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Das Gebet für den Frieden

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Welche Freude, welchen Segen finden die Christlichen Wissenschafter darin, daß sie täglich für den Frieden beten! Und sie beten in Übereinstimmung mit den Worten ihrer geliebten Führerin Mrs. Eddy, die sich auf Seite 220 ihres Werkes „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ finden. Hier schreibt sie: „Jeden Tag bete ich für die friedliche Beilegung aller nationalen Schwierigkeiten, für die Brüderschaft der Menschen, für das Ende der Abgötterei und des Unglaubens, und für das Wachstum und die Aufrichtung der christlichen Religion — des Christentums Christi. Ich habe auch den Glauben, daß mein Gebet erhört wird, und daß Er, der zunichte macht, solange zunichte machen wird, bis Er, dessen Recht es ist, herrschen wird.“

Wir wollen kurz die beiden gegensätzlichen Worte „Krieg“ und „Frieden“ betrachten, wie sie in der Christlichen Wissenschaft verstanden werden. Es kann wohl ohne weiteres gesagt werden, daß der Krieg nur aus solchen Gedanken wie Furcht, Mißtrauen, Tyrannei, Habgier, Geiz, Neid, Haß und Rache entstehen kann. Diese Gedanken haben ihren Ursprung in dem Glauben an Leben, Intelligenz und Substanz in der Materie.

Andererseits besteht die einzige Quelle für den Frieden in dem Gehorsam gegen die beiden Gebote, die von Christus Jesus angeführt wurden (Mark. 12:30, 31): „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Wenn wir folgerichtig für den Frieden beten wollen, müssen wir die Lehre der Christlichen Wissenschaft annehmen, daß böse Gedanken — da sie nicht von Gott, dem Guten, stammen — nichts weiter sind als Illusionen des fleischlichen, sterblichen Gemüts. Sie müssen durch ein Verständnis von der Allheit und Allmacht Gottes überwunden werden.

Wie oft hören wir im Hinblick auf gewisse politische oder soziale Probleme die Frage: „Was sollen wir dabei tun?“ Und wie oft hören wir die entmutigende Antwort: „Wir können nichts dabei tun.“ Ganz gewiß können wir etwas tun, ja viel tun; denn wir können in der rechten Weise darüber beten. Jeder einzelne vermag auf diesem Wege zu der Herrschaft des Friedens auf Erden beizutragen; und in dem Maße, wie er sich die Worte unserer Führerin zunutze macht: „Ich habe auch den Glauben, daß mein Gebet erhört wird“, werden seine Gebete mit Erfolg gekrönt sein. Wir müssen aber auch dem Christusbeispiel im täglichen Leben nachfolgen und danach trachten, die Eigenschaften Gottes überall auszudrücken, wo wir auch sein mögen.

Das Gebet des Christlichen Wissenschafters ist eine wissenschaftliche Behandlung. Wenn sich ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft einem Fall von Krankheit oder Sünde gegenüber sieht, dann weiß er ganz sicher, daß es an dem Menschen, Gottes Bild und Gleichnis, nichts zu ändern gibt. Er ist imstande, die Verbundenheit von Gott und Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, klar zu erkennen. Er vergegenwärtigt sich auch die Unwirklichkeit dessen, was Gott unähnlich ist, und er leugnet, daß Furcht, Unwissenheit oder Sünde in dem geistigen Bewußtsein des Patienten irgendeinen Platz einnehmen. Auf diese Weise hält er den natürlichen Zustand von Gesundheit, Intelligenz und Heiligkeit aufrecht.

In unserem Gebet für den Frieden verfahren wir ganz ähnlich. Wenn uns Gedanken entgegentreten, die Krieg verursachen könnten, dann sollten wir uns vergegenwärtigen, daß es in Wirklichkeit nichts gibt, das hinsichtlich des Friedens geändert werden müßte, denn sein Urquell ist Gott, das göttliche Prinzip, die Liebe. Wir sollten uns auch klarmachen, daß wir die Unwirklichkeit von Furcht, Willkür, Haß und dergleichen beweisen können, und daß wir leugnen können, daß sie in dem wahren Bewußtsein der Menschen gegenwärtig sind. So tragen wir dazu bei, den normalen Zustand des Friedens und der Harmonie in der Welt ans Licht zu bringen, und erkennen die Brüderschaft aller Menschen.

