Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Liebe tröstet das kämpfende Herz

Aus der Dezember 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In dem Augenblick, da ein Mensch, der uns nahesteht, von dieser Daseinsebene scheidet, verlangt das leidende menschliche Herz des Zurückgebliebenen nach Erbarmen, Mitgefühl und Trost. Die Christliche Wissenschaft, die in so reichem Maße den Trost Gottes, der göttlichen Liebe, enthüllt, bringt dem Trauernden gewisse und schnelle Befreiung von dem Gefühl des Kummers und des Verlustes, das der schwere Schlag hinterlassen hat, und sie ersetzt diese beunruhigenden Annahmen durch Frieden, Vertrauen und Stärke.

Wenn die schmerzliche Frage aufkommt: „Was ist mit dem geliebten Wesen geschehen?“ — dann findet der Leidtragende Trost und Erleuchtung in den heilenden Worten Mrs. Eddys, die uns in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt (S. 251): „In der Illusion des Todes erwachen die Sterblichen zu der Erkenntnis von zwei Tatsachen: erstens, daß sie nicht tot sind; zweitens, daß sie nur die Pforten einer neuen Annahme durchschritten haben. In eben dieser Weise arbeitet Wahrheit die Nichtigkeit des Irrtums aus.“

Die grundlegende Antwort auf die Frage: „Was ist mit dem geliebten Wesen geschehen?“ lautet daher: „In Wirklichkeit ist nichts mit ihm geschehen.“ Warum? Weil aller Glaube an Leben in der Materie — einen sterblichen Körper und eine materielle Erde, die von sterblichen Zeittafeln der Geburt, des Wachstums, der Reife und des Verfalls, oder vielleicht des Unfalls oder Zufalls, beherrscht werden — ein sterblicher Traum ist. Der Tod tritt in Wirklichkeit niemals ein, außer in dem Traum von Leben in der Materie. Alles, was stirbt, ist eine sterbliche Vorstellung von Leben. Der Mensch, das Ebenbild Gottes, ist nicht sterblich und stirbt daher niemals.

Die machtvolle, heilende Wahrheit von der zeitlosen Existenz des Menschen ist einer der grundlegenden Punkte in der Christlichen Wissenschaft und verdient es, ernsthaft und gründlich durchdacht zu werden. Ein sterbliches Kind, ein Jugendlicher, ein Erwachsener, ein alter Mann oder eine alte Frau mögen scheinbar sterben. Doch in der Wissenschaft — der Atmosphäre der göttlichen Liebe — lernen wir verstehen, daß der wirkliche und einzige Mensch, den es gibt, keine materielle oder falsche Geschichte hat. Seine Identität oder Individualität, die stets auf dem Punkt der Vollkommenheit existiert, ist ewig, unzerstörbar, immerdar vollkommen — eine vollständige Idee, die sowohl männliche wie weibliche Eigenschaften verkörpert, die sowohl jugendliche Kraft wie die Reife der Weisheit einschließen.

Wenn wir uns diese geistige Schau von der wahren Identität zu eigen machen, werden wir einen unreifen Jugendlichen, einen kranken oder einen alten, gebrechlichen Menschen nicht mehr als wirklich ansehen. Eine Vergegenwärtigung jener grundlegenden Wahrheiten über den Menschen bringt Befreiung von der falschen sterblichen Vorstellung von Zufall oder einem durch Unfall herbeigeführten unzeitigen Ende; denn wir sind so imstande, die Gedanken, die wir über unsere Lieben hegen, von der gesamten sterblichen Vorstellung von Tod loszulösen und sie der zärtlichen Fürsorge der allumfassenden Liebe, des ewigen Lebens, anzuvertrauen.

