Der augenblickliche Wettbewerb im Kampf um die Überlegenheit in materiellen Rüstungen führt den Christlichen Wissenschafter zu der Erwägung des Wesens der geistigen Waffen, die dabei helfen werden, die Verheißung zu erfüllen, die bei der Geburt Jesu gegeben wurde (Lukas 2:14): „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“
Die Waffen des Christlichen Wissenschafters, sowohl zur Vorbeugung als auch zur Verteidigung, sind stets zur Hand und unfehlbar in ihrer Wirkung. Sie veralten niemals. Diese Waffen sind ganz und gar geistig. Es sind die großen lebendigen Wahrheiten, die Jesus bei seiner täglichen Arbeit anwandte, und die unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy uns in ihren Schriften enthüllt hat. Sie stehen allen Menschen zur Verfügung; doch nur durch geistiges Gebet können wir Nutzen aus ihrer Anwendung ziehen.
Die Wirksamkeit des Gebets wird in dem Maße erhöht, in dem man in sich selbst eine klare Vorstellung von der Allmacht Gottes, des Guten, erlangt, sowie von der wahren Natur des Menschen als der unzerstörbaren, vollkommenen Idee des Geistes. Solches Gebet erheischt höchste Hingabe an das Gute. Es verwirft die materielle Vorstellung vom Dasein als unwirklich und identifiziert alle Menschen als Kinder Gottes, eine universale Brüderschaft geistiger Ideen.
Wenn das Menschliche Denken durch das gebetvolle Anwenden der Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft allmählig geläutert und vergeistigt wird, so nähert sich die folgende Verheißung, die wir im 54. Kapitel des Buches Jesaja finden, ihrer Erfüllung (Vers 17): „Einer jeglichen Waffe, die wider dich zubereitet wird, soll es nicht gelingen; und alle Zunge, so sich wider dich setzt, sollst du im Gericht verdammen. Das ist das Erbe der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht der Herr.“
Die Wirksamkeit des auf den Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft beruhenden Gebetes wird im Überwinden aller kriegerischen Elemente im eigenen Denken augenscheinlich werden und im schließlichen Überwinden der Kriege zwischen den Völkern. Der Apostel Jakobus schreibt (4:1): „Woher kommt Streit und Krieg unter euch? Kommt's nicht daher: aus euren Wollüsten, die da streiten in euren Gliedern?“
Jesus tadelte sowohl den tierischen Mut als auch den Groll des Jüngers, der beim Verrat des Wegweisers sein Schwert zog und dem Knecht des Hohenpriesters ein Ohr abhieb. Als er den Mann heilte, sagte er zu seinem impulsiven Jünger (Matth. 26:52): „Stecke dein Schwert an seinen Ort! denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“
Mrs. Eddy war entschieden gegen allen Krieg. Sie war der Ansicht, daß Auseinandersetzungen zwischen Völkern durch Schiedsspruch beigelegt werden sollten.
In einer im Mai 1908 im Christian Science Journal veröffentlichten Botschaft gibt unsere Führerin allen Christlichen Wissenschaftern ein Beispiel für die Anwendung inbrünstigen Gebets zur Verhütung von Krieg. Sie schreibt: „Seit vielen Jahren habe ich täglich gebetet, daß es keinen Krieg, kein barbarisches Abschlachten unserer Mitmenschen mehr geben möge, und daß alle Menschen auf Erden und auf den Inseln des Meeres einen Gott, ein Gemüt haben, und Gott über alles lieben möchten und ihren Nächsten wie sich selbst“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 286). Das sollte in diesen Tagen unharmonischer und bedrohlicher Zustände in der Welt das Gebet aller Christlichen Wissenschafter sein.
Gerechtes Gebet bedeutet, Gottes unwandelbaren Gesetzen gehorsam zu sein und alle Menschen selbstlos zu lieben. Worte ohne Taten sind fruchtlos. Geistiger Krieg ist eine beständige gedankliche Tätigkeit, und dieser Krieg wird geführt werden, bis aller Irrtum im menschlichen Denken überwunden ist. Mrs. Eddy sagt von diesem Krieg (Vermischte Schriften, S. 215): „Meine Schüler stehen am Anfang ihrer Betätigung in der Christlichen Wissenschaft; sie haben einen langen Kampf mit dem Irrtum in sich und in andern auszufechten, und in diesem Stadium müssen sie das Schwert des Geistes ziehen.“ Und sie fügt hinzu: „Sie können zu Anfang nicht die Haltung einnehmen, noch die Worte gebrauchen, die Jesus am Ende seines heilenden Wirkens gebrauchte.“
Die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft sind absolut. Durch die tägliche Bejahung und Demonstration dieser Wahrheiten in der individuellen Erfahrung wird schließlich Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen erreicht werden.
Der Hirtenknabe David, der dem Riesen Goliath zurief, daß er im Namen des allerhabenen Gottes der ganzen Welt käme, würde versagt haben, wenn er nicht bereits früher, als er seines Vaters Schafe gegen die wilden Tiere verteidigte, sein Vertrauen bewiesen hätte. Er hatte seine Gaben beständig angewandt und Wachsamkeit, Genauigkeit und Furchtlosigkeit entwickelt, welche ihn nun befähigten, direkt auf sein Ziel loszugehen. Seine wirkungsvollste Waffe war jedoch sein Vertrauen auf Gott. Damit war er nicht nur darauf vorbereitet, den riesenhaften Philister anzugreifen, sondern auch die verwundbarste Stelle seines Gegners zu treffen und ihn mit einer Schleuder und einem Kieselstein zu fällen.
Geistige Waffen, die ehrlich und beständig in einem mit der Macht des Christus, der Wahrheit, erfüllten Bewußtsein angewendet werden, sind den materiellen Waffen stets überlegen. In einem Brief an eine Zweigkirche schreibt unsere Führerin über geistige Waffen (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 185): „Der Friede der Liebe ist verkündet worden und das Schwert des Geistes ist gezogen; und es wird nicht eher in die Scheide gesteckt werden, bis die Wahrheit siegreich über die ganze Erde herrscht. Wahrheit, Leben und Liebe sind gewaltig, wo immer sie gedacht, gefühlt, gesprochen oder geschrieben werden — auf der Kanzel, im Gerichtssaal, am Wegrande oder im Heim. Sie sind die unbesiegbaren Sieger.“
