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Ein Mann, der eine Stadt errettete

Aus der Juni 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Prediger Salomo erklärte, um seine Behauptung zu veranschaulichen, daß Weisheit besser ist als körperliche Kraft (Pred. 9:14): „[Es gab] eine kleine Stadt ... und wenig Leute darin und kam ein großer König und belagerte sie und baute große Bollwerke darum.“

Wenn solch eine bevorstehende Gefahr sich entwickelt, die in gewissem Grade mit den Problemen verglichen werden kann, denen Menschen und Nationen unserer heutigen Zeit sich gegenübersehen — was kann dann getan werden? Wäre es damals genügend gewesen, daß die Stadt untätig die scheinbar unvermeidliche Entwicklung der Dinge erwartete, oder einfach den drohenden Angriff ignorierte? Keineswegs, die Weisheit mußte sie gewißlich dazu führen, ihre Schutzwehr zu verstärken. Doch gegen solch eine überwältigende Übermacht — so könnte man sich fragen — was konnten da ein paar materielle Barrikaden ausrichten?

Der Prediger weist darauf hin, daß zum Glück für diese belagerte Stadt die Verteidiger „einen armen weisen Mann darin fanden, der dieselbe Stadt errettete durch seine Weisheit“. Und der Bericht schließt mit den Worten: „Weisheit ist ja besser denn Stärke.“

Der Prediger beschreibt nicht die Methode, durch die der arme weise Mann die Stadt errettete. Doch was auch immer sie war, die Tatsache bleibt bestehen, daß die Stadt errettet wurde, und zwar durch das Wirken der göttlichen Weisheit, die in der Wachsamkeit des einfachen unbekannten Mannes zum Ausdruck kam.

Alle, die zuversichtlich und verständnisvoll zu Gott, dem göttlichen Gemüt, aufschauen, um Führung und Schutz gegen das Böse zu finden, oder auch Erlösung aus einer scheinbar hoffnungslosen Lage, können eine Quelle der Kraft und Weisheit finden, die, wenn man richtig aus ihr schöpfen lernt, größer ist, als alle Macht des Feindes.

Ein Beweis von Gottes Macht und Gegenwart, selbst wenn er gering in seinem Ausmaß zu sein scheint, bildet eine genügende Grundlage, um ein größeres Maß von Stärke von dem göttlichen Gemüt zu fordern. Beim Erörtern dieses Themas des Beweises, wie er in der Christlichen Wissenschaft erbracht wird, sagt Mary Baker Eddy (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 108): „Ich gelangte dadurch zu meinen Schlüssen, daß ich die Augenscheinlichkeit dieser Offenbarung sich mit mathematischer Genauigkeit vervielfältigen und die geringere Demonstration die größere beweisen ließ, ebenso wie das Resultat von drei mal drei gleich neun endgültig beweist, daß drei mal drei Duodezillionen neun Duodezillionen sein müssen — nicht ein Bruchteil mehr, nicht eine Einheit weniger.“

David hatte niemals vorher gegen einen Goliath gekämpft. Doch der Sieg über geringere Feinde — einen Löwen und einen Bären — hatte David bewiesen, daß seine Kraft und Weisheit von Gott stammten (siehe 1. Sam. 17:34, 35). Er weigerte sich, die schwere Rüstung anzulegen, die ihm von König Saul angeboten wurde; denn er erklärte, er sei nicht daran gewöhnt. Er zog es vor, dem Goliath in der Macht Gottes entgegenzutreten, und er besiegte ihn. Es ist beachtenswert, daß David den imponierenden Riesen nicht ignorierte; auch trat er ihm nicht ohne seine wirkungsvollsten menschlichen Waffen entgegen, seine Schleuder und die Steine; doch seine wirkliche Macht und Fähigkeit bestanden aus Weisheit und geistiger Kraft.

Heutzutage, wenn furchterfüllte Suggestionen uns zu verlocken suchen, all unser Vertrauen auf die Materie zu setzen, sollten wir der Tatsache gedenken, daß es die Weisheit und Macht Gottes war, die sowohl David befähigte, den Goliath zu besiegen, wie auch den armen weisen Mann, die Stadt zu erretten.