Die Empfindung eines tragischen Verlustes oder einer grausamen Trennung, die sich oft aufdrängt, wenn ein geliebter Angehöriger oder ein lieber Freund von uns scheidet, kann gelindert werden, wenn wir an der Wahrheit festhalten, die der Apostel Paulus wie folgt erklärte (Rom. 8:38, 39): „Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.“ Dieser inspirierenden Erklärung fügt unsere Führerin die folgende einfache, beruhigende Wahrheit hinzu (Miscellany, S. 131): „Wo Gott ist, können wir uns treffen, und wo Gott ist, können wir nie voneinander scheiden.“

Die unbeschreibliche Güte Gottes — Sein allumfassendes Erbarmen, Seine Liebe und Sein unbegrenztes Verständnis — macht die Vorstellung von einem Universum, in dem die Ideen Gottes jemals in grausamer Weise voneinander getrennt werden können, undenkbar. Es ist niemals Gottes Wille, daß die Menschen sterben sollen. Gott kennt keinen Tod.

Es ist das Verständnis von der Wissenschaft des Seins, dessen wir bedürfen, um zu dem vergeistigten Bewußtsein zu erwachen, das keinen Tod kennt. Menschliche Traurigkeit und Gram werden nicht auf Grund einer Tatsache des göttlichen Lebens hervorgerufen, sondern durch eine falsche Annahme, daß das Leben durch sterbliche Ursachen ausgelöscht werden kann. Was sollen wir als — die Wirklichkeit hinsichtlich unseres geliebten Angehörigen annehmen die geistige Wirklichkeit seines ewigen Lebens oder die materielle Un- wirklichkeit seines scheinbaren Todes?

Ob wir die eine oder die andere Vorstellung annehmen, wird darüber entscheiden, ob wir leiden oder ob wir von Kummer und Gram befreit werden. Da es ganz eindeutig unsere Verpflichtung ist, frei zu sein, und da die Zeit keinen Faktor bei dieser Demonstration darstellt, ist es unerläßlich, daß wir die geistige Wirklichkeit annehmen und danach trachten, mit reumütigem Herzen und demütigem Bewußtsein Trost in Gott, der göttlichen Liebe, zu finden, der keine leidenden, sündigen oder sterbenden Annahmen kennt. Das Verständnis von der wahren Identität des von uns Geschiedenen und seiner ungestörten Verbundenheit mit dem allgegenwärtigen Leben bringt eine befreiende Erlösung von Kummer und erneutes Vertrauen auf die unwandelbare Liebe.

In dem Maße, wie die Schatten und Sorgen der Erde aus unserem Bewußtsein schwinden, erfassen wir etwas von der ungeheuren Größe und Ewigkeit der wahren Schöpfung, von der Präexistenz unseres Dahingeschiedenen, seiner gegenwärtigen Freude und seiner ewigen Verbundenheit oder Einheit mit dem himmlischen Vater. Dann wird das Universum des Geistes greifbar und wirklich für uns.

In diesen erhabenen Augenblicken werden alle Tränen abgewischt, und unsere Liebe für den Dahingeschiedenen wird geläutert und erhoben. Wir geben die selbstsüchtige, besitzergreifende Vorstellung von unserem Angehörigen oder Freunde — um wen es sich auch handeln mag — auf und erkennen, daß er Gottes todlose Idee ist und nur dem ewigen Vater-Mutter Gott, der unser aller Eltern-Gemüt ist, angehört und immer angehört hat.

Wir fassen den Entschluß, mit der göttlichen Liebe selbstlos vorwärts und aufwärts zu wandern, indem wir unsere Hand fest in die Hand Gottes legen und wissen, daß wir unseren lieben Angehörigen wiedertreffen werden, wenn wir seinen Bewußtseinszustand erreichen. In ihrem Werk „Vermischte Schriften“ gibt uns Mrs. Eddy die Versicherung (S. 42): „Wenn wir durch die Prüfung, die wir Tod nennen, hindurchgegangen sind oder diesen letzten Feind überwunden haben und auf dieselbe Bewußtseinsebene gekommen sind, wie die vor uns Abgeschiedenen, dann werden wir mit ihnen Verbindung haben und sie wiedererkennen können.“

Wahrlich, in der Christlichen Wissenschaft finden wir den Trost der Liebe und die Erfüllung der Verheißung Christi Jesu (Joh. 14:16): „Er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1960

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.