Die Anwendung der schlichten Wahrheiten, die ich in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt hatte, ob im Klassenzimmer oder im Büro, ist mir stets hilfreich gewesen. Ich habe ebenfalls Beweise davon gehabt, daß die Christliche Wissenschaft, wenn man sie richtig anwendet, die Heilung von schweren Krankheiten bewirkt.
Jedesmal wenn ich mich in Demut und Gebet an Gott wandte, habe ich erfahren, daß Er „eine Hilfe in den großen Nöten“ ist (Ps. 46:2). Unter den zahlreichen Beweisen der Liebe Gottes sind einige, von denen ich gern hier berichten möchte. Während des Krieges war ich in einer Gegend, weit entfernt von meiner Heimat. Lediglich durch die Fernbehandlung einer Ausüberin wurde ich von einer Schleimhautentzündung im Munde geheilt.
Im Jahre 1948 fühlte ich mich plötzlich sehr erschöpft und mußte aufhören zu arbeiten. Gemäß den Vorschriften meiner Arbeitsstelle, konsultierte ich einen Arzt, um mir eine Bescheinigung zu holen, die es mir ermöglichen würde, mich für einige Tage beurlauben zu lassen. Nach einer gründlichen Untersuchung erklärte der Arzt, daß ich die ersten Anzeichen von Lungenschwindsucht hätte; er ordnete an, daß ich eine Heilanstalt in den Bergen besuchen und mich dort eine Zeit lang ausruhen sollte.
Als ich dem Arzt erklärte, ich möchte mich lieber nicht ärztlich behandeln lassen, schien er sehr beunruhigt zu sein und sagte: „Sie wissen nicht, welcher Gefahr Sie sich aussetzen. Ich habe Leute, die weniger krank waren als Sie, gekannt, die niemals geheilt wurden, weil sie einfach meinen Rat ablehnten. Ich weiß nicht, ob ich berechtigt bin, Sie tun zu lassen, was Sie wollen.“
Um ihn zu beruhigen, versprach ich, ihn nach vierzehn Tagen wieder aufzusuchen. Sobald ich das Sprechzimmer verlassen hatte, rief ich die Ausüberin an, die mir so oft beigestanden hatte. Andachtsvolle Arbeit wurde sofort aufgenommen, und als ich zwei Wochen später den Arzt wieder besuchte, fand er zu seinem großen Erstaunen keine Spur mehr von der Krankheit.
Röntgenaufnahmen bestätigten diese vollständige Heilung. Jedesmal wenn es seitdem nötig war, mich ärztlich untersuchen zu lassen, war das Ergebnis ganz normal.
Vor dieser Heilung hatte ich stets ein Gefühl von Schwermut und Einsamkeit. Jahrelang hatte ich vergeblich nach Zufriedenheit und Glück gesucht. Eines Morgens, kurz nach der obenerwähnten Heilung, hatte ich eine Empfindung, als ob Ketten von meinen Schultern abfielen, und zum ersten Mal fühlte ich mich frei und glücklich.
Einige Monate später hatte ich den Wunsch, die Vereinigten Staaten zu besuchen, aber meine finanzielle Lage versprach mir keine Möglichkeit zu solch einer Reise. Durch die Hilfe großzügiger Freunde hatte ich jedoch die Freude, der Jahresversammlung Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, beizuwohnen. Diese Erfahrung befähigte mich, die Stellung Mary Baker Eddys als Führerin unserer Bewegung besser einzuschätzen.
Ich bin äußerst dankbar für all die Segnungen, die mir zuteil geworden sind, ganz besonders für die Hilfe der Christlichen Wissenschaft in der Überwindung eines Gefühls der Trennung beim Hinscheiden eines meiner Lieben. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (Vorw., S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Dieser Erklärung kann ich von ganzem Herzen zustimmen.
Ich bin auch dankbar dafür, daß es mir vergönnt war, mehrere Jahre lang die Sonntagsschule zu besuchen, und auch dafür, Mitglied Der Mutterkiche und einer Zweigkirche zu sein. — Bagneux (Seine), Frankreich.
