Im Jahre 1920 wurde ich durch einen Herold der Christlichen Wissenschaft auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht. Seit Wochen hatte ich an Gallenanfällen gelitten, und nur Morphium-Einspritzungen machten die Schmerzen erträglich. Mein Zustand war sehr ernst, und ich sollte einer Gallenoperation zustimmen. Doch am Tage vor der Operation entschloß ich mich, mich nicht operieren zu lassen, sondern mein Vertrauen auf Gott zu setzen und mich auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen.
Eine Frau, die die Christliche Wissenschaft schon lange Zeit kannte, half mir, indem sie mir das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy gab und mich mit den Grundregeln der Christlichen Wissenschaft bekanntmachte. Selbstgerichtigkeit, menschlicher Wille und Empfindlichkeit wurden abgelegt, und die Gallensteine verschwanden.
Ich bin Mrs. Eddy dankbar für unsere herrliche Religion, auch dankbar, Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein und mithelfen zu dürfen an dem Werk der Ausbreitung dieser frohen Botschaft der Wahrheit und Liebe. Durch Klassenunterricht bekam ich eine feste Grundlage, und die Worte im Vorwort zu „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ haben sich mir als wahr erwiesen.
Mein Sohn war von einem häßlichen Gesichtsausschlag befallen. Arzte versuchten durch verschiedene Methoden, ihm zu helfen; aber alle Bemühungen schienen umsonst, denn das Übel wurde immer unangenehmer. Ich kannte damals noch sehr wenig von den herrlichen Lehren der Christlichen Wissenschaft, aber ich hatte schon von Heilungen im Herold gelesen und Heilungszeugnisse in Mittwochabendversammlungen einer christlichwissenschaftlichen Kirche gehört. Auch hatte ich selbst schon Beweise davon gehabt, daß die Christliche Wissenschaft heilt.
Als wir in dieser Not waren, sollte ein englischer Vortrag gehalten werden. Obwohl ich fast kein Wort Englisch verstand, und mein Sohn auch erst angefangen hatte, English zu lernen, besuchten wir diesen englischen Vortrag, voller Vertrauen, daß mein Sohn geheilt werden würde. Das große Vertrauen und unsere Bereitschaft, Heilung zu finden, wurden belohnt; denn während des Vortrages hatte ich das Gefühl, daß der Vortragende uns beide ganz besonders mit Liebe umschloß. Ich war so glücklich, daß ich nun die Worte „Gott ist Liebe“ verstand.
Nach dem Vortrag wünschten wir, dem Vortragenden für dieses köstliche Glücksgefühl danken zu können. Der Wunsch wurde uns erfüllt; denn der Vortragende stand plötzlich vor uns und legte den Arm um den Jungen. Auf dem Heimweg rief mein Sohn freudig aus: „Mutti, der Irrtum fällt ab vom Gesicht!“ Wie glückliche Kinder liefen wir nach Hause, und zu Hause sahen wir: Mein Sohn war geheilt. Diese Heilung schien mir fast so wunderbar wie Jesu Heilung des Aussätzigen. Wir lesen (Mark. 1:40–42): „Es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete vor ihm und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich wohl reinigen. Und es jammerte Jesum, und er reckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's tun; sei gereinigt. Als Jesus so sprach, ging der Aussatz von ihm und er ward rein.“
Ich bin dankbar für alles, was mich die Christliche Wissenschaft lehrt. — Berlin-Spandau, Deutschland.