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Der vergebliche Ruf der heutigen Zeit: „Baal, erhöre uns!“

Aus der März 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Prophet Elias schalt einmal die Kinder Israel (1. Kön. 18:21): „Wie lange hinket ihr auf beide Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist's aber Baal, so wandelt ihm nach.“ Er forderte dann die Propheten Baals auf, ihre Götter anzurufen, und er wollte den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen, um vor den Augen des Volkes kundzutun, welcher von beiden allerhaben war, Gott oder Baal.

Die falschen Propheten, lesen wir, „riefen an den Namen Baals vom Morgen an bis an den Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns!“ Doch ihre Rufe waren vergeblich, denn ihr Gott war machtlos.

Unmittelbar darauf betete Elias zu Gott, und sein inständiges Gebet wurde so offenkundig erhört, daß uns erzählt wird, das Volk „fiel ... auf sein Angesicht und sprach: Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!“

In Zeiten der Not und Gefahr mag man versucht sein, sich an die Materie um Hilfe zu wenden. Aber eine solche Einstellung ist eine Form von Abgötterei, und wenn man ihr den Vorrang vor Gott gibt, mag sich daraus ein hoffnungsloser Schrei ergeben, ähnlich dem der Propheten von Baal: „O Materie, hilf uns!“

Als eine Bedingung für den Fortschritt und die Gesundheit fordert die Christliche Wissenschaft rückhaltloses Vertrauen auf Gott als die allerhabene und einzige Macht. Wenn wir uns auf etwas verlassen, das geringer als Gott ist, so führt dies dazu, unseren Fall zu schwächen. Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 492): „Als General Grant seinen Feldzug besprach, sagte er:, Ich beabsichtige ihn nach diesem Grundsatz auszufechten, sollte es auch den ganzen Sommer in Anspruch nehmen.‘ Die Wissenschaft sagt: Alles ist Gemüt und die Idee des Gemüts. Nach diesem Grundsatz mußt du es ausfechten. Die Materie kann dir nicht helfen.“

Es ist durchaus nicht unvernünftig, sich in jeder Schwierigkeit auf Gott, Geist, Gemüt zu verlassen. Tatsächlich zeigt ein Sich-Verlassen auf die Materie eine Unwissenheit von Gottes Allmacht an. Sich an die Materie zu wenden, um die Materie zu heilen, heißt nur, einen Irrtum auf einen anderen Irrtum wirken zu lassen, auf Grund der Annahme, daß Kraft in der Materie sei; wohingegen Gott die einzig wirkliche Macht ist, und Er ist allerhaben.

Ein bloßer Glaube an die Regeln der Mathematik genügt nicht, um die Rechenaufgabe eines Schülers zu lösen. Er muß diese Regeln verstehen und anwenden. Ebenso muß der Christliche Wissenschafter, der das göttliche Prinzip der Christlichen Wissenschaft in zunehmendem Maße beweisen möchte, die Gesetze Gottes verstehen und im täglichen Leben anwenden. Ein Mensch wird oft durch das einfache Vertrauen auf Gottes Gesetze oder durch das Lesen von Mrs. Eddys Schriften in Verbindung mit der Bibel geheilt. Es gibt jedoch keine materialistische Anbetung in der Ausübung der Christlichen Wissenschaft, keinen Stillstand. Unser Erfolg in dieser Wissenschaft beruht auf einem intelligenten, geistigen Verständnis von Gott und dem Menschen, Seinem Bild und Gleichnis.

