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Wer regiert die Welt?

Aus der Juni 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer regiert die Welt? Wenn wir einer Anzahl Menschen diese Frage stellen würden, so würden wir zweifellos verschiedene Antworten erhalten. Viele haben heute den Eindruck, daß materielle Macht und menschlicher Wille allerhaben sind, und daß sie Gottes Macht herausfordern und gelegentlich übertreffen können.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß der Christus, die Wahrheit, die Macht Gottes ist, die schließlich den Sieg davon tragen wird. Wer die Macht des Christus versteht, kann von dieser Tatsache zeugen. In der Bibel hören wir von vielen Fällen, wo die materielle Macht der Sterblichen aufgehoben und ersetzt wurde durch die stets gegenwärtige Herrschermacht des Christus, die sich in den Angelegenheiten der Menschen bekundete.

Wie hilflos war doch der große ägyptische Pharao mit seinen Weisen und Zauberern, als diese außerstande waren, den Traum des Königs zu deuten. Doch Joseph, der junge Sklave aus fremden Landen, der zu Unrecht gefangengehalten wurde, löste das Geheimnis durch seine vom Himmel verliehene geistige Erkenntnis. Dann forschte Pharao, das Sinnbild weltlicher Herrschermacht, nach einem Mann, „in dem der Geist Gottes“ war (1. Mose 41:38), und beschloß, Joseph zum tatsächlichen Regenten seines Reiches zu machen. Durch die Einsicht dieses inspirierten Boten wurden Ägypten und die umliegenden Länder während der siebenjährigen Dürre mit Nahrung versorgt. Wo der mächtige König und seine Räte versagt hatten, war der von Gott inspirierte Joseph erfolgreich. Es wurde bewiesen, daß der Geist, und nicht die Materie, die Welt regierte.

Die Christliche Wissenschaft weist auf die Tatsache hin, daß in Wirklichkeit jedermann mit dem Christus ausgestattet ist — mit der allerhabenen Macht Gottes, des Geistes. Wenn diese Tatsache geistig verstanden und anerkannt wird, so kann sie in der täglichen Erfahrung bewiesen werden, wie dies in der Erfahrung zahlloser biblischer Persönlichkeiten der Fall war. Nach der Auferstehung sagte der Meister zu seinen Jüngern, daß ihm alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben sei. Und ferner sagte er, daß jeder, der unerschütterlich in der Anerkennung der Macht des Christus, die er kundtat, beharren würde, die gleichen Werke tun könnte, die er vollbrachte.

Mary Baker Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 536): „Das göttliche Verständnis herrscht, ist alles, und es gibt kein andres Bewußtsein.“ Wie kann diese allerhabene Macht in menschlichen Angelegenheiten bewiesen werden? Nur von dem individuellen Menschen, und zwar durch das vergeistigte Bewußtsein. Jeder, der sich demütig an Gott wendet und sich der Macht des Christus ergibt, beherrscht dadurch sein eigenes Leben und spiegelt seine von Gott verliehene Herrschaft in all seinen Unternehmungen wider.

Die Macht des Christus wird vom Einzelnen durch Selbstregierung und Selbstbeherrschung ausgedrückt — durch Gehorsam gegen die eine unendliche regierende Macht, Gott. Solche Selbstregierung befreit uns von allen Gesetzen außer jenen, die auf das göttliche Prinzip begründet sind. Der Wert der Selbstbeherrschung und Selbstregierung wird von dem Verfasser der Sprüche wie folgt eingeschätzt (16:32): „Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt.“

Während des Wiederaufbauens des Tempels zu Jerusalem erhielt der Statthalter Serubabel die folgende ermutigende Botschaft von Sacharja, die auf den schließlichen Erfolg seines Werkes hindeutete (Sach. 4:6): „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ Mit diesen Worten zeigte der Prophet an, daß die Fähigkeit, das Werk zu vollbringen, vom Geist verliehen wurde, und nicht von materieller Macht.

Gleichviel ob man seine eigenen persönlichen Angelegenheiten verwaltet, ein großes Unternehmen leitet oder eine Nation regiert, man kann wahre Macht nur von Gott herleiten. Und solche Macht führt durch das vom Christus regierte Denken nur zu Frieden, Wohlstand und Segen für alle. Tyrannei und Sklaverei können nicht gedeihen, wo die Menschen einen klaren Begriff von Gott, dem Geist, als allerhaben besitzen, und wo sie dazu erzogen worden sind, die Macht des Christus zu erkennen und zu beweisen.

Im Buch der Offenbarung zeigt der Apostel Johannes, wie der große rote Drache, der allerhabene Macht über die Menschen beanspruchte, durch das Lamm getötet wurde das den Christus darstellt — die geistige Macht Gottes. Die Unschuld und Reinheit im Bewußtsein Jesu befähigten ihn, die Unwirklichkeit alles Bösen zu erkennen und seinen falschen Machtanspruch zurückzuweisen. Seine Unschuld und Reinheit befähigten ihn, den Sieg über den Anspruch des Bösen, ihn vernichten zu können, zu erringen.

Heute ist der Christus, die geistige Idee Gottes, in seiner Reinheit, Unschuld und Macht in den Lehren der Christlichen Wissenschaft offenbart worden. Der stets gegenwärtige Christus gewährt dem treuen Diener der Wahrheit Sicherheit vor allen Angriffen böser Macht und befähigt ihn, im täglichen Leben die allerhabene Macht des Guten über das Böse, des Geistes über die Materie, zu demonstrieren. In einer Kommunion-Ansprache an Die Mutterkirche sagt Mrs. Eddy in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi,Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 126): „Eines ist immerdar gegenwärtig; es herrscht allerhaben heute, morgen und ewiglich. Wir brauchen es in unserem Heim, am häuslichen Herd, auf unseren Altären, denn mit ihm gewinnen wir den Wettlauf der Jahrhunderte. Wir besitzen es nur insoweit, wie wir es leben. Dies Eine, das uns so not tut, ist — die göttliche Wissenschaft, durch die das Denken vergeistigt wird und hinaus- und hinauf-strebt nach Wissenschaft im Christentum, und nach Wissenschaft in der Heilkunde, in der Naturlehre und in der Metaphysik.“

Wer regiert die Welt? Gott, durch Seinen Christus; und Seine Herrschaft wird im Leben aller demonstriert, die Seine Macht anerkennen und den Gesetzen des Geistes entsprechend leben, wie sie in den Lehren der Christlichen Wissenschaft offenbart werden. Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 185): „Der Frieden der Liebe ist verkündet worden, und das Schwert des Geistes ist gezogen; und es wird erst dann wieder in die Scheide gesteckt werden, wenn die Wahrheit siegreich über die ganze Erde herrscht. Wahrheit, Leben und Liebe sind gewaltig, wo auch immer sie gedacht, gefühlt, gesprochen oder geschrieben werden — auf der Kanzel, im Gerichtssaal, am Wegesrand oder in unserem Heim. Sie sind die unbesiegbaren Sieger.“

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