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Gott der alleinige Erzeuger und Versorger

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Januar 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als der Meister den Philippus fragte: „Wo kaufen wir Brot, daß diese essen?“ (Joh. 6:5), geschah dies, um ihn zu prüfen; denn Christus Jesus wußte wohl, daß keine Notwendigkeit bestand, das zur Speisung der Menge nötige Brot zu kaufen. Er kannte die dem Menschen göttlich verliehene Macht, durch den Geist jede Menge Nahrung zu beschaffen und jedes Bedürfnis zu befriedigen. Denken wir in unserer sterblichen Auffassung von den Dingen nicht immer noch, wie Philippus damals dachte? Berechnen wir nicht die Möglichkeit ausreichender Versorgung nach dem, was sichtbar vorhanden ist? Glauben wir nicht, wir hätten nur soviel Vorrat, wie unsere materiellen Sinne wahrnehmen?

Jesus aber schaute auf zu Gott als dem Schöpfer aller Dinge und Urquell aller Versorgung. Er sagte Dank für die vorhandene Nahrung und für die Macht, den Menschen die göttliche Fülle nutzbar zu machen. Dann brach er das Brot und teilte es denen aus, die Mangel litten. Er ließ sich nie durch das Sinnenzeugnis beirren, auch verließ er sich nicht auf den Überfluß eines anderen.

Der Wegweiser bewies, daß alles, was die Menschen nötig haben, in der Substanz des Geistes schon vorhanden ist. Er wußte, daß die geistige Substanz mental und darum unbeschränkt ist, im Gegensatz zu dem sterblichen Begriff von Substanz als materiell und daher endlich und begrenzt.

Die moderne Physik lehrt uns, daß die materielle Welt, die wir mit den Sinnen wahrnehmen, und alles, was sie enthält, die Produkte physischer Kräfte sind. Für den Physiker aber sind diese Kräfte nach wie vor ein Rätsel. Doch die göttliche Wissenschaft löst das Rätsel. In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt Mary Baker Eddy (S. 484): „Physische Kraft und sterbliches Gemüt sind eins.“ Die physische Kraft, die wir als Materie wahrnehmen, und das Gemüt, mit dem wir die Wahrnehmung machen, sind ein und dasselbe, ein irriger Bewußtseinszustand.

Der Irrtum möchte uns vortäuschen, daß Leben und Substanz in materiellen Formen zu finden sind; doch die Wissenschaft zeigt uns, daß diese Formen mentale Vorstellungen sind, Illusionen der körperlichen Sinne. Um das Bild zu ändern, haben wir also nur das Denken zu ändern, das das Bild hervorruft. Wir brauchen daher nicht außerhalb unseres eigenen Ichs nach Versorgung, Wohlbefinden oder besseren Verhältnissen auszuschauen. Durch die Vergeistigung unseres Denkens und Handelns unterwerfen wir das irdische Selbst unserem geistigen Selbst.

Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 264): „Wenn die Sterblichen richtigere Anschauungen über Gott und den Menschen gewinnen, werden zahllose Dinge der Schöpfung, die bis dahin unsichtbar waren, sichtbar werden.“ Diese Wahrheit offenbart sich auf verschiedene Art und Weise. Sie versorgt uns mit dem, was wir bedürfen, gleichviel ob es sich nun um Gesundheit, Kraft, Intelligenz oder inneren Frieden handelt. Sie mag uns helfen, die Freunde und Gefährten zu finden, die uns fehlen, oder was wir auch nötig haben für unser gegenwärtiges Wohlergehen.

In dem Verhältnis, wie wir lernen, das falsche menschliche Bewußtsein mit seinen endlichen Annahmen durch das göttliche Bewußtsein mit seinem unendlichen Reichtum an vollkommenen Ideen zu ersetzen, werden wir befähigt, diese wahren Ideen beharrlich in unserem Denken zu hegen. So werden wir die Demonstration des Guten sehen, das tatsächlich immer vorhanden ist, das uns jedoch dem Augenschein unserer begrenzten Sinne gemäß zu mangeln scheint.

Wir müssen unser Bewußtsein zu dem Standpunkt der Vollkommenheit in Gott, dem göttlichen Gemüt, erheben, um imstande zu sein, Jesu Werke zu vollbringen. Durch geistiges Verständnis bringen wir alles Wünschenswerte in die menschliche Erfahrung.

