Da nun die Zeit für die Jahresversammlung Der Mutterkirche naht, sollte jedes Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche darüber nachdenken, was es bedeutet zu sagen: „Ich bin ein Christlicher Wissenschafter.“ Es sollte seine Gedanken und Handlungen prüfen, seinen Fortschritt bemessen und den Entschluß fassen, ernstlicher denn je danach zu streben, die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft im täglichen Leben zu beweisen.
Die Christlichen Wissenschafter sind in einem wichtigen Kreuzzug begriffen. Sie haben sich für die große Sache eingesetzt, deren Ziel es ist, die universelle Freiheit von allen falschen Annahmen und Ansprüchen der Sterblichkeit aufzurichten. Alle Christlichen Wissenschafter haben wichtige Dinge gemeinsam, die sie befähigen, Erfolg in ihrem heiligen Kreuzzug zu erlangen. Sie haben die erleuchtenden und heilenden Wirkungen der göttlichen Macht im täglichen Leben gesehen und erfahren. Sie haben Lichtblicke von der völlig geistigen Natur des Schöpfers und Seiner vollkommenen Schöpfung erhascht. Sie haben sich vereinigt, um individuell und kollektiv zu demonstrieren, daß der Christus Macht hat, die Sünden und Disharmonien der Welt zu überwinden, und das Himmelreich auf Erden aufzurichten.
In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902 schreibt Mary Baker Eddy, die Führerin unseres großen Kreuzzuges (S. 14): „Ich empfehle als Wahlspruch für jeden Christlichen Wissenschafter — als lebendigen und lebenspendenden geistigen Schild gegen die Mächte der Finsternis —
‚Groß, nicht wie Cäsar, blutbefleckt,
sondern nur groß, soweit wir gut !‘ “
Durch die Demonstration des Guten im täglichen Denken und Handeln werden die herrlichen Hilfsmittel des Himmels der ganzen Menschheit zugänglich gemacht, Furcht und Sünde überwunden und Krankheiten geheilt.
Wenn ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft als Mitglied Der Mutterkirche oder einer Zweigkirche aufgenommen wird, so nimmt er die Glaubenssätze Der Mutterkirche an (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy, S. 497). Diese Glaubenssätze legen die Hauptpunkte der Christlichen Wissenschaft dar. Wenn sie verstanden, befolgt und demonstriert werden, so wird der Kreuzzug der Wahrheit dadurch gefördert und erfüllt seine christusähnliche Mission: — die gegenwärtigen Segnungen des Himmelreiches werden unser.
In seinem Brief an die Korinther schreibt der Apostel Paulus (2. Kor. 10:4, 5): „Die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen; wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi.“ Da unser Kreuzzug ein geistig mentales Unternehmen ist, müssen unsere Waffen geistig sein.
Diese Waffen sind die Eigenschaften Gottes, und wir gebrauchen sie erfolgreich in dem Maße, wie wir sie im täglichen Leben zur Anwendung bringen. Wenn wir der Liebe gemäß leben, so zerstört sie Haß und Furcht; wenn wir die Wahrheit betätigen, so zerstört sie Sünde, Krankheit und alle Disharmonie; wenn wir das Leben verstehen lernen, so überwindet es Untätigkeit, Übertätigkeit und selbst den Tod.
