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Der geistige Ursprung des Menschen

Aus der Juli 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Verstehen und Anwenden der Wahrheiten über den geistigen Ursprung des Menschen, wie sie in der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden, bringt unausbleiblich Heilung. Das folgende Beispiel veranschaulicht dies. Ein Schüler der Oberschule, der ein Christlicher Wissenschafter war, erkrankte an Rückenmark- und Hirnhautentzündung. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft wurde zu Hilfe gerufen, und an den Wahrheiten des wahren Seins wurde im Gebet festgehalten, im Einklang mit den Erklärungen über den geistigen Ursprung des Menschen, wie sie im ersten Kapitel der Genesis niedergelegt sind, nämlich: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“ In zwei Tagen wurde der Junge geheilt und war vollkommen gesund.

Der Mensch hat ein angeborenes Recht darauf, Gott, den Geist, widerzuspiegeln. Daraus folgt logischerweise, daß Gott, das Leben, das in geistigen Eigenschaften und unkörperlicher Substanz Ausdruck findet, das Sein des Menschen ausmacht und erhält. Da der Geist nichts ihm Unähnliches erschaffen konnte, wurde die Materie niemals tatsächlich erschaffen; deshalb konnte die Materie niemals in den Menschen eindringen, noch der Mensch in die Materie; und der Mensch ist nicht und war niemals den Begrenzungen und Gesetzen der Materie unterworfen. Das geistige Verständnis von dem wahren Wesen des Menschen berichtigt die materielle Disharmonie, indem es das menschliche Bewußtsein umwandelt und so dem Körper Heilung bringt.

Im Bericht von der geistigen Schöpfung im ersten Kapitel der Genesis lesen wir (Vers 3): „Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.“ So entfaltet sich jede Idee Gottes im Strahlenglanz der geistigen Herrlichkeit und Wirklichkeit. Die Worte (1. Mose 2:6): „Aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land“ leiten den Bericht von der falschen, materiellen Auffassung der Schöpfung ein; und dann lesen wir, daß Adam aus einem Erdenkloß gemacht wurde, und daß Eva aus einer Rippe Adams entstand. So entsprang aus Nebel und Finsternis der unerklärliche sterbliche Mensch.

Es ist nicht zu verwundern, daß die Sterblichen sich den Kopf darüber zerbrechen, wie sie ihren materiellen Ursprung erklären sollen, und daß sie sich umsonst bemühen, die nebelhafte Verschwommenheit des menschlichen Anfangs mit pyramidisch übereinander angehäuften materiellen Theorien zu deuten. Doch jeder Gedanke, jede Theorie, jede von den materiellen Sinnen hergeleitete Schlußfolgerung über den Ursprung des Menschen in der Materie ist ebenso unwahr wie ein Märchen. Die Annahme, daß man einen materiellen Ursprung und einen physischen Körper habe, ist eine sterbliche Selbsttäuschung. Christus Jesus lehrte (Matth. 23:9): „Ihr sollt niemand Vater heißen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“

Wenn das menschliche Bewußtsein geistig dazu erzogen wird, Gott als den Schöpfer des Menschen anzuerkennen und zu verstehen, und das göttliche Leben als den Erhalter des wahren Gesetzes des Seins zu erkennen, dann werden die Falschheiten, Fehler und Unfälle, welche die Annahme des Lebens in der Materie begleiten, ausgelöscht werden.

In dem Maße, wie unser Verständnis von der geistigen Schöpfung zunimmt, wird uns die Annahme von menschlicher Geburt und von Leben in der Materie genau so wie eine Allegorie erscheinen, wie die biblische Geschichte von Adam und Eva.

Materielle Geburt ist nicht der Anfang der materiellen Schöpfung. Der angebliche Anfang dieser falschen Schöpfung ist das sterbliche Gemüt. Es ist die irrige Annahme, die da sagt, wenn es überhaupt Leben gäbe, so müßte es als Materie und durch die Materie Ausdruck finden. Es ist die allgemeine falsche Annahme, die den ganzen materiellen Begriff schafft. Doch die Wissenschaft erzieht uns dazu, aus diesem falschen Begriff herauszuwachsen und die Vorstellung einer materiellen Geburt als unseren Ausgangspunkt vernunftgemäß und wissenschaftlich zurückzuweisen.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß Gottes Kinder schon geschaffen sind; denn Gottes Schöpfung ist vollständig. Während das sterbliche Gemüt seine Schöpfung nach der Vervielfältigung materieller Wesen bemißt, lehrt die Wissenschaft, daß die Schöpfung Gottes die unendliche Widerspiegelung des unendlichen Geistes ist, und daß die mannigfaltigen Wesenheiten des göttlichen Gemüts immerdar die Eigenschaften der Seele entfalten.

Das Prinzip ist der einzige Schöpfer, und es ist die einzige Macht, die alle Formen geistiger Widerspiegelung regiert. Die geistige Widerspiegelung kennt keine Geburt. Eine geistige Idee hat keinen Anfang. Wir müssen verstehen lernen, daß der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, immerdar die göttliche Substanz des Geistes entfaltet, daß sein bewußtes Wesen und Sein freudig die Natur der Seele zum Ausdruck bringt. Die individuelle Widerspiegelung Gottes ist ebenso endlos und alterlos wie das göttliche Prinzip, der ewige Schöpfer des Menschen. Das Altern ist das umgekehrte Bild des sterblichen Gemüts von der nie-endenden Widerspiegelung und Entfaltung der überirdischen Frische des göttlichen Gemüts, die der geistige Mensch darstellt.