Solange wir aber sagen: „Ich kann nicht“, mesmerisieren wir uns selbst in den Glauben, von Gott abgetrennte Wesenheiten zu sein, und verfehlen unseren Lebenszweck, der darin besteht, Gott widerzuspiegeln. Sagte nicht Jesus: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater“ (Joh. 14:12)? Und war es nicht seine Mission, die Menschen zu lehren, so erfolgreich wie er selber zu heilen, durch die Erkenntnis des immer gegenwärtigen Christus?

Gott ist unendlich reich, und es ist nicht Sein Wille, daß es Seinen Kindern an etwas Gutem mangele. Der Mensch kann sich alles, was er wirklich braucht, aus der göttlichen Quelle beschaffen, durch geistiges Verständnis. Um aber zu diesem Zweck mit unserem Schöpfer in unmittelbare Verbindung zu treten, müssen wir uns bestreben, den falschen Begriff von unserer wahren Selbstheit als eigensüchtig abzulegen. Wir müssen unsere wahre Wesenheit als Ausdruck der göttlichen Liebe erkennen, wie die Christliche Wissenschaft es uns lehrt.

Bei diesem Bestreben kann uns die Goldene Regel (Matth. 7:12): „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“, als vollkommene Richtschnur dienen. Wie segensreich sich ein Verhalten im Einklang mit diesem Gebot auswirkt, wurde mir in meiner beruflichen Praxis als Leiter eines kommunalen Versorgungsbetriebes bewiesen: Die Elektrizitäts-, Gas- und Wasser-versorgung der Stadt befand sich bei meinem Dienstantritt in äußerst schlechter Verfassung. Die Wasserversorgung war infolge geringer Quellenergiebigkeit mangelhaft; die Arbeiterschaft verhielt sich uninteressiert und sehr negativ.

Da ich erkannt hatte, daß ich nur im Geiste tätiger Nächstenliebe die Goldene Regel befolgen konnte, war ich bemüht zu helfen, wo Hilfe not tat. Sobald die Arbeiter fühlten, daß ich als ihr Betriebsleiter ein warmes Empfinden für sie hatte, wandelte sich ihr Verhalten in größere Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung um; und bald schien kein Maß an Dienstleistungen mehr zu groß zu sein. Mein Bemühen, jederzeit human zu handeln und in jedem Mitarbeiter nur das wahre Selbst als die Widerspiegelung Gottes zu sehen, erwies sich über alles Erwarten segensreich.

Doch als Christlicher Wissenschafter durfte ich auch die Mängel im materiellen Zustand der Betriebe nicht als wirklich und unabänderlich hinnehmen. Um sie zu heilen, mußte neben den praktischen Maßnahmen die Unwirklichkeit des materiellen Augenscheins erkannt und die Tatsachen der einen vollkommenen Schöpfung, des einzigen wahren Seins, im Bewußtsein festgehalten werden.

Die städtischen Betriebe gesundeten, und die Produktion ging sprunghaft in die Höhe. Ungeeignete Angestellte schieden freiwillig und ohne mein besonderes Zutun aus, und befähigte Kräfte traten an ihre Stelle. Gleichzeitig wurde auch die Wasserversorgung sichergestellt, indem ich durch geistige Eingebung dazu geführt wurde, die vorhandenen Brunnen entsprechend zu vertiefen, wobei ein Grundwasser von großer Ergiebigkeit erschlossen wurde.

Diese und andere Erfahrungen haben mir bewiesen, daß Gott, die göttliche Liebe, der alleinige Erzeuger und Versorger ist; daß im göttlichen Gemüt genügend Substanz für jede Notlage vorhanden ist; und daß die Fülle des göttlichen Gemüts immer jedes menschliche Bedürfnis stillt. Wenn wir uns frei von Egoismus, Materialismus und Standesdünkel vertrauensvoll mit dem göttlichen Gemüt in Verbindung setzen und in selbstlosem Dienst für die Gesamtheit Güte, Geduld, Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, wird sich das Wesen Gottes, des göttlichen versorgenden Prinzips, in unserer Erfahrung bekunden.

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