Wir können und sollten unser eigenes Vaterland lieben. Aber wir sollten auch dessen eingedenk sein, daß wir unseren Nächsten lieben müssen wie uns selbst; das heißt, wenn wir zur Aufrichtung des Friedens beitragen wollen, müssen wir in unserm Gebet die gebührende Achtung für alle Völker zum Ausdruck bringen und ihnen ohne Neid das Recht zuerkennen, Wohlstand und Harmonie zu demonstrieren. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß alle Menschen denselben himmlischen Vater haben und einer Familie angehören, in welcher Güte und göttliche Gerechtigkeit herrschen.

Christus Jesus hatte einen sehr hohen Begriff von Frieden, und er weist uns den Weg. Durch seine Lehren erkennen wir, daß wir den Frieden nicht auf materielle Weise suchen dürfen, denn wahrer Frieden ist ein Bewußtseinszustand. Er sagte (Joh. 14:27): „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Jeden Tag um ein Verständnis von der Immergegenwart des Friedens zu beten, ist wahrlich ein Schutz; denn, wenn wir von diesem Vorrecht Gebrauch machen, verbleiben wir in der Liebe Gottes.

Jedes Gebet, das sich auf das eine göttliche Prinzip, die Liebe, gründet, ist ein unmittelbarer Beitrag zum Frieden. Die Christlichen Wissenschafter beweisen täglich die friedenspendende Macht des Gebets in kritischen Situationen. Jedes wissenschaftliche Wort, das im Hinblick auf wirtschaftliche oder soziale Probleme gesprochen wird, oder in Bezug auf die Beziehungen zwischen den Völkern, trägt zum Frieden und Fortschritt bei; ja, jeder wahre Gedanke, der geäußert wird, kommt von Gott. Als Christliche Wissenschafter müssen wir uns vergegenwärtigen, daß, da alles unter der Leitung Gottes steht, die Konferenzen von Staatsmännern und ihre Diskussionen sich als erfolgreich für die Förderung von Frieden und Wohlstand unter den Menschen erweisen können.

Wir handeln im Einklang mit Gott, wenn wir bei diesen Diskussionen und Konferenzen alle Beteiligten im Lichte der göttlichen Wissenschaft unparteiisch als Ideen des göttlichen Gemüts, der Liebe, sehen. Die Macht des Christlich-wissenschaftlichen Gebets kann sich in allen Situationen als segensreich erweisen, wo es sich um die friedlichen Beziehungen zwischen den Völkern handelt. Durch stilles, aufrichtiges und folgerichtiges Beten können wir die Worte Mrs. Eddys aus „Wissenschaft und Gesundheit“ beweisen (S. 450): „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt und wird sie durch das Verständnis ihrer Nichtsheit und der Allheit Gottes oder des Guten überwinden.“

Paulus schrieb (1. Tim. 2:1–4): „So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Ein solches Gebet wird für den einzelnen ebenso segensreich sein wie für den Frieden der ganzen Welt und wird dazu beitragen, der hungernden Menschheit Wohlstand, Gesundheit und Frieden zu bringen.

Jeder Christliche Wissenschafter weiß, daß ein jedes Wort in den Werken unserer Führerin eine ausdrückliche und unbestreitbare Bedeutung für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft hat. In ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 285) sagt sie: „Blutvergießen, Krieg und Unterdrükkung gehören den dunkleren Zeitaltern an und werden der Vergessenheit anheimfallen.“ Da Blutvergießen und Krieg nicht zu Gott, der Liebe, gehören, können wir zuversichtlich behaupten, daß diese schon hier und jetzt keinen rechtmäßigen Platz in dem Bewußtsein der Menschen haben.

Jedesmal wenn sich uns Gedanken von Blutvergießen, Haß, Krieg und materieller Macht aufdrängen wollen, sei es nun durch die Presse, den Rundfunk oder eine Unterhaltung, sollten wir sie zurückweisen und durch Gebet ihre völlige Unwirklichkeit erkennen.

Die materiellen Sinne möchten fortgesetzt versuchen, uns glauben zu machen, daß es außer der Macht Gottes, des unendlich guten Gemüts, noch eine andere Macht gibt, die sich in Zwietracht, Feindschaft, Haß, und Rache offenbart und schließlich zum Kriege führt. Aber der wahre Mensch, der sich seiner Verbundenheit mit dem Vater, als Gottes Bild und Gleichnis, bewußt ist, wird von den materiellen Sinnen nicht beeinträchtigt.

Wir sollten immer danach streben, die Mission jenes treuen Wächters zu erfüllen, von dem wir im Buch des Jesaja lesen (52:7): „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!“

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