Auf Seite 275 ihres Werkes „Vermischte Schriften“ erklärt Mrs. Eddy: „Vater, wir danken Dir, daß Dein Licht und Deine Liebe die Erde erreichen, daß sie den Gebundenen das Gefängnis öffnen, die Unschuldigen trösten und die Tore des Himmels weit auftun.“
Der Unterricht, den ich in meiner Kindheit in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule erhielt, lehrte mich, wie ich mich aus unharmonischen Lagen befreien könnte. Als ich mein Elternhaus verließ, war es mir sehr schwer, eine Stellung zu finden. Doch nach einiger Zeit wurde es mir klar, daß der rechte Platz des Menschen schon im göttlichen Gemüt besteht. Ich sah ein, daß ich nur geduldig und zuversichtlich auf die Demonstration dieser Wahrheit zu warten brauchte. Zwei Wochen danach wurde mir eine sehr gute Stellung angeboten, die ich immer noch innehabe.
Kurze Zeit nach dieser Demonstration göttlicher Fürsorge sah ich mich der Notwendigkeit gegenüber, eine neue Wohnstätte zu suchen. Vier Monate lang waren meine Bemühungen, eine Wohnung zu finden, erfolglos. Eines Abends, als ich mich besonders einsam und verlassen fühlte, wurde es mir klar, daß ich rückhaltlos auf Gott vertrauen mußte, wie Mrs. Eddy uns in „Wissenschaft und Gesundheit“ rät (S. 254): „Pilgrim auf Erden, deine Heimat ist der Himmel; Fremdling, du bist der Gast Gottes.“
Ich erkannte, daß ich mein Heim und meine Neigungen in meinem Vater-Mutter Gott suchen sollte, der uns unter Seinen schützenden Fittichen birgt. Am nächsten Tage wurde ich dazu geführt, meine Sonntagsschullehrerin zu besuchen. Sie empfing mich sehr liebevoll, und es wurde beschlossen, daß ich in ihrem Heim leben sollte. Dies erwies sich später als ein großer Segen für uns beide. Ich bin tief dankbar dafür; denn es ermöglichte mir auch, die Christliche Wissenschaft ernstlicher zu studieren.
Zu jener Zeit erlebte ich noch eine andere wunderbare Heilung. Ich hatte sehr an einem Organ gelitten, das nicht richtig funktionierte, und die Beschwerden waren seit über einem Jahre periodisch immer schlimmer geworden. Dann wurde mir plötzlich klar, daß ich etwas angenommen hatte, das nicht wirklich war. nämlich, daß der Mensch geboren werde und sterbe, und daß er körperlich sei statt gottähnlich; obwohl wir doch in der Genesis lesen (1:26, 27): „Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. ... Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“
Eines Nachts wurden die Schmerzen fast unerträglich. Ich konnte nicht einmal weiterlesen, doch ich erinnerte mich an jene tröstlichen Worte Mrs. Eddys (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495): „Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen.“ Und dann begann ich, mir die folgenden Worte aus einem Kirchenlied zu eigen zu machen (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 40): „Es gibt kein Leiden, das Liebe nicht heilt.“
Schließlich kam der Morgen und mit ihm die vollständige Heilung, die sich als bleibend erwiesen hat. Es war ein wunderbarer Sieg, und ich konnte an dem Tage zur Arbeit gehen, obwohl ich die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte.
Durch ein besseres Verständnis des allmächtigen Prinzips habe ich nun eine Schutzwehr rechten Denkens um meine täglichen Angelegenheiten her errichtet. Wie Nehemia, als er die Stadtmauer Jerusalems baute, flehte ich zu Gott (Neh. 6:9): „Aber nun stärke meine Hände!“ Und ich habe herrliche Beweise davon erlebt, daß mein Gebet erhört wurde.
Mir fehlen die Worte, um voll auszudrükken, wie dankbar ich Gott bin für unseren Wegweiser Christus Jesus, für unsere Führerin Mrs. Eddy und für all die Segnungen, die mir geholfen haben, meine Schritte zu dem unendlichen Guten zu lenken. Auch bin ich dankbar für die Sonntagsschule und sehr glücklich über das Vorrecht, Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein. — Neuchâtel, Schweiz.