Der allgemeine Glaube der Menschen an einen materiellen Ausgangspunkt ist die Pandorabüchse, aus der alle Hoffnungslosigkeit des sterblichen Daseins entsprang. Der Irrtum der Zeitalter besteht darin, unsere Existenz zwischen einen Geburtstag und einen Todestag einzuengen — einen Anfang und ein Ende. Könnte das die Geschichte des Menschen sein, des Ebenbildes und Gleichnisses Gottes? Der Mensch; die Idee Gottes, lebte vor dem menschlichen Begriff der Geburt, und er lebt weiter nach der Annahme des Todes. Wir werden in dem Verhältnis aufhören, an den Traum von Geburt und Tod zu glauben, wie die Falschheit dieser Vorstellungen durch das in der göttlichen Wissenschaft offenbarte Licht enthüllt wird. Das wirkliche Leben des Menschen ist nicht in der Materie; der Mensch geht nicht ein in die Materie und kommt nicht aus der Materie heraus.

Die Christliche Wissenschaft behandelt das materielle Universum und den sterblichen Menschen in nicht mißzuverstehenden Ausdrücken. Sie ersetzt die falschen Daseinsbegriffe durch die geistigen Wahrheiten über Gott und den Menschen. Die Materie gibt ihre falschen Ansprüche auf, wenn die Tatsache des geistigen Ursprungs des Menschen verstanden wird. Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Werk „Unity of Good“ (Die Einheit des Guten, S. 50): „Die Materie und das Böse können kein Bewußtsein besitzen, und das Bewußtsein sollte nicht böse sein. Nehmt diese Regel der Wissenschaft als wahr an, und ihr werdet beobachten, wie materieller Ursprung, sowie Wachstum, Reife und Tod der Sünder als Geschichte des Menschen verschwinden, und wie die ewigen Wahrheiten des Seins erscheinen, worin der Mensch die Widerspiegelung des unwandelbaren Guten ist.“

Der Mensch ist der Sprößling eines vollkommenen Gottes; daher ist er vollkommen. Der Mensch ist die Widerspiegelung eines vollständigen Gottes: daher ist er vollständig. Da nichts zu Gott hinzugefügt werden kann, kann auch nichts zu Seiner Widerspiegelung hinzugefügt werden. In dem Maße, wie wir die geistige Natur des Menschen durch die Wissenschaft verstehen lernen, wird das menschliche Denken sich erweitern und das Verständnis des wahren Seins erlangen. Gott war zufrieden mit Seiner Schöpfung. Könnte dann Sein Mensch weniger als zufrieden sein?

Gott sah, daß Seine Schöpfung gut war, und Er erkannte sie als vollständig. Daher kann der Mensch nicht umhin, stets mit Güte und Vollständigkeit identifiziert zu sein. In der göttlichen Wissenschaft ist der Mensch sich immer seines geistigen Ursprungs und seiner unwandelbaren Vollkommenheit als Kind Gottes bewußt.

Wenn wir in unserem Bewußtsein an der geistigen Wahrheit von der Schöpfung festhalten, so wird dies unsere ganze menschliche Erfahrung heben. Unser menschliches Leben wird fruchtbringender werden in dem Maße, wie menschliche Annahmen und Begrenzungen überwunden und geistige Wahrheiten als die gegenwärtigen Tatsachen vom wahren Sein des Menschen erkannt werden. Dann werden wir nicht von der Suggestion beeinflußt werden, daß ein Sichzurückziehen vom Geschäftsleben uns aller nutzbringenden Tätigkeit berauben kann, sondern wir werden immer neue Gelegenheiten suchen, Gutes zu tun.

Der junge Mensch wird nicht zugeben, daß die Fähigkeit, Erfolg zu erzielen, nur dem gereiften Menschen vorbehalten ist, sondern er wird vorwärtsdringen und seine Verbundenheit mit dem göttlichen Gemüt, dem Urquell aller Substanz, beweisen. Weise Eltern werden ihren Kindern eine bessere Grundlage des Denkens und Lebens übermitteln, wodurch diese befähigt werden, Laufbahnen von größerer Bedeutung und höheren Leistungen zu suchen und zu finden.

Kraft dieser Erkenntnis der wahren Schöpfung wird der Geschäftsmann ins Leben treten mit einem richtigen Begriff von sich selber und seinem Nächsten, der hinwieder mehr Harmonie und Wohlwollen in seinen menschlichen Beziehungen zeitigt. Ebenso wird auch die Hausfrau die Atmosphäre des Heims heben, in dem die Familie in Zufriedenheit und Tugend lebt. Jede Einzelheit des menschlichen Lebens wird verklärt, wenn der Strahlenglanz der Seele geistig darauf gerichtet wird. Der geistige Ursprung des Menschen ist keine Theorie, sondern eine unwiderlegliche Wahrheit, die praktisch angewendet werden muß, um das Menschengeschlecht zu segnen und zu heben.

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