Wenn sich etwas Gutes ereignet, das nicht gemäß den Gesetzen der Physik erklärt werden kann, wird es oft ein Wunder genannt. Viele Leute glauben, daß Wunder in irgendeiner geheimnisvollen Art mit Gott zusammenhängen, doch erwarten sie selten, daß sich diese Wunder ereignen.
Heutzutage verwerfen fortschrittlich denkende Menschen diese Annahme und sehen in einem Wunder das natürliche Wirken Gottes im menschlichen Leben, das logisch erklärt und verstanden werden kann.
Christus Jesus und seine Nachfolger erwarteten täglich Wunder und sie sahen beständig, wie das Gesetz Gottes, des Geistes, in den menschlichen Angelegenheiten wirkte. Die Nachfolger Jesu sahen, wie er die Verkrüppelten, die Geistesgestörten und die Kranken heilte, und vor ihren Augen die Toten erweckte. Jesus, der immer die göttliche Natur zum Ausdruck brachte, der immer demütig seine geistige Verbundenheit mit Gott verkündete, erklärte seine Wunder in der folgenden Weise (Joh. 14:10): „Der Vater. .., der in mir wohnt, der tut die Werke.“
Heutzutage erstreben die Anhänger der Christlichen Wissenschaft, welche im Einklang mit den Lehren der Bibel steht, auf ihren Lebenswegen Jesu zu folgen und ihm in seinen Heilungswerken nachzueifern. Sie erwarten Wunder und erleben sie häufig. Was sie jedoch erwarten, und was sie erleben, sind die Ergebnisse der Wirkungen Gottes, des göttlichen Prinzips, in ihrem Leben. Die Christlichen Wissenschafter studieren täglich die Bibel und das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, der Entdekkerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, um das geistige Verständnis zu erlangen, das die dynamischen Wahrheiten beweist, die Jesus lehrte und demonstrierte.
Indem sie diese gleiche Methode des Heilens benutzen, erzielen die Christlichen Wissenschafter ebenfalls hervorragende Resultate. Heutzutage leben Menschen unter uns, die bezeugen können, daß sie von Zuständen wie Armut, Melancholie, Blindheit, Herzkrankheit und Krebs geheilt worden sind, um nur einige zu nennen. Und viele wenden beharrlich das Gesetz Gottes, des Geistes, das Gesetz des göttlichen Prinzips an, um Einsamkeit, Kummer, Furcht, Haß, Ungerechtigkeit und eheliche Unstimmigkeiten zu überwinden.
In „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy unter der Randüberschrift „Gesetzmäßige Wunder“ (S. 134): „Ein Wunder erfüllt Gottes Gesetz, aber es verletzt dieses Gesetz nicht. Diese Tatsache erscheint gegenwärtig geheimnisvoller als das Wunder selbst.“ Und dann fährt sie fort: „Das Wunder führt keine Unordnung ein, sondern es entfaltet vielmehr die ursprüngliche Ordnung, indem es die Wissenschaft von Gottes unwandelbarem Gesetz bestätigt.“
Wenn „Gottes unwandelbares Gesetz“ im menschlichen Bewußtsein bestätigt wird, so folgt unausbleiblich die Heilung. Dies beweist die illusorische, unwirkliche Natur aller menschlichen Leiden und offenbart die gegenwärtige geistige Vollkommenheit des Menschen, der zum Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, erschaffen wurde.
Als unser Töchterchen geboren wurde, war ich Zeuge eines Wunders. Ich war damals kein Anhänger der Christlichen Wissenschaft und glaubte kaum an Gott. Als das Kind geboren war, zeigte eine Röntgendurchleuchtung, daß nur ein kleiner Teil eines Lungenflügels zur Zeit der Geburt entwickelt war, und die Ärzte erklärten, daß es keine Möglichkeit gäbe, es am Leben zu erhalten.
In meiner Verzweiflung erinnerte ich mich daran, gehört zu haben, daß die Christliche Wissenschaft, hoffnungslose Fälle durch Gebet, geheilt hatte. Ich rief einen christlichwissenschaftlichen Ausüber an, und bat ihn um Beistand für unser Kind. Er sagte, daß er sogleich für die Kleine beten würde, und ich empfand ein Gefühl großer Erleichterung.
Das war am zweiten Tage nach der Geburt des Kindes. Am folgenden Morgen veränderte sich plötzlich seine Gesichtsfarbe, und wurde normal und gesund; und eine neue Röntgendurchleuchtung fand statt. Diesmal zeigten sich beide Lungenflügel des Kindes in vollkommen entwickeltem und normalem Zustand. Die Ärzte sagten, daß sie keine Erklärung hierfür finden könnten, sondern daß ein Wunder geschehen sei. Das Mädchen ist heute zu einer starken, fröhlichen, gesunden jungen Frau herangewachsen.
Einem jeden von uns steht diese gleiche Hilfe zur Verfügung. Die Liebe Gottes ist für alle Menschen da, und Er gibt allen, die sich in verständnisvollem Gebet an Ihn wenden, Beweise Seiner schützenden Gegenwart.
Da körperliche Heilungen dem menschlichen Gemüt als die größten Wunder erscheinen, werden sie am öftesten für unmöglich gehalten. Doch in dem Vorwort zu „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir (S. xi): „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht, und Sünde der Umwandlung Raum gibt. Heute, wie damals sind diese mächtigen Werke nicht übernatürlich, sondern im höchsten Grade natürlich.“