Weisheit ist eine ewige Eigenschaft Gottes, des göttlichen Gemüts. Sie belebt das empfängliche Denken, so daß man klarer erkennt, was die drohenden Gefahren sind, um sich vor ihnen zu schützen und sie zu überwinden. Gott kann uns wenig helfen, wenn Er nicht im menschlichen Bewußtsein anerkannt wird. Wenn jedoch die Macht, Gegenwart und Weisheit Gottes von irgendeinem Menschen anerkannt und angewendet werden, so erweisen sie sich als wirksame Waffen, um einen Menschen, eine Stadt oder eine Nation zu erretten.

Der Einfluß Gottes, der Arm des Herrn, die Christus-Wahrheit, ist gegenwärtig und wartet darauf, anerkannt und in den menschlichen Angelegenheiten nutzbar gemacht zu werden. Die Christus-Wahrheit ist eine anwendbare Kraft und bekundet sich individuell in dem Maße unserer geistigen Erkenntnis von Gottes immer verfügbarer Macht und Majestät. Die Gegenwart und die Kraft des Christus werden jedoch nicht durch bloß menschliches Flehen erlangt. Sie werden um einen Preis erkauft, den Preis der individuellen Vergeistigung. Ein jeder von uns kann solch ein Mann sein, der fähig ist, eine Stadt zu erretten — und diese Stadt mag seine eigene menschliche Wohnung, sein Körper oder seine Umwelt sein — durch die Entfaltung und Anwendung eines klareren Verständnisses von Gottes Allerhabenheit und der untrennbaren Verbundenheit des Menschen mit Gott.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, wie dieser erleuchtete Sinn erlangt und angewendet werden kann. Sie verlangt von jedem Anhänger, daß er eine allerhabene Macht, Gott, das unendliche Gemüt, als das Alles-in-allem anerkenne, das über alle Materialität und Sterblichkeit siegt und alle Wirkung beherrscht.

Die Weisheit, die von Gott stammt, kann nicht zerstört werden. Sie ist nicht der Herrschaft sterblicher Regeln unterworfen. Die Weisheit hilft den roten Faden der Bürokratie zu zerreißen, der manchmal bei dem menschlichen Planen verwickelnd wirkt. Die Weisheit offenbart den geistig Empfänglichen, was sie tun müssen, um Harmonie zu erlangen und Vernichtung zu vermeiden. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 6): „Gott ist nicht getrennt von der Weisheit, die Er verleiht.“

Jemand, der darauf ausgeht, eine Stadt erretten zu helfen, muß anerkennen, daß seine Weisheit nicht etwa persönliche Klugheit ist, sondern vielmehr die Allmacht Gottes, die im menschlichen Bewußtsein wirkt. Je klarer er erkennt, daß die Quelle der wahren Intelligenz Gott, das göttliche Gemüt, ist, und daß der Mensch untrennbar mit Gott verbunden ist, desto klarer wird er erschauen, welche Schritte getan werden müssen, um die Stadt zu erretten.

Weisheit ist Gottes vollkommene Gabe an alle. Sie bedeutet nicht ein besonderes Vorrecht für einige wenige. Die Annahme, daß nur einige wenige Weisheit besitzen, kann überwunden werden durch die Erkenntnis von des Menschen Einssein oder Verbundensein mit dem göttlichen Gemüt, dem Urquell aller Weisheit. Kein intellektueller Hochmut ist in der wahren Anwendung von Weisheit enthalten. Der echte Empfänger der göttlichen Botschaft der Weisheit wird mit Autorität sprechen und handeln, doch ohne persönlichen Stolz. Indem er diese Demut mit göttlicher Weisheit verbindet, wird er mit der Intelligenz ausgerüstet werden, deren er bedarf, wenn die Notlage aufkommt, um seinen wichtigen Teil beizutragen zur Errettung der Stadt.

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