Schon seit einiger Zeit habe ich den Wunsch gehabt, meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für eine Heilung von übernormalen Körpergewicht. Es war eine wundervolle Erfahrung für mich, und sie lehrte mich noch besser erkennen, daß wir, wenn wir treu genug in unserer Arbeit sind, jede unharmonische Situation überwinden können, ganz gleich, wie lange wir an ihr festgehalten haben oder wie ernst sie auch erscheinen mag.
Im November 1954 fühlte ich mich überwältigt von Familienproblemen und vielen kleinen eigenen, beunruhigenden Beschwerden wie Nasenbluten, Schwindelanfällen und Reizbarkeit. Zu der Zeit wog ich viel mehr als nötig war, und ich wußte das auch. Ich dachte daran, eine Diätkur zu machen, die gerade im Radio und Fernsehen angepriesen wurde. Während meiner vom Gebet getragenen metaphysischen Arbeit kam mir jedoch eines Morgens der Gedanke, daß Christliche Wissenschafter keine Diät halten. Sofort entschloß ich mich, das Problem von Übergewicht durch eigene metaphysische Arbeit auszuarbeiten. Ich arbeitete geduldig, beständig und freudig mehrere Monate lang, und das Ergebnis war wundervoll. Es würde mir schwer fallen, meine Dankbarkeit in Worten auszudrücken.
Die Behandlung fing damit an, daß ich alles las, was unsere Führerin über Nahrung, Gewicht, Verantwortung und Erblichkeit schreibt. Ich schlug in einem Wörterbuch das Wort „Gewicht“ nach. Eine Definition ist „Last“, eine andere ist „Wägbarkeit“, die als Eigenschaft der Materie betrachtet wird. In „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy fand ich auf Seite 591 „Materie“ teilweise definiert als: „Mythologie; Sterblichkeit; ein andrer Name für das sterbliche Gemüt; Illusion.“ Dadurch erkannte ich, daß es das sterbliche Gemüt war, das geheilt werden mußte.
Als ich Kinder bekam, hatte ich sehr an Gewicht zugenommen. So versuchte ich nun, Gott als den einzigen Vater-Mutter zu sehen. Dieser Gedanke befreite mich von einem falschen Verantwortungsgefühl, an dem ich festgehalten hatte. Täglich las ich, was Mrs. Eddy in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ über „Gewicht“ sagt (S. 47) und fand sehr viel, was ich studieren und während des ganzen Tages durchdenken konnte. Ich arbeitete auch über den Begriff „Nahrung“ und studierte, was im Lehrbuch über „Völlerei“ gesagt wird. Ich aß ganz normal, um meinen Hunger zu stillen, aber ich nahm keine Appetithappen zu mir, um ein Verlangen nach etwas, was gut aussah, gut schmeckte oder gut roch, zu befriedigen. Statt dessen versuchte ich, die Materie aus dem Denken auszuschließen.
Ich wußte, daß es richtig für mich war, normal zu sein, weder Übergewicht noch Untergewicht zu haben. Nachdem ich vier Monate lang geduldig gearbeitet hatte, mußten meine Kleider ungefähr zehn Zentimeter enger gemacht werden; nach acht Monaten brauchte ich neue Kleider. Ich weiß nicht, wieviel ich an Gewicht abgenommen habe, aber ich schätze, daß ich ungefähr 54 Pfund verlor. Außerdem hatten sich die persönlichen und die Familienprobleme, die mich bedrängt hatten, harmonisch gelöst.
Wir haben in unserm Heim viele hervorragende und schöne Heilungen erlebt, aber für mich war diese Heilung von Übergewicht die wunderbarste, da sie mich viel gelehrt hat. Und es war eine Heilung, die ich selbst ausarbeiten mußte. Durch die Teilnahme am Klassenunterricht lernte ich, meine eigene metaphysische Arbeit zu tun. Für Mrs. Eddys weise Vorsorge, uns den Klassenunterricht verfügbar zu machen, bin ich aufrichtig dankbar. — Oakland, Kalifornien, U.S.A.