Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der absolute Glaube, der heilt

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn jemand durch seine eigene Heilung oder durch die Heilung eines Familienmitgliedes zur Christlichen Wissenschaft geführt worden ist, so ist es ganz natürlich, daß er wissen will, wie die Christliche Wissenschaft heilt, was ein heilendes Gebet ausmacht. Beim Suchen nach einer Antwort auf diese Fragen wird der Fragende wohl daran tun, das mit „Gebet“ überschriebene Kapitel im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy zu studieren. Hier lesen wir wie folgt (S. 1): „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.“

Jemand, der gerade erst die Christliche Wissenschaft kennen gelernt hatte, konnte mit dem Begriff des Wortes „Glaube“ nicht leicht fertigwerden. Er hatte sich eine besondere Auffassung zueigen gemacht, und für ihn bedeutete Glauben etwa ein Fürwahrhalten, ohne Verständnis noch Beweis.

Als aber ein Mitglied seiner Familie durch die Christliche Wissenschaft von einem Leiden geheilt worden war, das von den Ärzten allgemein für unheilbar gehalten wurde, genügte ihm diese Auffassung von Glauben nicht mehr. Er erkannte, daß der Beweis heilenden Glaubens, wie er ihn durch die Heilung seines Familienmitgliedes erlebt hatte, seinen Ursprung in etwas Höherem haben mußte als dem bloßen Fürwahrhalten der Wahrheit.

Eines Tages wurde in einer Mittwochabendversammlung einer christlich-wissenschaftlichen Kirche das Lied Nr. 44 in dem alten deutschen Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Ausgabe von 1924) gesungen. In dem zweiten Vers dieses Liedes heißt es in Bezug auf solches Glauben wie folgt:

„Das aber ist kein Menschenwerk,
Gott muß es uns gewähren.
Drum bitt’, daß er den Glauben stärk’
Und in dir woll’ vermehren.“

Als er zu Hause über diese Worte nachdachte, kam ihm die Erleuchtung. Er erkannte, daß der absolute Glaube von Gott kommt, daß er das In-Erscheinung-Treten des Göttlichen im menschlichen Bewußtsein ist. Dieser Glaube offenbart sich in selbstloser Liebe, einer Liebe, die die Widerspiegelung Gottes ist, der göttlichen Liebe.

Christus Jesus sagte (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Jesus vollbrachte seine wunderbaren Werke durch sein geistiges Verständnis der göttlichen Liebe, die keine Sünde, keine Furcht, keine Krankheit, keinen Mangel und keinen Tod kennt.

Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 14): „Gänzlich getrennt von der Annahme und dem Traum des materiellen Lebens ist das göttliche Leben, welches geistiges Verständnis und das Bewußtsein von des Menschen Herrschaft über die ganze Erde offenbart. Dieses Verständnis treibt Irrtum aus und heilt die Kranken, und mit ihm kannst du sprechen, wie einer, der Vollmacht hat‘.“

Durch christlich-wissenschaftlich verstandenen Glauben legen wir die falsche menschliehe Auffassung ab, um für das Göttliche Raum zu schaffen. Um diesen Glauben zu erlangen, müssen wir den Weg gehen, den unser Meister uns wies, die Goldene Regel befolgen und unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Der absolute Glaube und die selbstlose Liebe finden Ausdruck in dem empfänglichen Herzen und bringen göttliche Segnungen hervor, wie der nachstehende Vorfall zeigt.

Eine Frau brachte ihren Stiefsohn zu der Sonntagsschule einer christlich-wissenschaftlichen Kirche in einer Stadt in einiger Entfernung von dem Ort, in dem sie lebte. Als die Sonntagsschule beendet war, bat die Mutter den Sonntagsschullehrer um eine Unterredung. Sie sagte ihm, der Junge habe seine eigene Mutter vor zehn Jahren verloren und mache ihr große Schwierigkeiten in der Erziehung. Oft sei er lieblos, unfolgsam und undankbar. Er komme auch mit dem Wachsen nicht von der Stelle. Das Schlimmste aber sei, daß er seit seiner Kindheit mit einem üblen Leiden behaftet sei, das ihn jede Nacht überfalle.

Der Sonntagsschullehrer sagte ihr unter anderem, daß sie dem Jungen so viel Liebe geben solle, wie ihr möglich wäre, und ihn als das ansehen, was er in Wirklichkeit war, Gottes geliebtes Kind. Die Mutter verstand noch nicht viel von der Christlichen Wissenschaft, sie war aber sehr aufgeschlossen für das, was der Sonntagsschullehrer ihr sagte.

Nach einigen Monaten erschien die Mutter in der Mittwochabendversammlung jener Kirche und suchte nach der Versammlung den Sonntagsschullehrer. Als sie ihn gefunden hatte, sagte sie ihm, daß seit jenem Tage, wo sie mit ihm über den Jungen gesprochen habe, das nächtliche Leiden nicht wieder aufgetreten, und der Junge ein ganz anderer geworden sei. Er sei jetzt sehr liebevoll und mache ihr viel Freude. Und er sei auch gewachsen, etwa 10 Zentimeter seit jenem Tage.

Was hatte diese plötzliche Veränderung hervorgebracht? Es war die unendliche Liebe, die sich als selbstlose Liebe im Bewußtsein der Stiefmutter kundgetan und durch absoluten Glauben eine unmittelbare und vollkommene Heilung bewirkt hatte.

Absoluter Glaube und selbstlose Liebe sind immer wirksam. Mrs. Eddy sagt auf Seite 365 ihres Lehrbuches: „Wenn der Wissenschafter seinen Patienten durch die göttliche Liebe erreicht, wird das Heilungswerk in einem Besuch vollbracht werden, und die Krankheit wird wie der Tau vor der Morgensonne in ihr natürliches Nichts vergehen.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1959

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.