In dem Maße, wie wir diese geistigen Waffen im täglichen Leben gebrauchen, vertieft sich unsere Vergeistigung und wächst unser geistiges Verständnis, und wir identifizieren uns mit dem Christus, der wahren Selbstheit des Menschen, als dem unüberwindlichen Sohn Gottes. Diese Identifizierung befähigt uns, mit Paulus zu sagen (Phil. 4:13): „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“
Ausgerüstet mit den Waffen des Geistes, die er im täglichen Leben gebraucht, findet der Christliche Wissenschafter Kraft und Sicherheit. Wenn er in die Fußtapfen Jesu tritt, des großen Wegweisers, wird er befähigt, voll Mut und Siegesgewißheit voranzuschreiten. Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 41): „Der ehrliche Schüler der Christlichen Wissenschaft wird durch Christus, Wahrheit, geläutert und so für den Sieg in diesem veredelnden Kampf vorbereitet. Der gute Kampf muß von denen gekämpft werden, die Glauben halten und ihren Lauf vollenden. Die innerliche Reinigung muß anhalten: sie fördert das geistige Wachstum, ermöglicht es, die Höhen menschlichen Strebens zu erklimmen und so den Gipfel der Wissenschaft, der anders nicht gewonnen werden kann, zu erreichen — den Gipfel, wo der Kampf mit der Sünde für immer vorbei ist.“
Der echte Christliche Wissenschafter tritt niemals den Rückzug an. Er bleibt nie stehen in diesem veredelnden Ringen. Sein Motto ist: Immer vorwärts mit der Wahrheit, immer tätig mit der Wahrheit, immer der Wahrheit gehorsam, immer auf der Hut, wach und wachsam. Solch geistige Regsamkeit befähigt den Wissenschafter, selbst in der Gegenwart des Irrtums ruhig zu bleiben, Gleichmut zu entwickeln und durch die Erkenntnis der Allheit und Allgegenwart Gottes furchtlos zu sein.
Als Kreuzfahrer bleibt der Christliche Wissenschafter auf dem Pfade der Wahrheit. Er weicht niemals ab von dem Wege des rechten und folgerichtigen Denkens und Handelns. Er hält fest an der Norm der fleckenlosen Wahrheit, und so fällt er niemals in die Versuchung, Gemüt und Materie zu vermischen. An Stelle des Eigensinns und des blinden menschlichen Willens setzt er den Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen. Um Inspiration und immer klarere Begriffe von den großen Wahrheiten des geistigen Seins zu erlangen, wendet er sich an seine Lehrbücher, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“, sowie das Handbuch Der Mutterkirche und die anderen Schriften Mrs. Eddys.
Beständige Selbstprüfung charakterisiert die Tätigkeit des Christlichen Wissenschafters bei seinem geistigen Kreuzzug. Er betont Harmonie in all seinen Gedanken, Beziehungen und Tätigkeiten, trennt wachsam den Irrtum von der Wahrheit, und wirkt nur von dem Standpunkt der ewigen Vollständigkeit des Menschen als Gottes Idee aus.
Der echte Christliche Wissenschafter gibt niemals seine Stellung auf. Er bleibt im Kampf, immer bemüht, mehr zu tun, und in der Tat, jederzeit sein Bestes leistend, besonders wenn der sterbliche Augenschein suggeriert, daß die Schlacht verloren sei.
Zunehmende Vergeistigung vergrößert und erhöht die Fähigkeit, Nützlichkeit und Vielseitigkeit des aktiven Christlichen Wissenschafters. Er kann niemals der guten Dinge des Lebens, der Zufriedenheit, der Freundschaften, des Heims, des Fortschritts und des Erfolges beraubt werden. Der Christliche Wissenschafter ist kein farbloses Individuum. Er ragt empor unter den Menschen als guter Staatsbürger, guter Arbeitgeber, guter Angestellter, erfolgreiche Hausfrau und Mutter, vergeistigter Menschenfreund und wahrer Wohltäter der Menschheit.
Er bekundet in seiner täglichen Erfahrung die lebendige, aktive und siegreiche Gegenwart des Christus in jedem Gedanken und jeder Handlung. Mrs. Eddy sagt uns (Vermischte Schriften, S. 294): „Ein echter Christlicher Wissenschafter ist etwas Außerordentliches, ein Wunder in der Welt des sterblichen Gemütes. Mit selbstloser Liebe schreibt er die lebendige, fühlbare Gegenwart der Güte — ihre Macht und Majestät — in das Herz der Menschheit und überträgt sie in das Buch der Wirklichkeit. Er lebt für die ganze Menschheit und ehrt seinen Schöpfer.“ Was für ein Vorrecht ist es doch, zu dem großen Kreuzzug der Christlichen Wissenschaft zu gehören, und mit der Überzeugung wohlgetaner Arbeit und der Freude über die sich ihm bietenden Gelegenheiten sagen zu können: „Ich bin ein Christlicher Wissenschafter!“