In bezug auf die materielle Anbetung schreibt Mrs. Eddy Folgendes in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 151): „Wir lernen aus der Heiligen Schrift, daß die Anhänger Baals — die Sonnenanbeter — vergeblich danach trachteten, durch die Natur zum Gott der Natur aufzuschauen, und so nicht in der Lage waren, alle Ursache und Wirkung zu entdekken. Sie blickten nicht höher als zum Symbol auf und gaben sich damit zufrieden. Diese Abweichung vom Geist, diese Anbetung der Materie im Namen von Natur war zu jener Zeit Götzenanbetung und ist es noch heute.“

Jede Abweichung vom Geistigen ist eine Form der Götzenanbetung. So ist zum Beispiel Haß, selbst wenn er als eine Erwiderung auf Haß zum Ausdruck gebracht wird, eine Form der Götzenanbetung. Es ist ein vergeblicher Versuch, seinen Zorn durch Haß anstatt durch Gott, die göttliche Liebe, besänftigen zu lassen. Sich der Furcht zu ergeben, bedeutet, daß wir sie in unserem Leben als eine Macht anerkennen, die größer ist als die „vollkommene Liebe“, von der Johannes sagt (1. Joh. 4:18), sie „treibt die Furcht aus“.

Die Weisheit vernichtet Unwissenheit, Licht zerstört Dunkelheit, Gesundheit löscht Krankheit aus. Der Irrtum bessert sich niemals. Seine einzige Macht ist die, sich selbst zu zerstören.

In einem Zeitalter der Ungewißheit in bezug auf kommende Ereignisse, sollten wir auf den unendlichen Allmächtigen, auf das Gemüt, nicht auf Baal, vertrauen. Es gibt eine immergegenwärtige Macht, die wir fühlen, und von der wir in jeder Stunde der Not Gebrauch machen können. Es ist die Macht, die Christus Jesus uns allen dringend anempfahl. Es ist seine Botschaft der Erlösung, der Sicherheit und des Heilens. Das Anerkennen der Macht Gottes und der Gehorsam gegenüber dieser Macht wird unsere menschlichen Handlungen führen und unsere wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, militärischen und bürgerlichen Angelegenheiten richtiger leiten, als unser materielles Planen, bei dem Gott außer Acht gelassen wird.

Es gibt keine Macht, die Gott gleichkommt. Gott ist tatsächlich die Allmacht, die einzige Macht. Nur der Irrtum behauptet das Gegenteil. In diesem Zeitalter werden die Menschen allmählich gezwungen, zwischen Gott und den mutmaßlichen Annahmen des fleischlichen Gemüts zu wählen. Wenn sie ihre Hoffnungen auf die Materie gescheitert sehen, sollten sie ihre Herzen der verheißenen Erlösung in Christus aufschließen. Und die Christliche Wissenschaft steht ihnen zur Verfügung, um ihnen zu helfen, jede gerechte Hoffnung neu zu beleben, jede Krankheit zu heilen, jede Disharmonie zu überwinden.

In Christus gibt es keinen Irrtum. Man kann es sich nicht erlauben, in Unwissenheit über die Forderungen des Christus zu bleiben, wenn man die Segnungen des Christus erlangen will. Um geführt, erlöst und geheilt zu werden, muß man die Irrtümer des Sinnes überwinden, die die Schwierigkeit verursacht haben. Man muß im geistigen Verständnis wachsen und die Regeln der Gottheit befolgen.

In „Wissenschaft und Gesundheit“ führt Mrs. Eddy aus (S. 82): „In einer Welt der Sünde und Sinnlichkeit, die einer größeren Kraftentwicklung entgegeneilt, ist es weise ernstlich zu erwägen, ob man durch das menschliche Gemüt oder durch das göttliche Gemüt beeinflußt wird.“ Und dann fügt sie hinzu: „Was die Propheten Jehovas taten, mißlang den Anbetern des Baal; dennoch erhoben List und Täuschung den Anspruch, daß sie dem Werk der Weisheit gleichkommen könnten.“

Auch heute noch erheben List und Täuschung den Anspruch, daß sie den Werken Gottes, des göttlichen Gemüts, gleichkommen können. Aber der Schrei: „Baal, erhöre uns!“ bleibt von der gemütlosen Materie unbeantwortet, wohingegen das demütige Gebet zu dem allmächtigen und immergegenwärtigen Gott, den Aufrichtigen Erlösung, Heilung und Frieden bringt.

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