Geschäftsfrau. Es wird allgemein anerkannt, daß The Christian Science Monitor, eine Tageszeitung, die von den Denkern aller Konfessionen geachtet wird, ein angemessener Höhepunkt eines dem Wohl der Menschheit gewidmeten Lebens ist. Die Gründung dieser Zeitung ist nur eine der vielen Errungenschaften Mrs. Eddys, die sie berechtigen, mit Nachdruck über den Wert der All-Verfügbarkeit des göttlichen Gesetzes in menschlichen Angelegenheiten zu sprechen.
Nachdem Mrs. Eddy in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ feststellt (S. 128): „Die Bezeichnung Wissenschaft, richtig verstanden, bezieht sich nur auf die Gesetze Gottes und auf Seine Regierung des Weltalls, einschließlich des Menschen“ setzt sie hinzu: „So kommt es, daß Geschäftsleute und hochgebildete Gelehrte an sich erfahren haben, daß die Christliche Wissenschaft ihre Ausdauer und ihre mentalen Kräfte erhöht, ihre Menschenkenntnis erweitert, ihnen Scharfsinn und Auffassungsvermögen verleiht und sie in den Stand setzt, über ihre gewöhnliche Leistungsfähigkeit hinauszugehen.“ Und das Beste dabei ist, daß man sich nur ein gewisses Verständnis dieser Gesetze anzueignen braucht, um schon ihren Wert im eigenen Leben beweisen zu können.
Größere Ausdauer und erhöhte mentale Kräfte, die als direkte Kundwerdung der Wirkung des göttlichen Gesetzes erscheinen, machen es möglich, die Tätigkeiten des Tages mehr und mehr mit dem göttlichen Gemüt in Beziehung zu bringen. Die Christlichen Wissenschafter werden daher ermutigt, täglich eine gewisse Zeit darauf zu verwenden, Gott besser zu verstehen und sich zu vergegenwärtigen, was Gotteskindschaft wirklich bedeutet.
Scharfsinn und Auffassungsvermögen, von Gott verliehen, tragen zu jeder Arbeit bei, mit der man gerade beschäftigt sein mag. Sie helfen durch größere Klarheit und Genauigkeit bei der Zergliederung von Problemen und Situationen. Außerdem erleichtern sie tatsächlich die Last der Verantwortung und bringen lohnende Gelegenheiten zur Reife. Wer die Gewißheit der Gegenwart Gottes während des ganzen Tages im Gedächtnis behält, hat eine feste und substantielle Grundlage, auf der er bauen kann, und seine Leistungen gehen weit über seine gewöhnliche Leistungsfähigkeit hinaus.
Die Schlußzeilen des aus „Wissenschaft und Gesundheit“ angeführten Abschnittes lauten: „Das mit diesem geistigen Verständnis ausgestattete menschliche Gemüt wird elastischer, ist größerer Ausdauer fähig, kommt in etwas von sich selbst los und bedarf weniger der Ruhe. Eine Kenntnis von der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Gedankens, indem sie den Sterblichen weitere und höhere Gebiete erschließt. Sie erhebt den Denker in seine ureigne Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit.“
Ein Christlicher Wissenschafter, der sich eifrig bemüht, ein zuverlässiger Angestellter, ein verständnisvoller Arbeitgeber, ein Friedensstifter und ein Mensch zu sein, der sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert, wird finden, daß er einen gesunden Einfluß zum Guten in den Tagesangelegenheiten ausübt. Er sucht beständig seine Talente zu veredeln, während er sich gleichzeitig immer weiser auf ihr unendliches Prinzip stützt. Als Ergebnis erwirbt er sich die Achtung aller, mit denen er zusammenkommt, ein Beweis der gesunden Rechtlichkeit und praktischen Anwendbarkeit seiner Religion.