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„Nie alternde Jugend“

Aus der Dezember 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es bedarf der Stärke von oben und tiefer Züge aus dem Born der göttlichen Liebe, um inmitten eines gleichbleibenden Dunkels von Sturm, Wolken und Unwetter lange Jahre hindurch Ruhe und Gleichmut zu bewahren. Sicherlich, es gibt alte Herzen und eine nie alternde Jugend; es gibt eine Liebe, die knaben- und eine Psyche, die mädchenhaft bleibt. Flüchtige Jugendfrische jedoch ist nicht das Immergrün der Seele, nicht die Farbenpracht immerwährender Blüte, nicht das geistige Feuer und die Hoheit eines geheiligten Lebens mit seinem innewohnenden Frieden, aufrecht und ungetrübt in Anfechtung und Sieg.“ In diesem Abschnitt aus dem Vorwort zu ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (Vorw. xiii) schildert Mrs. Eddy ein Ideal, das jeden menschlichen Begriff von Schönheit und Anmut bei weitem übersteigt.

Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß das wahre Leben weder Geburt noch Tod in sich schließt, noch in Zeitabschnitte eingeteilt ist, die als Säuglingsalter, Kindheit, Jugend, Reife und Alter bekannt sind.

Der Mensch, als Ausdruck Gottes, des göttlichen Lebens, ist daher frei von jenem heimtückischen und uns beraubenden Anspruch, nämlich der Unvermeidlichkeit des Alterns. Das sterbliche Gemüt erlegt sowohl dem Lebensabschnitt, der Jugend genannt wird, wie auch denen, die Reife und Alter genannt werden, Grenzen auf. Der Christliche Wissenschafter erkennt dankbar an, daß es sich hierbei nur um einen weiteren Stein handelt, den die Christliche Wissenschaft von dem Grab der Sterblichkeit hinweggerollt hat. Denn Zeitlosigkeit ist immer ein Kennzeichen des von Gott erschaffenen Menschen.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit (S. 246): „Wenn man das Leben nach Sonnenjahren bemißt, begeht man einen Raub an der Jugend und gibt das Alter der Häßlichkeit preis.“ In seiner sich gewöhnlich widersprechenden Weise beraubt das sterbliche Gemüt die Jugend, indem es die Jugendlichen zwingt, noch weitere Jahre abzuwarten, um zu Reife, Urteilsvermögen, Wohlstand und Stellung zu kommen, sowie auch indem es darauf besteht, daß die Jugend unbeständig, waghalsig und unreif sei. Doch sobald man diese weiteren Jahre erreicht hat, zeigen sich schon die Befürchtungen vor dem Alter und dessen Häßlichkeit. Dann werden dem Menschen solche Annahmen wie Unduldsamkeit, Voreingenommenheit, Gebrechlichkeit und ein zunehmendes Vertrauen auf die Materie zugeschrieben.

Doch der von Gott erschaffene Mensch ist zeitlos, unzerstörbar und unwandelbar. Er ist der sterblichen Annahme von Zeit nicht unterworfen — ja, er kann ihr gar nicht unterworfen sein. Der wirkliche Mensch weilt jetzt und immerdar in der Ewigkeit und bringt stets die geistig wirklichen Eigenschaften der Frische, Lebenskraft, Freudigkeit, Empfänglichkeit, Weisheit und Fülle zum Ausdruck. Er braucht nicht den Ablauf einer Zeitspanne abzuwarten, um diese Eigenschaften zu besitzen, auch kann die Zeit ihn dieser Eigenschaften nicht berauben. Sie alle sind schon jetzt als Gabe seines Vater-Mutter Gottes durch Widerspiegelung sein eigen.

Eine junge Christliche Wissenschafterin befand sich eines Tages auf dem Wege zu einergeschäftlichen Unterredung, die für ihre zukünftige Laufbahn sehr wichtig zu sein schien. Kurz vor dieser Unterredung erwähnte sie in einem Gespräch mit einer anderen Wissenschafterin ein Gefühl von Unzulänglichkeit, Furcht und Schüchternheit — Gedanken, die alle von ihrer Annahme herrührten, daß sie noch sehr jung und unerfahren sei. Die andere Wissenschafterin empfahl ihr, ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft aufzusuchen und in der Bibel, und zwar im ersten Kapitel des Propheten Jeremia, die Verse 4—10 zu lesen. Das tat sie auch und fand sofort Heilung und Zuversicht in der Offenbarung Gottes an Jeremia, daß der wirkliche Mensch vor dem Angesicht Gottes stets vollkommen, unbegrenzt, und nur für das Gute bestimmt ist, und es immer gewesen ist. Sie erkannte, daß es bei jedem Unternehmen vor allem gilt, sich der Gegenwart Gottes bewußt zu sein, die sogenannte jugendliche Furcht und Schüchternheit zunichte macht. Mit der zuversichtlichen Erkenntnis von ihrem Einssein mit Gott ausgerüstet, wußte sie, daß Er ihr selbst die rechten Worte offenbaren würde, genau wie es in dem Abschnitt aus der Bibel verheißen worden war. Die nachfolgende Unterredung hatte weitreichende Auswirkungen, die alle menschlichen Erwartungen übertrafen.

Wohl eine der in Verbindung mit zunehmendem Alter allgemein verbreitesten Erscheinungsformen ist die Annahme, daß die Sinne, insbesondere Gesicht und Gehör, trüb und taub werden. Mit welcher Freude erkennt doch der Christliche Wissenschafter, daß die Macht, die Jesus befähigte, denen, die ihn um Hilfe baten, Gesicht und Gehör wiederzuerstatten, heute noch ebenso erreichbar ist wie damals. Zu erklären und sich zu vergegenwärtigen, daß die Seele, und nicht der materielle Sinn, Gesicht, Gehör, Urteilsvermögen und Erkenntnis verleiht, befreit den Menschen von der Annahme, daß er auf die fünf Sinne als Quelle dieser Eigenschaften schauen muß. Und Seele weiß nichts von sterblichen Erbanlagen, Unfall oder Verstreichen der Zeit, denn Seele ist Gott!

Das sterbliche Gemüt erhebt den Anspruch, gewisse Gesetze erlassen zu haben, die sich insbesondere auf das Alter beziehen, wenn die meisten Menschen eine Brille zu benötigen scheinen. Der einzelne kann nicht früh genug damit beginnen, die Gültigkeit solcher sogenannten Gesetze zu verneinen und sich absolut unter das Gesetz Gottes, des Guten, zu stellen, das weder Zeit, noch ein Abnehmen oder Aufhören der Fähigkeiten kennt. Es ist auch sehr wesentlich, klar zu erkennen, daß der allgemeine Glaube des sterblichen Gemüts an die Wirklichkeit solcher falschen Gesetze diesen keine Gültigkeit verleiht. Alles wahre Gesetz geht von Gott aus.

In der Bibel finden sich viele tröstliche und beweisbare Versicherungen, daß der von Gott erschaffene Mensch die Begrenzungen eines sterblichen Zeitbegriffs niemals anzunehmen braucht. Der Prophet Jesaja sagt uns (40:30, 31): „Die Knaben werden müde und matt, und die Jünglinge fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“

Die Schönheit und Herrlichkeit wahren Menschentums gehören daher jedem individuellen Menschen in Gottes Universum an. „Das Immergrün der Seele“, der vollkommene Ausdruck all der unendlich vielen Eigenschaften Gottes — ohne Hemmung oder Begrenzung — ist eine demonstrierbare Tatsache gegenwärtiger Möglichkeiten.

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